Blade 14 mit Ryzen 9 7940HS im Test: AMDs schnellster Feuervogel im kompakten Razer-Chassis

Jan-Frederik Timm (+1)
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Blade 14 mit Ryzen 9 7940HS im Test: AMDs schnellster Feuervogel im kompakten Razer-Chassis

Über ein halbes Jahr nach der Ankündigung soll die neue Zen-4-RDNA-3-APU „Phoenix“ mit dem Razer Blade 14 der 3. Generation endlich an Fahrt aufnehmen. Anders als im Frühjahr bei Asus gibt es PR-Schützenhilfe von AMD und einen Ausblick auf das, was mit dem neuen AI-Co-Prozessor möglich wird. Der Ryzen 9 7940HS im Test.

Das neue Razer Blade 14 (2023)

Das neue Razer Blade 14 (2023) mit AMD Ryzen 9 7940HS („Phoenix“) und Nvidia GeForce RTX 4000 Laptop GPU ist bereits die dritte Generation dieser Plattform, die bis dato immer auf einen Prozessor von AMD und eine dedizierte GPU von Nvidia gesetzt hat.

Nach wie vor ein AMD-Nvidia-Hybrid

Den Auftakt machte im Sommer vor zwei Jahren das Razer Blade 14 (2021) mit AMD Ryzen 5000 Mobile und Nvidia GeForce RTX 3000 Laptop GPU (Test). Im Jahr 2022 folgte ein Refresh mit AMD Ryzen 6000 Mobile und Nvidias Ti-Modellen der Ampere-Generation im selben Chassis.

Auch dieses Jahr setzt Razer auf eine RTX-Grafiklösung von Nvidia, gegen die AMDs weiterhin überschaubares RDNA-3-Portfolio nicht ankommt, wie der Test der mobilen Radeon RX 7600S gezeigt hat.

3. Generation Razer Blade 14 im Detail

Das neue Blade 14 ist mehr als ein weiterer Refresh der intern verbauten Hardware. Wesentliche Veränderungen betreffen den Formfaktor und die Aufrüstbarkeit.

Mehr als nur ein Refresh

Die dritte Generation ist mit 17,99 mm etwas dicker und mit 1,84 kg auch einen Hauch schwerer als die beiden Vorgänger. Tiefer ist die neue Version ebenfalls, dafür etwas schmaler. Hintergrund sind im Fußabdruck der Wechsel von 16:9 auf 16:10 und in der Höhe sowohl der Verzicht auf verlöteten RAM als auch ein größerer Akku (68 statt 62 Wh).

Auf den ersten Blick ist zudem die Verlustleistung der dGPU gestiegen, denn Razer gibt sowohl GeForce RTX 4060 Laptop GPU als auch GeForce RTX 4070 Laptop GPU mit 115 + 25 Watt (im Marketing-Video nennt Razer fälschlicherweise 130 Watt) und folglich mit dem von Nvidia erlaubten Maximum an, während es in den Modellen aus dem Jahr 2021 und 2022 noch 90 + 10 Watt sind. Allerdings haben Nvidias kleinere GeForce RTX 4000 Laptop GPUs im Test der Redaktion gezeigt, dass sie das Budget von 140 Watt nicht ausschöpfen, sondern im Durchschnitt über mehrere Spiele in WQHD bei etwas über 100 Watt agieren – und das musste auch schon der Vorgänger an Verlustleistung kühlen.

Leistung, Lautstärke und Temperatur nach Profilen

Synapse bietet auf dem Razer Blade 14 (2023) zwei Profile und manuelle Einstellungen an
Synapse bietet auf dem Razer Blade 14 (2023) zwei Profile und manuelle Einstellungen an

Je nach Last, in UHD tendenziell häufiger als in FHD, kann das neue Razer Blade 14 nichtsdestoweniger von der höheren TGP-Obergrenze „profitieren“: In Doom Eternal genehmigt sich die GeForce RTX 4070 Laptop GPU im Testmuster beispielsweise bis zu 125 Watt, wenn über das Tool Synapse die höchsten Einstellungen gefahren werden. Im Profil „Balanced“ sind es 10 Prozent weniger.

