Mobile Powerstations im Test: Alpha ESS BlackBee 1000 im Test
4/5Die 10,2 kg schwere BlackBee 1000 von Alpha ESS mit 1.036 Wh Kapazität und 1.000 Watt dauerhafter Ausgangsleistung ist derzeit die einzige Powerstation von Alpha ESS. Leser von ComputerBase erhalten auf die AlphaESS BlackBee 1000 bei Amazon mit dem Code BB1000X3619 30 % Rabatt und können sie so statt für 1.099 Euro schon für 769 Euro kaufen*.
Lieferumfang
Neben der Powerstation liefert Alpha ESS eine Anleitung, das externe 180-Watt-Netzteil, ein 12-Volt-Kabel für den Zigarettenanzünder und ein USB-C-Kabel mit. Um sie unterwegs über eine Steckdose zu laden, muss immer das Netzteil mitgeführt werden – nicht optimal. Zudem ist die Ladeleistung mit 180 Watt deutlich niedriger als bei den beiden Kontrahenten.
Design
Beim Design ist der Name Programm, denn die BlackBee 1000 ist in Gelb-Schwarz gehalten, setzt also deutlichere Farbakzente als EcoFlow oder Ugreen.
Mit 10,2 kg ist sie etwas leichter als die PowerRoam 1200 von Ugreen, die 12 kg wiegt. Dies kann zwar auch an der anderen Akkutechnologie liegen, vor allem aber am externen statt internen Netzteil. Zusammen mit einer Größe von 270 × 340 × 260 mm kann die Powerstation so zwar kurze Wege getragen werden, auf eine Wanderung begleitet sie den Käufer jedoch nicht.
Zum leichteren Tragen ist an der Oberseite ein gummierter Griff enthalten, der sich einklappt und so nicht im Weg ist, wenn Geräte drahtlos nach Qi-Standard auf der Oberseite geladen werden. Die beiden Ladepads mit je 10 Watt Leistung sind im Alltag wie erwähnt eine echte Bereicherung.
Auch die BlackBee 1000 verfügt an der Seite über Lüftungsschlitze, damit die integrierten Lüfter die Abwärme aus dem Gehäuse befördern können.
Alle Ein- und Ausgänge sind an der Vorderseite der BlackBee 1000 platziert. Die Steckdosen, die USB-Ports und der kombinierte Ladeanschluss des Netzteils bzw. optionaler Solarmodule sind nicht abgedeckt. Nur der Kfz-Anschluss ist mit der üblichen Lasche verschlossen. Wie für die Konkurrenz gilt aber auch für diese Powerstation, dass sie nicht im Regen genutzt werden kann und nicht wasserfest ist. An der Rückseite der tragbaren Powerstation sind die beiden LED-Leisten für das Licht integriert. Wie bei den Ausgängen wird diese über eine kleine Taste bedient.
Beim mobilen Speicher von Alpha ESS wird ebenfalls zunächst das Gerät über einen zentralen Ein-/Ausschalter aktiviert und dann bei Bedarf der jeweilige Anschlusstyp einzeln aktiviert. Die Ladepads an der Oberseite werden durch doppeltes Drücken des Ein-/Ausschalters ein- und ausgeschaltet.
12 Stromanschlüsse von 10 bis 2.000 Watt
Die Alpha ESS BlackBee 1000 ist mit drei AC-Steckdosen mit einer dauerhaften Ausgangsleistung von insgesamt bis zu 1.000 Watt ausgestattet. Ein einzelner Verbraucher kann kurzzeitig bis zu 2.000 Watt beanspruchen, wenn keine weiteren Verbraucher angeschlossen sind. Die BlackBee bietet zwei USB-C-Ports mit PD-Unterstützung von bis zu 100 Watt und zwei USB-A-Buchsen mit je bis zu 12 Watt Ausgangsleistung. Nur bei Alpha ESS kann der USB-C-Anschluss auch zum Laden des internen Akkus mit 100 Watt genutzt werden. Zudem stehen ein Kfz-Anschluss, zwei DC5521-Ausgänge und die genannten Wireless-Ladepads an der Oberseite zur Verfügung, so dass die BlackBee 1000 auf zwölf Anschlüsse kommt, über die Geräte geladen werden können.
Die Bedienung und die Nutzung sind intuitiv und selbsterklärend. LEDs in den einzelnen Tasten zeigen, wann ein Ausgang aktiv oder ausgeschaltet ist. Das Display kann jederzeit aktiviert oder deaktiviert werden. Ab Werk bleibt es bei Verbrauch oder beim Laden zunächst dauerhaft eingeschaltet.
Zentrales Display mit Verbrauchsanzeige
Das zentrale Display der BlackBee 1000 zeigt den aktuellen Verbrauch und eine etwaige Ladeleistung an. Zudem kann zu jeder Zeit der Ladestand des Akkus in Prozent und über einen farbigen Ladestand eingesehen werden. Im Gegensatz zu EcoFlow und Ugreen zeigt Alpha ESS aber keine erwartete Restakkulaufzeit bei aktuellem Verbrauch und weniger Informationen zu den gerade aktiven Eingängen oder dem Lüfter an.
