Microsoft: Xbox Series X und der Game Pass werden teurer
Fast ein Jahr nach Sonys Preiserhöhungen für die PlayStation 5 wird nun auch die konkurrierende Xbox Series X in weiten Teilen der Welt teurer. Microsoft zieht außerdem die Preise beim Spiele-Abonnement Xbox Game Pass an, wohingegen das Äquivalent für den PC und auch die Xbox Series S vorerst nicht angetastet werden.
Xbox Series X und der Game Pass werden fast überall teurer
Bislang lag die unverbindliche Preisempfehlung der Xbox Series X bei rund 500 Euro, im August werden daraus rund 550 Euro, wie The Verge unter Berufung auf Microsoft berichtet. Damit wird die preisliche Parität zur PlayStation 5 nach fast einem Jahr Kostenvorteil der Xbox-Konsole wiederhergestellt. Ausgenommen von der Preisanpassung sind lediglich Brasilien, Chile, Japan, Kolumbien und die USA. Die unverbindliche Preisempfehlung der kleineren Xbox Series S wiederum bleibt auch in Europa unverändert bei rund 300 Euro respektive 350 Euro im Falle der kürzlich vorgestellten Variante mit 1 TB Speicherplatz.
Anders sieht es beim Xbox Game Pass aus. Erstmals seit der Einführung des Spiele-Abonnements wagt sich Microsoft an die Preisschraube und hebt die monatlichen Kosten des Game Pass Konsole zum 6. Juli 2023 von rund 10 Euro auf 11 Euro an. Der Game Pass Ultimate, der zusätzlich den Game Pass PC, EA Play für PC und Konsole sowie ausgewählte Ingame-Inhalte beinhaltet, soll fortan rund 15 Euro statt 13 Euro kosten. In der Schweiz werden aus rund 15 Franken dann 17 Franken pro Monat, während der Preis des einfachen Game Pass Konsole unverändert bei rund 12 Franken bleibt. Gleiches gilt weltweit für den Game Pass PC, der nach wie vor mit rund 10 Euro zu Buche schlägt.
Microsoft betont, dass die höheren Preise zunächst ausschließlich für Neukunden gelten. Spieler mit laufendem Game-Pass-Abonnement sollen hingegen erst ab dem 13. September 2023 betroffen sein. Als Grund für die gestiegenen Kosten nennt das Unternehmen gegenüber The Verge eine „Anpassung an die unterschiedlichen Wettbewerbsbedingungen der verschiedenen Vertriebsmärkte“.
Sony zog bereits im August 2022 die Preise an
Es war ein durchaus überraschender Schritt, als Sony im August 2022 den Preis der PlayStation 5 in vielen Ländern weltweit anhob. In Europa und damit auch Deutschland stieg die unverbindliche Preisempfehlung der damals noch immer kaum erhältlichen PlayStation 5 mit Laufwerk von rund 500 Euro auf 550 Euro; die PlayStation 5 ohne Laufwerk verteuerte sich von rund 400 Euro auf 450 Euro. Diese Preise gelten heute noch immer. Normalerweise wird Hardware eineinhalb Jahre nach Marktstart nicht teurer, sondern eher günstiger – die enorme Nachfrage, Währungsturbulenzen und die grassierende Inflation brachten Sony jedoch zu der ungewöhnlichen Entscheidung.
Bei Microsoft eine schleichende Entwicklung
Bei der Xbox jedoch war und ist die Situation eine andere, denn die beiden Microsoft-Konsolen verkaufen sich nach wie vor deutlich schlechter als die PlayStation 5. Im Nachgang an Sonys Preiserhöhungen reagierte Microsoft prompt und versicherte, dass Xbox Series X und Series S vorerst nicht teurer werden sollen. Bereits Ende Oktober erklärte Xbox-Chef Phil Spencer dann wiederum gegenüber dem Wall Street Journal, dass zukünftige Preiserhöhungen infolge der nach wie vor hohen Inflationsraten nicht mehr auszuschließen seien.
"I do think at some point we'll have to raise the prices on certain things, but going into this holiday we thought it was important to maintain the prices. We've held price on our console, we've held price on games, and our subscription. I don't think we'll be able to do that forever. I do think at some point we'll have to raise some prices on certain things.
Phil Spencer im Oktober 2022
Anschließend war es eine Zeit lang still, bis Microsoft dann im Dezember bekanntgab, dass First-Party-Spiele auf der Xbox künftig 70 US-Dollar statt vormals 60 US-Dollar kosten sollten – eine Entwicklung, die auch andernorts zu beobachten ist. Und Anfang Februar wurden die beiden Xbox-Konsolen zunächst in Japan teurer. Dass Microsoft jetzt auch in Europa die Preise anzieht, obgleich der Euro gegenüber dem US-Dollar seit Herbst 2022 wieder an Wert zugelegt hat, kommt dennoch ein wenig überraschend.