Kapazitätserweiterung: Intel plant auch Ausbau in Israel für 15/25 Milliarden US-Dollar
Keine halben Sachen lautet das Motto bei Intel aktuell: Laut Medienberichten sollen in Israel 15/25 Milliarden US-Dollar investiert werden. Im Land ist Intel bereits stark vertreten und an multiplen Standorten beheimatet, auch eine große Fabrik ist bereits zugegen.
Wie so oft in der Vergangenheit können Politiker ihren Mund nicht halten, wenn es um große Investitionen geht, die oft auch ihrer eigenen Agenda helfen, und springen so den offiziellen Ankündigungen der Unternehmen selbst voran. Und so ist es Israels Premierminister Benjamin Netanyahu höchstselbst, der am Sonntag die Information preisgab, dass Intel eine Rekordsumme in das Land investieren möchte. Und wie der heutigen Zeit angemessen, wurde die Nachricht über ein Telegram-Posting verbreitet. Dabei verschwimmen Wahrheit und Fiktion jedoch etwas, wie lokale Medien analysieren.
Die durch den Politiker vermeldeten 25 Milliarden US-Dollar sind zum Teil nämlich bereits im Einsatz. Denn wie Ctech aus Israel berichtet, stammen rund 10 Milliarden US-Dollar aus dieser Summe bereits aus der Ankündigung im Jahr 2021, den Standort Israel auszubauen. Die aktuelle Fab 28 in Israel fertigt 10-nm-Chips alias Intel 7, der Neubau Fab 38/48 ist für die 7-nm-Fertigung mit EUV-Lithografie alias Intel 4 und Intel 3 geplant und soll ab 2026 einsatzbereit sein.
Dort oben drauf sollen nun noch einmal rund 15 Milliarden US-Dollar investiert werden, um den Standort auch für die Zukunft einsatzbereit zu halten. Dabei kann sich Intel wie in der Vergangenheit über umfangreiche Subventionen des Staates freuen, welcher in den letzten Jahrzehnten bereits die Ansiedlungen von Intel in Israel begünstigte. Dabei soll Intel nun aber nicht mehr nur fünf Prozent, sondern siebeneinhalb Prozent Steuern zahlen. Wie viel direkten oder indirekten Zuschuss Intel für die Erweiterung erhält, wurde im Gegenzug nicht bekannt.
Erst am Freitag hatte Intel ein Investment in Polen bekanntgegeben, hier geht es um das Testen und Verpacken der Chips, die in Irland und auch Israel und in Zukunft auch Deutschland gefertigt werden. In Deutschland soll heute Intel-CEO Pat Gelsinger mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammentreffen und die Fabrik in Magdeburg unter Dach und Fach bringen. Auch hier nutzen Politiker das Rampenlicht der großen Investitionen.