Größere Batterie & 3. Sitzreihe: Der VW ID. Buzz wird länger und erhält ID-7-Technik
VW stellt den ID. Buzz mit langem Radstand mit Platz für bis zu sieben Personen vor und bringt mit diesem Modell, wie zur Ankündigung des ID.Buzz 2022 bereits in Aussicht gestellt, auch wieder einen VW Bus in Nordamerika auf den Markt. Doch die Änderungen sind umfassender.
Der ID. Buzz mit langem Radstand wird in Europa, Kanada und den USA erhältlich sein. Die Auslieferung der ersten ID. Buzz in Amerika wird 2024 starten. Produziert werden alle ID. Buzz – ebenso wie der Multivan und der Bulli T6.1 – im Stammwerk von Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover. Für die Weltpremiere hat sich VW den Surfer-Hotspot Huntington Beach am Pazifik Coast Highway bei Los Angeles und das größte VW-Treffen in den USA ausgesucht. Volkswagen hatte sich mit der Generation T4 des VW Busses vor 20 Jahren aus den USA und Kanada verabschiedet. In Europa wird er offiziell vom 23. bis zum 25. Juni auf dem internationalen VW Bus Festival in Hannover – dem größten europäischen VW-Bus-Treffen mit mehr als 6.000 Fahrzeugen – präsentiert.
25 cm länger für fast 5 Meter Bus
Der ID. Buzz mit langem Radstand (Long Wheel Base, kurz LWB) ist 4.962 mm lang. Das normale Modell (Normal Wheel Base, NWB) kommt hingegen auf 4.712 mm. Das Mehr an Länge wird über den von 2.989 auf 3.239 mm vergrößerten Radstand erreicht. Seitlich verteilen sich die zusätzlichen 250 mm auf die um 192 mm verbreiterten Schiebetüren sowie die 58 mm längeren Bereiche zwischen den C-Säulen und den Hinterrädern. Breit sind beide Modelle ohne Außenspiegel 1.985 mm, hoch je nach Ausstattung bis zu 1.927 mm. Der cw-Wert beträgt 0,29.
Größere Batterie, dritte Sitzreihe und neuer Motor
Das Plus an Länge schafft Platz für eine dritte Sitzreihe, mehr Kofferraum, eine neue, größere 85-kWh-Batterie (Nettokapazität, 91 kWh brutto) und so auch für mehr Reichweite – die VW allerdings noch nicht nennt. Statt mit maximal 170 kW kann sie mit 200 kW geladen werden. Die Serienbatterie bietet weiterhin 77 kWh netto (82 kWh brutto). Im Winter erhöht laut VW zudem eine neue Wärmepumpe die Effizienz. Zudem wird der ID. Buzz mit einem ebenfalls neuen 210-kW-E-Motor (286 PS) auf den Markt kommen. Er steigert die Höchstgeschwindigkeit auf elektronisch begrenzte 160 km/h – der aktuelle ID. Buzz erreicht maximal 145 km/h.
Eine Allradversion (GTX) mit einer Leistung von 250 kW (339 PS) wird darüber hinaus für 2024 in Aussicht gestellt. Von 0 auf 100 km/h soll der ID. Buzz GTX dann in 6,4 Sekunden beschleunigen.
Nur die Nordamerika-Versionen des ID. Buzz LWB werden zudem klimatisierte Sitze und ein illuminiertes VW-Logo in der Frontpartie erhalten – in Europa ist ein beleuchtetes Frontlogo weiterhin nicht zulässig.
Dritte Sitzreihe nur in den USA serienmäßig
Der ID. Buzz ist künftig in Konfigurationen als Fünfsitzer (2/3), Sechssitzer (2/2/2) mit Einzelsitzen und Armlehnen in der zweiten Sitzreihe sowie als Siebensitzer (2/3/2) verfügbar. Serienmäßig kommt in der zweiten Sitzreihe eine Dreiersitzbank zum Einsatz. In der dritten Sitzreihe kommen zwei Einzelsitze zum Einsatz, die sich längs verschieben lassen und deren Lehnenneigung eingestellt werden kann. Werden die Sitzlehnen umgeklappt, ergibt sich zusammen mit den geklappten Lehnen der zweiten Reihe eine einheitliche Höhe der Ladefläche. Bei Bedarf können die zwei hinteren Einzelsitze ausgebaut werden. In Europa und Kanada ist die dritte Sitze optional an Bord, in den USA serienmäßig. Der in Europa angebotene ID. Buzz mit Normalradstand wird künftig ebenfalls mit der dritten Sitzreihe konfiguriert werden können.
