Im Test vor 15 Jahren: Scythes Ninja in der zweiten Auflage für unter 30 Euro
Im Test vor 15 Jahren befand sich Scythes zweite Auflage des beliebten Tower-Kühlers Ninja (Test), der für weniger als 30 Euro eine ordentliche Kühlleistung bot. Kritik gab es für die wackelige Montage und den beigelegten Lüfter.
Ein typischer Ninja
Bei dem Scythe Ninja 2 handelte es sich um einen 705 Gramm (ohne Lüfter) schweren Tower-Kühler, er auf Abmessungen von 116 × 116 × 152 mm (L × B × H) kam. Wie bereits bei der ersten Generation des Ninja war der Ninja 2 symmetrisch aufgebaut. Der Kupferboden des Kühlers nahm Abwärme von der CPU auf und führte sie über sechs 6-mm-Heatpipes an 27 Aluminiumlamellen mit großem 3,5-mm-Abstand ab. Im Lieferumfang befand sich ein 120-mm-Lüfter der Slip-Stream-Serie, der mit 1.000 U/min arbeitete. Gegenüber dem Vorgänger war der Ninja 2 etwas weiter und höher und besaß zudem vier Lamellen mehr. Trotz des geringen Kaufpreises von unter 30 Euro war der Ninja 2 qualitativ hochwertig verarbeitet mit vernickelter Bodenplatte und Heatpipe-Kappen.
In puncto Kompatibilität wusste der Ninja 2 prinzipiell mit Unterstützung der Sockel AM2(+), 775, 939, 754 und 478 zu gefallen. Insbesondere auf dem Sockel 775 war die Montage dank der Verwendung Intels Push-Pin-Systems schwierig. Die kleinen Pins waren verborgen unter dem ausladenden Kühlkörper schwer zu befestigen. Noch komplizierter gestaltete sich die Demontage des Kühlers, bei der die Push-Pins gedreht werden mussten, ohne sich die Finger an den Lamellen zu schneiden.
Gute Leistung im Mittelfeld
Im Test vor 15 Jahren zeigte der Scythe Ninja 2 auf einem Intel Core 2 Extreme QX6700 mit Referenzbelüftung eine gute Leistung im Mittelfeld des Testfeldes. Gegenüber den gigantischen Scythe Orochi und Thermalright IFX-14 sah der Ninja 2 zwar kein Land, der Prozessor wurde unter Last aber nur wenige Kelvin wärmer.
Der mitgelieferte Slip-Stream-Lüfter war niedriger Qualität und verursachte diverse Nebengeräusche. Selbst bei voller Drehzahl gab er ein Klackern von sich, bei niedrigen Drehzahlen gesellte sich ein Rattergeräusch hinzu. Für den Silent-Betrieb war der Ninja 2 damit zumindest mit Serienbelüftung ungeeignet.
Fazit
Insgesamt war der Scythe Ninja 2 ein guter CPU-Kühler, der vor allem mit seinem hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugte. Die Verarbeitung war gut, die Montage des Kühlers konnte sich abhängig von der Plattform aber schwierig gestalten. Kritik musste sich Scythe zudem für den mitgelieferten Lüfter gefallen lassen, der dem restlichen Kühler nicht gerecht wurde. Für unter 30 Euro war der Ninja 2 insgesamt jedoch ein gutes Angebot, auch wenn er dem beliebten Vorgänger nicht ganz gerecht wurde.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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