Doom
GPU-Leistungsaufnahme (Doom)
04080120160200Watt (W) 15101520253035404550556065707580859095100Sekunden

Darüber hinaus fällt auf, dass Razer zwischen „Silent“ und „Balanced“ inzwischen einen deutlichen Unterschied bei der GPU-Leistungsaufnahme vorsieht: „Silent“ gesteht der GPU nur noch 85 Watt zu. Das schlägt sich in der Leistung nieder: „Balanced“ und „Maximum“ nehmen sich in Doom bei UHD wenig, liegen aber gut 20 Prozent vor „Silent“.

FPS nach Profilen (Doom)
    • Maximum (2023)
      97,4
    • Ausbalanciert (2023)
      94,2
    • Silent (2023)
      76,4
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Kehrseite der Medaille „mehr Leistung durch potentiell höheren Verbrauch“ gegenüber dem Vorvorgänger ist in den höheren Profilen die Lautstärke: Schon 45 dB(A) im Profil „Balanced“ sind laut und 1 dB lauter als im Modell aus 2021. 52 dB(A) bei manuell maximierten Einstellungen sind hingegen nur noch als sehr laut zu bezeichnen. Bei „Silent“ bleibt es wiederum bei 37 dB(A).

Lautstärke nach Profilen (Doom)
  • Razer Blade 14 (2023):
    • Maximum (2023)
      52,0
    • Ausbalanciert (2023)
      45,0
    • Silent (2023)
      38,0
  • Razer Blade 14 (2021):
    • Hoch/Hoch (2021)
      44,0
    • Niedrig/Niedrig (2021)
      37,0
    • Ausbalanciert (2021)
      37,0
Einheit: dB(A)

Immer mit AMD Ryzen 9 7940HS

Angetrieben wird das neue Razer Blade 14 stets vom AMD-Flaggschiff Ryzen 9 7940HS, zur Seite stehen eine RTX 4060 Laptop GPU in der Basiskonfiguration und eine RTX 4070 Laptop GPU im gehobenen Ausbau.

Auch an die Speicherausstattung hat Razer in Zusammenarbeit mit AMD gedacht und bietet Kunden sogar mehr Flexibilität: In zwei DIMM-Slots können maximal 64 GByte DDR5-5600 eingebaut werden, ab Werk gibt es 16 oder 32 GB – in den beiden Vorgängern war der RAM verlötet. Beim Massenspeicher wird stets auf eine 1 TByte große M.2-SSD gesetzt, einen zweiten Slot bietet das Notebook nicht.

Das Razer Blade 14 (2023) mit Ryzen 9 7940HS „Phoenix“ und GeForce RTX 4000 Laptop GPU in der Redaktion

Technische Eckdaten im Überblick

Die nachfolgende Tabelle enthält die technischen Eckdaten des Razer Blade 14 2023 im Vergleich zum Auftaktmodell Razer Blade 14 2021. Der seichte Refresh im selben Chassis aus dem Jahr 2022 ist aus Platzgründen nicht darin zu finden.