In der fünfsitzigen Konfiguration des großen ID. Buzz ergibt sich bei der Beladung bis zur Oberkante der Lehnen ein Volumen von 1.340 Litern, das normale Modell bietet 1.121 Liter. Wird der große ID. Buzz bis hinter die erste Sitzreihe beladen, steigt das Volumen auf bis zu 2.469 Liter. Mit sieben Personen bleibt hinter der dritten Sitzreihe noch ein Kofferraumvolumen von 306 Litern.
Jetzt auch mit Head-up-Display und neuem Infotainmentsystem
VW führt mit dem größeren ID. Buzz aber auch weitere Neuerungen ein. Einerseits wird mit der langen Version eine weiterentwickelte Infotainmentsystem-Generation mit neuerer Software eingeführt, die eine neu aufgebauten grafische Oberfläche und Menüführung bietet. Um die Bedienung zu vereinfachen, hat Volkswagen das 12,9-Zoll-Display in zwei permanent sichtbare Touch-Leisten und den Home-Screen gegliedert. Die oberste Leiste des Displays verfügt links über einen neuen Direktzugriff, über den man das Hauptmenü mit einer Übersicht aller Apps aufrufen kann. Daneben angeordnet ist ein Button für das neue Car Control Center, das einen Zugriff auf die wichtigsten Fahrzeugfunktionen bietet – diese können individuell konfiguriert werden. Das Hauptmenü und das Car Control Center sind so jederzeit aufrufbar, ohne die aktive App beenden zu müssen. Auch der Home-Screen kann durch den Nutzer individuell konfiguriert werden.
Die untere Touch-Leiste beinhaltet die Klima- und Sitzfunktionen sowie den Home-Button, über den der Fahrer aus jedem Eintrag zurück zum Home-Screen gelangt. Auch VWs Sprachassistent IDA ist Teil der Plattform. Über ihn lassen sich einige Fahrzeugfunktionen per Sprache steuern.
Andererseits debütiert nun auch ein neues Head-up-Display im großen Modell – der ID. Buzz bot bisher keine Option, ein solches zu verbauen.
Panoramadach mit elektrischer Tönung
Darüber hinaus erhält auch der ID. Buzz LWB das neu entwickelte Panoramadach mit elektronisch gesteuerter Tönung, das bereits mit dem VW ID. 7 vorgestellt wurde – es ist mit einer transparenten Glasfläche von 1,54 × 0,93 m zudem das größte jemals von Volkswagen realisierte Glasdach. Das „Smart Glas“ verfügt über eine PDLC-Schicht (Polymer Dispersed Liquid Crystal), die elektronisch blickdicht oder klar geschaltet werden kann. Im blickdichten Zustand ist sie spannungsfrei, sobald hingegen eine elektrische Spannung auf die Kristalle gelegt wird, sortieren sie sich so, dass wieder Licht durchdringen kann. Das bislang von den Panoramadächern bekannte Sonnenrollo entfällt. Die Kopffreiheit des ID. Buzz erhöht sich durch das Panorama-Glasdach um 30 auf 1.093 mm (vorn) und 1.072 mm (zweite Sitzreihe).
Aufwertung beim Assistenzsystem Park Assist
Auch das ferngesteuerte Einparken per Smartphone kommt mit Park Assist Pro mit Memory-Funktion nun in den ID. Buzz, nachdem das Fahrzeug bisher den Park Assist Plus mit Memory-Funktion geboten hat.
Car2X mit Schwarmdatennutzung, Front Assist mit Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie die Verkehrszeichenerkennung und der Spurhalteassistent Lane Assist sind weiterhin in Serie enthalten. Travel Assist nach Level 2 steht weiterhin optional zur Wahl.
Preis und Verfügbarkeit
Was VW zur Weltpremiere vorab nicht kommuniziert hat, ist der genaue Einführungszeitpunkt des ID. Buzz LWB und der Preis, ab dem das lange Basismodell startet. Mit einem Startpreis von 64.581,30 Euro ist der normale ID. Buzz bereits alles andere als günstig. Von einem praktischen Familien-E-Auto wird auch das neue Modell preislich weit entfernt sein.
Einige Käufer des ID. Buzz NWB dürften sich die nun eingeführten Neuerungen zudem auch für ihr jüngst gekauftes Fahrzeug gewünscht haben. Die Anpassungen und Optionen mit langem Radstand sind vergleichsweise umfassend. Inwiefern sie zumindest künftig auch beim normalen Modell zur Verfügung stehen, ist noch nicht bekannt.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von VW unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.