Prime Video: Amazon plant neue Werbeeinblendungen mit Freikauf-Option
Abonnenten des kostenpflichtigen Streaming-Dienstes Amazon Prime Video könnten bald von neuen Werbeanzeigen begrüßt werden. Wer diese nicht sehen will, kann sich jedoch durch einen werbefreien Tarif freikaufen. Angesichts jüngster Sparmaßnahmen passt dies durchaus ins Bild des Konzerns.
Zusätzliche Einnahmen für Amazon Prime Video durch Werbung
Wie das Wall Street Journal von mit der Angelegenheit vertrauten Personen erfahren haben will, plant Amazon offenbar die Einführung eines neuen werbefinanzierten Angebots im Rahmen seines kostenpflichtigen Streaming-Dienstes Prime Video. Demnach seien Werbekunden des Konzerns daran interessiert, Zugang zu den Premium-Inhalten der Plattform zu erhalten, die bisher weitgehend werbefrei waren. Konkrete Pläne zur Umsetzung gebe es indes noch nicht, wenngleich die noch in einem frühen Stadium befindlichen Gespräche durchaus ins Bild der bereits durchgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen des Unternehmens passen.
Demnach sei denkbar, dass Prime-Mitglieder im Rahmen ihres bestehenden Abos in Zukunft mehr Werbung auf der Videoplattform sehen und für Werbefreiheit sowie ein paar „andere Funktionen“ über einen zusätzlichen Tarif gesondert zur Kasse gebeten werden. Um welche Funktionen es sich dabei handeln könnte, geht aus dem Bericht nicht hervor. Im Grunde geht es also um die Einführung eines werbefinanzierten Tarifs, wie dies zuletzt auch bei Netflix der Fall war. Statt diesen jedoch günstiger anzubieten, scheint Amazon ihn als neue Basis zu betrachten und das werbefreie Streaming dafür durch die Hintertür teurer zu machen.
Das Unternehmen plane zwar, die Werbepausen kurz zu halten, ob dies im Falle einer tatsächlichen Umsetzung dauerhaft so bleibt, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Es sei aber ebenso möglich, dass der Konzern seine Pläne wieder vollständig verwerfe. Ein offizielles Statement seitens Amazon liege ohnehin noch nicht vor.
Eine Preiserhöhung gab es erst im letzten Jahr
Den Preis für eine Prime-Mitgliedschaft, in der auch der Streaming-Dienst Prime Video enthalten ist, hatte Amazon für deutsche Nutzer erst vor rund einem Jahr von jährlich 69 auf 89,90 Euro angehoben. Die Kosten für ein Monats-Abo stiegen seinerzeit etwas gemächlicher von 7,99 auf 8,99 Euro. Kurz darauf entließ der Konzern auch den kostenlosen Streaming-Dienst Amazon Freevee auf den deutschen Markt. Dieser war von vornherein auf eine Finanzierung ausgelegt, die ausschließlich auf Werbeeinblendungen basiert.
Darüber hinaus führt Amazon angeblich derzeit Gespräche mit Warner Bros. Discovery und Paramount Global, um deren Streaming-Angebot in Prime Video Channels einzubinden. Dort können Besucher an zentraler Stelle über Amazons Videoplattform Abonnements von Drittanbietern abschließen und nutzen. Jener Dienst bekam erst kürzlich neue Konkurrenz durch die Primetime Channels der Google-Tochter YouTube, deren Angebotsumfang zum Start in Deutschland jedoch noch sehr überschaubar und vorwiegend auf sportinteressierte Zuschauer ausgerichtet ist.