Li-Ionen-NMC-Akku statt LFP
Wie erwähnt, setzt Alpha ESS in der BlackBee 1000 auf einen klassischen Li-Ionen-NMC-Akku anstelle eines LFP-Akkus. Dessen Haltbarkeit ist mit einer Restkapazität von 80 Prozent nach rund 500 Ladezyklen deutlich kürzer (wobei Alpha ESS hier 1.000 Zyklen angibt) als die 3.000 Aufladezyklen bei LFP.
Das Laden dauert lange
Ist eine PowerRoam 1200 von Ugreen nach nur 1,5 Stunden voll aufgeladen, dauert dies bei der Alpha ESS BlackBee 1000 deutlich länger. Mit maximal 180 Watt über das externe Netzteil oder im Idealfall ebenfalls mit bis zu 180 Watt über ein 200-Watt-Solarmodul benötigt eine Akkuladung von 0 auf 100 Prozent im Test mehr als 6 Stunden. Wird über USB-C geladen, ist die BlackBee 1000 erst nach rund 11,5 Stunden wieder vollständig aufgeladen. Theoretisch lässt sich beides kombinieren, was aber immer noch eine Ladezeit von mehr als 5 Stunden bedeutet.
Das Laden per Solarmodul hat im Test ebenfalls problemlos funktioniert, beschleunigt dies aber auch nicht, denn hier ist wiederum keine Kombination mit dem AC-Netzteil möglich, da derselbe Eingang genutzt wird. Je nach Sonneneinstrahlung lässt sich die BlackBee 1000 so jedoch autark aufladen, wenn kein Stromnetz bereitsteht.
Keine App zur Steuerung
Auf eine App zur Steuerung, Wartung und Kontrolle aus der Ferne verzichtet Alpha ESS bei der BlackBee 1000 komplett. Auch Einstellungen zur Akkuschonung oder zur Einschaltdauer einzelner Verbraucher sucht man so vergebens.
Die Alpha ESS BlackBee 1000 im Praxistest
Im Praxistest wird geprüft, ob die BlackBee 1000 die genannten Leistungswerte erfüllt und wie laut sie dabei wird, denn ohne Kühlung kommt sie wie erwähnt nicht aus.
Die Kapazität im Alltag
Ein zwischengeschaltetes Strommessgerät zeigt die Verluste auf, die beim Entladen des Akkus mit einer Nennkapazität von 1.036 Wh entstehen. Hierfür wird ein Verbraucher mit unterschiedlichen Laststufen angeschlossen.
Dauerlast | Gemessene Kapazität | Wirkungsgrad |
---|---|---|
100 Watt | 916 Wh | 88,4 % |
500 Watt | 922 Wh | 89 % |
1.000 Watt | 960 Wh | 92,6 % |
Nennkapazität | 1.036 Wh |
Eine negative Überraschung offenbarte der Test mit einem Luftentfeuchter, der wenige Minuten nach dem Einschalten mit rund 500 Watt anläuft. Wird er an eine Steckdose der BlackBee 1000 angeschlossen, löst das Anlaufen sofort die Schutzschaltung aus, so dass die AC-Ausgänge der Powerstation deaktiviert werden. Dies geschieht immer wieder, der Luftentfeuchter lässt sich an der BlackBee 1000 schlicht nicht betreiben. Auch bei angeschlossenem 180-Watt-Netzteil steigt die Powerstation aus. Für Ugreen und EcoFlow ist dieses Einschaltverhalten hingegen keine Hürde gewesen.
Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) lässt sich so mit der Alpha ESS BlackBee 1000 auch nicht realisieren.
Ansonsten zeigt die BlackBee 1000 mit einem Wirkungsgrad von fast 93 Prozent bei dauerhafter Last von 1.000 Watt hier hervorragende Werte.
Um den 1.036-Wh-Akku mit 180 Watt zu laden, werden im Test 1.275 Wh benötigt. 23 Prozent Energie gehen dabei also verloren. Der durch Laden und Entladen summierte Energieverlust liegt bei fast 33 Prozent.
Nennkapazität | Maximal entnommene Energie | Zum Laden benötigte Energie | Verlust |
---|---|---|---|
1.036 Wh | 960 Wh | 1.275 Wh | 33 % |
Der Überlastschutz greift zuverlässig
1.000 Watt lassen sich, wenn das Gerät denn anläuft, problemlos auch dauerhaft entnehmen, ohne dass die BlackBee 1000 dies mit einem automatischen Abschalten quittiert. Im Test mit einem Heizstrahler, der auf höchster Stufe knapp 2.000 Watt benötigt, steigt die BlackBee 1000 dann jedoch nach wenigen Sekunden aus und deaktiviert die AC-Ausgänge – wie oben im Test beim Anlaufen des Luftentfeuchters, der allerdings nur 500 Watt Dauerlast erzeugt. Selbst 1.200 Watt werden schon nach wenigen Sekunden verweigert. Im Display erscheint dann auch ein kleines Warnsymbol, das auf die Überlastung hinweist. Viel Spielraum außerhalb der Spezifikationen hat man also nicht. Die von Alpha ESS genannten 2.000 Watt Spitzenleistung sind nur sehr kurz abrufbar.
