Mobile Powerstations im Test: EcoFlow, Ugreen und Alpha ESS im Vergleich
Mobile Stromversorgung im Vergleich: EcoFlow River 2 Pro gegen Ugreen PowerRoam 1200 gegen Alpha ESS BlackBee 1000. Drei Powerstations mit unterschiedlichen Ansätzen und bis zu 2.500 Watt tragbarer Leistung zeigen im Test, wie sie Geräte fernab des Stromnetzes versorgen und per Solar geladen werden.
Powerstations von EcoFlow, Ugreen und Alpha ESS im Test
Powerstation, Solargeneratoren, mobiler Stromspeicher, tragbare Batterie – die Geräte haben viele Bezeichnungen, meinen jedoch alle dasselbe und sind aktuell im Trend. Mit EcoFlow River 2 Pro, Ugreen PowerRoam GS1200 und Alpha ESS BlackBee 1000 finden sich drei Powerstations im Vergleich ein, die dem Käufer als mobiler Akku für vielfältige Aufgaben dienen wollen.
Mit 230 Volt und normalen Schuko-Steckern neben USB-Anschlüssen eignen sich die tragbaren Stromspeicher für allerhand Geräte. Sie laden unterwegs nicht nur Notebook und Smartphone, sondern betreiben problemlos auch elektrische Werkzeuge wie Bohrmaschine oder Flex, einen ganzen Computer oder Fernseher oder versorgen die Kühlbox im Urlaub mit Energie.
Nicht nur das Entladen der internen Batterie ist auf diese Weise flexibel gehalten, sondern ebenso das erneute Aufladen. Denn neben der Möglichkeit, sie über eine Steckdose zu laden, können sie auch über den 12-Volt-Anschluss des Fahrzeugs oder über ein oder mehrere Solarpanels geladen werden, die die Hersteller meist ebenfalls selbst im Angebot haben. So lassen sie sich theoretisch vollständig autark ganz ohne Stromnetz betreiben. Im Test sind deshalb auch die Solarmodule von Ugreen und Alpha ESS vertreten und dürfen sich an den tragbaren Powerstations beweisen.
Technik der Powerstations im Vergleich
Bevor auf jede Powerstation einzeln näher eingegangen wird, werden die Spezifikationen und insbesondere die Unterschiede der Modelle zunächst gegenübergestellt.
LFP- oder NMC-Akku
Ugreen PowerRoam GS1200 und Alpha ESS BlackBee 1000 bieten beide knapp über 1 kWh Akkukapazität, während es die kleinere und deutlich günstigere EcoFlow River 2 Pro auf 768 Wh bringt. Entscheidend ist für Kunden jedoch vor allem, dass Ugreen und EcoFlow auf LiFePO4-Akkus (Lithium-Eisenphosphat) setzen, während Alpha ESS in der BlackBee 1000 noch auf einen klassischen Li-Ionen-NMC-Akku (Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid) vertraut. Der wichtigste Unterschied für den Kunden liegt in der unterschiedlichen Haltbarkeit, denn ein LiFePO4-Akku (LFP) erreicht nach rund 3.000 Aufladezyklen immer noch eine Kapazität von 80 Prozent der Ausgangskapazität, während dies bei Li-Ionen-Akkus bereits nach 500 Ladezyklen der Fall ist. Immer mehr Hersteller wechseln deshalb bei aktuellen Geräten auf LFP-Akkus, die bei normaler Nutzung mindestens zehn Jahre durchhalten. LFP, das bei der Zellchemie ohne die teuren Metalle Kobalt und Nickel auskommt, hat aber nicht nur Vorteile gegenüber NMC, denn eine NCM-Batterie weist im Vergleich zur LFP-Batterie eine höhere Nennleistung und Energiedichte auf, da sie eine höhere Lithiumdiffusionsrate und Elektronenmobilität hat. Ein NMC-Akku speichert bei identischem Gewicht und Volumen mehr Energie.