Konfigurationen im Überblick
Razer Blade 14 (2021) Razer Blade 14 (2023)
CPU AMD Ryzen 9 5900HX (8C/16T bis zu 65 Watt) AMD Ryzen 9 7940HS (8C/16T bis zu 85 Watt)
GPU GeForce RTX 3060 Laptop GPU
6 GB, bis zu 90 + 10 Watt
GeForce RTX 3070 Laptop GPU
8 GB, bis zu 90 + 10 Watt
GeForce RTX 3080 Laptop GPU
8 GB, bis zu 90 + 10 Watt
GeForce RTX 4060 Laptop GPU
8 GB, bis zu 115 + 25 Watt
GeForce RTX 4070 Laptop GPU
8 GB, bis zu 115 + 25 Watt
Display FHD, 16:9, 144 Hz, 100 % sRGB, FreeSync QHD, 16:9, 165 Hz, 100 % DCI-P3, FreeSync QHD, 16:10, 240 Hz, 100 % DCI-P3, FreeSync Premium
RAM 16 GB DDR4-3200 (verlötet) 16 GB DDR5-5600 (DIMM) 32 GB DDR5-5600 (DIMM)
SSD 1 TB NVMe (M.2) 1 TB NVMe (M.2)
Anschlüsse 2 × USB-C 3.2 Gen 2 (inkl. DP 1.4, 100 Watt)
2 × USB-A 3.2 Gen 2, 1 HDMI 2.1,
1 × Kopfhörer-/Mikrofonausgang,
Stromanschluss
2 × USB-C 4 (ink. DP 1.4, 100 Watt)
2 × USB-A 3.2 Gen 2, 1 HDMI 2.1,
1 × Kopfhörer-/Mikrofonausgang,
Stromanschluss
Drahtlosnetzwerk WiFi 6, BT 5.2 WiFi 6E, BT 5.2
Maße (B × T × H) 320 × 220 × 16,8 mm 311 × 228 × 18,0 mm
Gewicht 1,78 kg 1,84 kg
Akku 61,6 Wh 68,1 Wh
Betriebssystem Windows 10 Home Windows 11 Home
Preis 1.999,99 Euro 2.399,99 Euro 2.999,99 Euro ab 2.799,99 Euro 3.199,99 Euro 3.299,99 Euro

AMD Phoenix mit „Ryzen AI“

Auf dem Ryzen 9 7940HS bietet diese Version von Windows 11 wie später dann auch auf Intels mobilen Meteor-Lake-Prozessoren bereits erste erweiterte AI-Funktionalitäten, denn alle HS-Exemplare und das größte U-Modell der neuen Phoenix-Architektur weisen einen AI-Coprozessor auf. Software, die diese Funktionseinheit unterstützt, kann ausgewählte AI-Algorithmen (zur Mustererkennung) deutlich schneller und dabei noch wesentlich effizienter ausführen, als es der klassische Weg über die Software erlaubt.

Konkret stellt Windows 11 22H2 auf dem Razer Blade 14 drei zusätzliche Funktionen für die Webcam zur Verfügung: Auto-Framing (der Nutzer wird automatisch zentriert), Blickkontakt (die Augen des Nutzers scheinen dauerhaft in die Webcam zu blicken) und Hintergrundeffekte.

Windows 11 bietet auf Basis von Ryzen AI effizient berechnete Webcam-Effekte
Windows 11 bietet auf Basis von Ryzen AI effizient berechnete Webcam-Effekte

Auto-Framing und Hintergrundeffekte funktionierten im Test auf Anhieb, weder die CPU- noch die (dGPU)-Leistungsaufnahme stiegen bei Nutzung nachweislich an – was für die hohe Effizienz der Ausführung spricht. „Blickkontakt“ wiederum war kein Effekt zu entlocken.

Schwerer als diese Einschränkung wog allerdings eine andere: Weil das erste Muster des Razer Blade 14 mit einem defekten Windows 11 zugestellt wurde, sah sich die Redaktion gezwungen, das Windows neu aufzusetzen. Daraufhin stellte sich heraus: Weder für die iGPU noch für Ryzen AI gibt es bis dato einen Treiber auf AMD.com. Für die APU respektive die iGPU wurde ein Treiber über AMDs PR-Abteilung bereitgestellt, für die von Ryzen AI zu hingegen ein neues Muster mit vorinstallierten Treibern. Und zumindest auf dem von der Redaktion neu aufgesetzten Muster ließen sich auch die Treiber, die Razer seit dem 22. Juni und damit zwei Tage nach Marktstart im Support-Bereich anbietet, nicht installieren.

AMD hält online noch keine iGPU-AI-Treiber für Phoenix parat
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Ohne Treiber ist Ryzen AI ohne Funktion
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Aber auch der Treiber auf Razer.com will nicht
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