Glasfaserausbau: Deutsche Telekom kommt auf über 6 Mio. FTTH-Anschlüsse
Die Telekom treibt nun ebenfalls den Ausbau direkter Glasfaseranschlüsse (FTTH) voran. Um 180.000 stieg die Anzahl solcher Anschlüsse im Mai, sodass der Konzern nun auf über sechs Millionen Glasfaseranschlüsse kommt, die Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabyte pro Sekunde ermöglichen.
Insgesamt erhöhte die Telekom laut der aktuellen Mitteilung für 245.000 Haushalte die Geschwindigkeit. 36 Millionen Haushalte können im Telekom-Netz einen Tarif mit bis zu 100 MBit/s buchen, bei über 29 Millionen Haushalte sind bis zu 250 MBit/s oder mehr möglich. Seit Anfang 2023 haben über eine Million Haushalte vom Ausbau der Telekom profitiert.
Insgesamt gut 15 Millionen FTTB/H-Anschlüsse
Gigabit ist vielerorts bereits durch die Kabelanschlüsse (HFC) möglich. Bis Mitte 2023 sollen 32,4 Millionen Haushalte (gut 71 Prozent) über einen gigabitfähigen Anschluss verfügen, lautet Ergebnisse der Gigabit-Studie 2023, die die Beratungsfirma Dialog Consult und der Provider-Verband VATM Mitte Juni vorgestellt haben. Bei der Studie handelt es sich um eine Marktprognose, während die Telekom finale Zahlen vorstellt.
Laut der Gigabit-Studie steigt die Zahl der FTTB/H-Anschlüsse bis Ende Juni 2023 um 16,2 Prozent gegenüber Ende 2022 auf 15,1 Millionen Anschlüsse. Glasfaser gilt aber als zukunftssichere Lösung und ist zudem die Ausbautechnologie der Wahl in – den vor allem – ländlichen Regionen, die bislang noch unterversorgt sind. „Der Glasfaserausbau findet zu einem großen Teil im ländlichen Bereich statt, dort wo es keine anderen gigabitfähigen (HFC-) Netze gibt“, sagte Dialog-Consult-Geschäftsführer Andreas Walter.
Interessant ist stets, wie viele der verfügbaren Anschlüsse die Kunden tatsächlich buchen. Laut der VATM-Studie werden mehr als 25 Prozent der insgesamt 15,1 Millionen Glasfaseranschlüsse genutzt – hier handelt es sich um die so genannte Take-up-Rate. Bei den Wettbewerbern soll diese 34 Prozent betragen, bei der Telekom 14 Prozent.
Überbau bleibt Streitpunkt
Ein Streitpunkt beim Glasfaserausbau der Telekom bleibt der Vorwurf, der Konzern überbaue bewusst Infrastruktur der Konkurrenz in einer Art und Weise, die die Ausbauprojekte sabotiert. „Rosinenpickerei“ nennt es der VATM, viele konkurrierende Anbieter beklagen sich über das Vorgehen. Mittlerweile hat auch das Bundesdigitalministerium gegenüber Golem bestätigt, das Phänomen genauer überprüfen zu wollen.