Sorge vor Datenlecks: Google warnt Mitarbeiter vor Bard, ChatGPT und Co
Google reiht sich nun ein in die Liste der Unternehmen, die Mitarbeiter explizit vor dem Einsatz von generativen Chatbots wie ChatGPT oder Googles hauseigener Lösung Bard warnen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf interne Dokumente und Aussagen von Mitarbeitern.
Demnach hat Googles Mutterkonzern Alphabet die Mitarbeiter aufgefordert, vor allem kein sensibles Material in die Chatbots einzugeben. Das gilt selbst für Bard. „Erwähnen Sie keine vertraulichen oder sensiblen Informationen in Ihrer Bard-Sitzung“, heißt es dazu in einer Datenschutz-Mitteilung. Ebenso sollen Mitarbeiter nicht direkt den Programm-Code übertragen, der mittels Bard generiert wurde, berichten Angestellte.
Auf Anfrage von Reuters erklärte Google, Bard könne unerwünschte Code-Vorschläge machen, sei aber dennoch hilfreich. Zudem wolle der Konzern offen mit den Limitierungen der Technologie umgehen.
Mehrere Konzerne untersagen den Einsatz
Das Kernproblem für Unternehmen ist: Eingaben verwenden die Chatbots in der Regel, um das KI-Modell weiter zu trainieren. Werden also sensible Daten eingegeben, landen diese im Datensatz – für Unternehmen ist das eine Art Datenleck.
Für Aufsehen sorgte im Frühjahr vor allem Samsung, weil ein Mitarbeiter ChatGPT nutzte, um streng geheimen Code zu prüfen. In der Folge erließ Samsung strengere Vorgaben, weitere Firmen sind seitdem nachgezogen. Dazu zählen etwa Amazon, die Deutsche Bank und mittlerweile auch Apple. Im Mai wurde bekannt, dass der Konzern sowohl den Einsatz von ChatGPT als auch Microsofts GitHub-Copilot eingeschränkt hat. Microsoft wollte gegenüber Reuters nicht mitteilen, ob Mitarbeiter die öffentlichen Chatbots – auch die hauseigenen Lösungen – verwenden können. Ein von Reuters befragter Mitarbeiter erklärte aber, er schränke sich ein.
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Was die Vorgaben verdeutlichen, ist der frühe Entwicklungsstadium der Technologie. Allem Hype zum Trotz befinden sich die generativen KI-Assistenten noch in einer Frühphase. Selbst Konzerne wie Microsoft und Google, die Milliarden in die Entwicklung investieren, tasten sich erst noch voran.
OpenAI hat deswegen für ChatGPT bereits eine Lösung für Unternehmen angekündigt. Es wird sich um eine kostenpflichtige Version handeln, bei der die Firmenkunden mehr Kontrolle über die Datenflüsse im Chatbot erhalten. Bei der öffentlich verfügbaren Version lässt sich infolge der europäischen Datenschutzverfahren mittlerweile auch deaktivieren, dass Chat-Sitzungen für das Training der Modelle verwendet werden. Microsoft verfolgt derweil auch eine Strategie, die auch Geschäftskunden explizit ins Visier nimmt.