Andere Geräte wie ein Notebook, ein Computer, eine Bohrmaschine und mehrere Smartphones ließen sich über die AC-Steckdosen sowie die USB-C- und USB-A-Anschlüsse im Test völlig problemlos betreiben beziehungsweise laden. Die beiden kabellosen Ladepads an der Oberseite funktionieren ebenfalls einwandfrei und laden sowohl Smartphone als auch In-Ear-Kopfhörer zuverlässig auf.
Laden per Solar
ComputerBase konnte auch die BlackBee 1000 in Verbindung mit einem faltbaren Solarmodul von Alpha ESS, dem SP200, testen. Die notwendigen Kabel liegen hier dem Solarpanel und nicht der Powerstation bei und werden in einem Fach der Tasche des Solarmoduls verstaut. Statt über einen XT60-Stecker wird das SP200 mit Adapter von einem Anderson-Anschluss auf DC5525 an den Netzteilanschluss angeschlossen. Zudem liegen ein 2 m langes Verlängerungskabel, ein Adapter von DC5525 auf DC7909 und ein Adapter von DC5525 auf DC5521 bei. Das Kabel am Solarmodul ist fest verbaut, ein Schaden an diesem hat somit den direkten Ausfall des Moduls zur Folge – Ugreen hat dies besser gelöst, auch wenn das Modul von Alpha ESS in der Handhabung weniger fragil wirkt. Ohne XT60-Anschluss kann das SP200 von Alpha ESS allerdings nicht ohne weiteren Adapter mit anderen Solargeneratoren verbunden werden – ein Manko in der Interoperabilität.
Das Alpha ESS SP200 wiegt 8,2 kg und lässt sich drei Mal auffalten, so dass vier verbundene Modulteile aufgestellt werden. Auch die Klappständer sind direkt integriert, erlauben aber lediglich ein Aufstellen mit festen 45 Grad. Die Transporttasche ist Teil des Solarmoduls, so dass es sich einfach zusammenfalten und mit einem Reißverschluss verschließen lässt. Das nach IP65 gegen Staub und Wasser geschützte Solarpanel misst zusammengefaltet 518 × 689 mm, aufgeklappt sind es 2.300 × 689 mm. Die Betriebstemperatur liegt zwischen -10 °C und +65 °C.
Das monokristalline 200-Wp-Modul weist eine maximale Spannung von 19,8 Volt und eine Kurzschlussspannung von 23,7 Volt auf. Die Stromstärke beträgt 10,1 Ampere, der Kurzschlussstrom 10,6 Ampere. Die Zell-Effizienz gibt Alpha ESS mit mindestens 22 Prozent an.
Die BlackBee 1000 optimiert dann ebenfalls über einen MPPT-Laderegler die Leistung und passt die Stromstärke so an, dass die Spannung gerade noch nicht einbricht. In der Praxis ist aber auch dieses Aufladen auf 180 Watt limitiert, so dass ein Solarmodul mit 200 Wp im Alltag ausreicht. Die maximal möglichen 180 Watt ließen sich im Test über Solar mittags bei optimaler Ausrichtung tatsächlich erreichen. Das Solarmodul kostet im Handel einzeln 500 Euro, Leser von ComputerBase erhalten mit dem Code SP200X3619 aber 25 % Rabatt und können sie so für 374 Euro kaufen*.
Die Lautstärke unter Last
Bei Dauerlast von 100 Watt zeigt die BlackBee 1000 im Test ein unangenehmes Lüfterverhalten. Der interne Ventilator läuft nämlich überhaupt nicht gleichmäßig, sondern dreht alle paar Sekunden ganz kurz auf, um sofort wieder herunterzuregeln. Dieses ständige Wechseln der Lüfterdrehzahl ist in ruhigen Umgebungen störend, auch wenn der Lüfter dabei nicht exorbitant laut wird. Dieses Verhalten zeigt der Lüfter selbst dann, wenn die Powerstation weder geladen wird, noch ein Verbraucher angeschlossen, sie aber eingeschaltet ist. Laut Alpha ESS soll der Ventilator bis 400 Watt Ausgangsleistung und bis zu einer Zelltemperatur von unter 45 °C gar nicht anspringen und bei weniger als 400 Watt Last und 40 °C wieder ausschalten. Dieses gewollte Verhalten kann beim Testmuster nicht bestätigt werden. Ob ein Defekt vorliegt, kann jedoch nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Bei stärkerer Beanspruchung geht der Lüfter der BlackBee 1000 kurz nach dem Einschalten an und erzeugt in 30 cm Abstand frontal vor dem Gerät 43,2 dB. Auf diesem Wert verharrt die Powerstation von Alpha ESS bei Entnahme von 1.000 Watt durchgängig, bis sie leer ist. Allerdings ist das Lüftergeräusch vergleichsweise hochfrequent. Dauerhaft möchte man auch diese Powerstation unter Last, obwohl sie vergleichsweise leise ist, nicht neben sich stehen haben.
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