Quantenprozessoren: Infineon liefert QPUs auf Basis von Ionenfallen an eleQtron
Infineon und eleQtron, ebenfalls ein in Deutschland beheimatetes Unternehmen, haben heute ihre Partnerschaft zur gemeinsamen Entwicklung von Quantenprozessoreinheiten (QPUs) mit Ionenfallentechnologie für skalierbare Quantencomputer bekanntgegeben.
Diese zweite Partnerschaft von Infineon mit einem wichtigen Akteur auf dem Gebiet der Ionenfallen stellt wiederum die erste kommerzielle Aktivität des Unternehmens im deutschen Quantencomputing-Ökosystem dar. eleQtron ist der erste deutsche Hersteller von Ionenfallen-Quantencomputern. Das Startup begann als Forschungsgruppe vom Lehrstuhl für Quantenoptik der Universität Siegen und umfasst heute ein 30-köpfiges Team. Das Ziel: Quantencomputer für praktische Anwendungen nutzbar zu machen. Zu den Investoren und Geldgebern gehören das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie Earlybird.
eleQtron zielt darauf ab, international wettbewerbsfähige Quantenprozessoreinheiten (QPUs) mit hoher Rechenleistung unter Verwendung der MAGIC-Technologie anzubieten (MAgnetic Gradient-Induced Coupling). Das Konzept ermöglicht die elektrische Kontrolle von Qubits mit Hilfe von Mikrowellen anstelle der üblichen laserbasierten Methode, wodurch ein extrem niedriges Übersprechen zwischen benachbarten Qubits erreicht wird. Dieser Ansatz vereinfacht die erforderliche Skalierung der Hardware für höhere Qubit-Zahlen und ergänzt andere Skalierungsstrategien. Infineon und eleQtron werden auch einen neuartigen, mikrostrukturierten 3-dimensionalen Ionenspeicher erforschen, was den Weg für eine modulare und vielseitige QPU-Architektur bereiten soll, erklärt Infineon heute.
Während der Entwicklungsphase wird Infineon eleQtron drei fortlaufend verbesserte Generationen von Ionenfallen sowie das notwendige Fachwissen zur Verfügung stellen, um diese an das MAGIC-Konzept anzupassen. Durch eine Co-Design-Strategie will Infineon eleQtron in die Lage versetzen, Ionenfallen-basierte Quantencomputer mit sukzessiv steigender Funktionalität herzustellen. Diese leistungsfähigen Quantencomputer sollen später auch Nutzern aus Industrie und Wissenschaft über einen Cloud-Zugang zur Verfügung gestellt werden.
Bis dahin wird wie üblich aber noch einige Zeit vergehen. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere zukunftsweisende Technologie, die auf Ionenfallen und Mikrowellen basiert, in Kombination mit Infineons Kapazitäten und Expertise in der innovativen QPU-Produktion die Grundlage für den Aufbau von Quantencomputersystemen bilden wird, die bis Mitte 2027 für erste Anwendungen bereit sind“, zitiert die Pressemitteilung den CEO von eleQtron Jan Leisse.