LFP-Zellen sind hingegen günstiger in der Produktion und stabiler, so dass das Risiko, durch eine Beschädigung (etwa infolge eines Sturzes) ein Feuer auszulösen, geringer ist. Ihr Einsatz in einer tragbaren Powerstation für unterwegs ist deshalb nicht die schlechteste Wahl. LFP-Zellen lassen sich allerdings nicht bei Minusgraden laden – in E-Autos mit LFP-Batterie müssen sie deshalb vorgeheizt werden, um Strom aufnehmen zu können.
Ugreen PowerRoam GS1200 | EcoFlow River 2 Pro | Alpha ESS BlackBee 1000 | |
---|---|---|---|
Akkukapazität | 1.024 Wh | 768 Wh | 1.036 Wh |
Akkutyp | LiFePO4 | Li-Ionen-NMC | |
Lebenszyklen bis 80 % Ausgangskapazität | 3.000 | 500 | |
Anzahl AC-Ausgang | 2 ×, Schuko, Typ-F | 3 ×, Schuko, Typ-F | |
AC-Ausgangsleistung | 1.200 Watt | 800 Watt | 1.000 Watt |
AC-Ausgangsspitzenleistung | 2.500 Watt | 1.600 Watt | 2.000 Watt |
DC-Kfz-Ausgang | 1 × 12 V/10 A | 1 × 12,6 V/10 A | 1 × 12 V/10 A |
DC5521-Ausgang | 2 × 12 V/5 A | 2 × 12,6 V/3 A | 2 × 12 V/10 A |
USB-Ausgänge | 2 × USB-C (PD, je 100 Watt), 2 × USB-A (je 22,5 Watt) | 1 × USB-C (PD, 100 Watt), 3 × USB-A (je 12 Watt, max. 24 Watt insgesamt) | 2 × USB-C (PD, je 100 Watt), 2 × USB-A (je 12 Watt) |
Wireless Charging | Nein | Ja, 2 × 10 Watt | |
Lademethoden | Netzteil (1.200 Watt, intern), Solar/Auto (400 Watt/200 Watt) | Netzteil (940 Watt, intern), Solar/Auto (220 Watt/192 Watt) | Netzteil (180 Watt, extern), Solar/Auto (180 Watt), USB-C (100 Watt) |
Anzahl Solar-/Auto-Eingänge (XT60) | 1 (max. 400 Watt/15 A) | 1 (max. 220 Watt/13 A) | 1 (max. 2 × 100 Watt/10 A) |
Solar-/Auto-Ladespannung | 12–48 Volt | 11–50 Volt | 12–24 Volt |
Integrierter Transportgriff/Rollen | Ja/Nein | ||
LED-Lampe | Ja | Nein | Ja, 3 Watt, 6500 K, >300 LM |
Betriebstemperatur | k. A. | -10 °C bis 45 °C | 0 °C bis 40 °C |
Lagertemperatur | k. A. | -10 °C bis 45 °C | -10 °C bis 40 °C |
Gewicht | 12,0 kg | 7,8 kg | 10,2 kg |
Abmessungen (B × T × H) | 340 × 220 × 270 mm | 270 × 260 × 226 mm | 340 × 255 × 270 mm |
Garantie | 5 Jahre | 2 Jahre | |
Aktueller Preis | ab 765 Euro | ab 438 Euro | 1.099 Euro* |
Mobile Stromversorgung mit bis zu 2.500 Watt
Während EcoFlow und Alpha ESS je drei AC-Steckdosen für Schuko-Stecker bieten, sind es bei Ugreen zwei. Mit 1.200 Watt AC-Ausgangsleistung ist sie bei Ugreen jedoch am höchsten, während die EcoFlow River 2 Pro 800 Watt aufweist und die BlackBee 1000 von Alpha ESS 1.000 Watt Dauerleistung erzielt. Die AC-Ausgangsspitzenleistung ist mit 2.500 Watt bei der Ugreen PowerRoam GS1200, 1.600 Watt bei der River 2 Pro und 2.000 Watt bei der BlackBee 1000 identisch gestaffelt. So lassen sich auch einzelne Geräte mit einem höheren Energiebedarf versorgen, wobei darauf geachtet werden sollte, dass dann keine weiteren Anschlüsse belegt sind.
USB-C mit 100 Watt, USB-A mit bis zu 22,5 Watt
Während alle drei Modelle USB-C mit PowerDelivery von bis zu 100 Watt bieten, kann nur die BlackBee 1000 hierüber auch aufgeladen werden. Bei den USB-A-Anschlüssen gibt es größere Unterschiede, denn nur Ugreen schafft bis zu 22,5 Watt über USB-A, bei Alpha ESS und EcoFlow sind die Schnittstellen auf maximal 12 Watt begrenzt. Allerdings muss bei der EcoFlow River 2 Pro, die mit drei USB-A-Ports die meisten dieser Buchsen bietet, beachtet werden, dass alle drei Ports in Summe maximal 24 Watt bereitstellen können.
Nur eine bietet Wireless Charging
Nur die Alpha ESS BlackBee 1000 kann im Testfeld mit Wireless Charging aufwarten. Und das gleich doppelt, denn zwei Ladespulen an der Oberseite ermöglichen es, Qi-kompatible Geräte mit jeweils bis zu 10 Watt aufzuladen. Werden die Ladespulen nicht benötigt, schalten sie wie alle anderen Ausgänge ab. Wireless Charging auf der Powerstation sollten alle Hersteller bieten, denn im Alltag ist es allein schon ungemein praktisch, kein Kabel für das Smartphone bereithalten zu müssen.
Alle drei Powerstations bieten einen Kfz-Ausgang, den sogenannten Zigarettenanzünder, und DC5521-Ausgänge, jeweils mit leicht unterschiedlicher Leistung. Über die XT60-Anschlüsse für die Solarmodule lassen sie sich mit passendem Kabel auch über das Auto aufladen.
Aufladen mit bis zu 1.200 Watt
Während Ugreen und EcoFlow bei den getesteten Modellen auf interne Netzteile setzen und zum AC-Aufladen einfach mit einem Kaltgerätekabel verbunden werden, muss bei Alpha ESS ein externes Netzteil mitgeschleppt werden.
Entscheidender ist jedoch, dass die Ugreen PowerRoam GS1200 und die EcoFlow River 2 Pro mit 1.200 Watt beziehungsweise 940 Watt entscheidend schneller aufgeladen werden können als die Alpha ESS BlackBee mit maximal 180 Watt über ihr externes Netzteil.
Mit bis zu 400 Watt liefert die PowerRoam 1200 von Ugreen zudem die höchste Ladeleistung über Solarmodule.
LED-Lampe für Licht und SOS
Ein weiterer Unterschied besteht in einem integrierten LED-Licht, das Ugreen und Alpha ESS bieten. Bei Ugreen ist eine einzelne, starke LED an der Vorderseite verbaut, die nicht nur unterschiedlich hell leuchten, sondern auch SOS-Signale senden kann. Bei AlphaESS sind hingegen in zwei Streifen an der Rückseite LEDs platziert, die in unterschiedlichen Helligkeitsstufen für viel Licht sorgen.
Keine direkte Einspeisung ins Hausnetz
Grundsätzlich gilt für alle Powerstations, dass sie nicht zur Einspeisung ins Hausnetz geeignet sind. Ohne speziellen Wechselrichter, über den sie angeschlossen werden können, kann nicht einfach ein AC-Ausgang der Powerstation in eine Steckdose gesteckt werden, etwa um nachts Energie zu liefern und keine Leistung aus dem Netz zu beziehen. Eine erste Lösung, die dies ermöglicht, hat EcoFlow mit PowerStream inzwischen vorgestellt. PowerStream lässt sich auch mit der hier getesteten EcoFlow River 2 Pro als Speicherbatterie betreiben.
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