TerraMaster T9-450 im Test: Übertragungsraten, Link-Aggregation und USB-Backup
2/3Im Folgenden sind die Testergebnisse des TerraMaster T9-450 in verschiedene Untergruppen gegliedert. Lese- und Schreibgeschwindigkeit werden dabei im RAID-5-Festplattenverbund aus neun HDDs getestet. Neben einer unverschlüsselten Übertragung wird auch der Transfer mit aktivierter AES-256-Verschlüsselung geprüft. Soweit nicht anders angegeben, wird dafür eine einzelne 2,5-Gigabit-LAN-Schnittstelle genutzt. Tests mit einer 10-Gigabit-Anbindung werden ebenfalls durchgeführt und sind entsprechend gekennzeichnet. Darüber hinaus wird die Geschwindigkeit bei Nutzung von Link-Aggregation der beiden 2,5-Gigabit-Ports und der beiden 10-Gigabit-SFP+-Anschlüsse ermittelt, wenn mehrere Clients gleichzeitig auf das NAS zugreifen.
Die Anzahl der durchgeführten Tests und Konfigurationen ist folglich wieder immens.
Die Lautstärke und die Leistungsaufnahme werden ebenso wie Übertragungsraten bei Einsatz eines SSD-Caches mit zwei NVMe-SSDs im RAID 1 gesondert behandelt. Die einzelnen Ergebnisse jeder Kategorie können via Schaltflächen über den Diagrammen durchgeschaltet werden. Die Einzelheiten zur Testmethodik, die den Ergebnissen zugrunde liegt, sind in einem gesonderten Artikel So testet ComputerBase NAS-Systeme zusammengefasst.
Dateitransfer
Da das T9-450 wie erwähnt 2,5-Gigabit-Ethernet als Standard bietet, werden auch alle normalen Dateiübertragungen mit dieser Netzwerkgeschwindigkeit durchgeführt.
Beim Schreiben einer einzelnen Datei vom NAS schneidet die T9-450 besser ab als die anderen Systeme von TerraMaster, kann aber nicht mit den Modellen von Asustor und QNAP mithalten. Beim Lesen liegen die Systeme hingegen etwa gleichauf.
Bei der Übertragung des Ordners mit 4.000 Dateien ändert sich das Bild hingegen deutlich. Beim Schreiben ist die T9-450 deutlich langsamer – auch als TerraMasters eigene NAS mit 2,5 GbE – beim Lesen hingegen mit Abstand an der Spitze, was mit den zusätzlichen Laufwerken zu erklären ist.
Mit 10 GbE fallen die Übertragungsraten deutlich höher aus.
Intels NASPT bestätigt dieses Bild weitgehend, gerade beim Ordner-Kopieren aber nicht. Im Dir-Copy-Test schneidet auch die T9-450 wie schon die T6-423 überraschend schlecht ab. In den anderen Testprozeduren liegt das NAS hingegen meist im oberen Bereich der getesteten Systeme.
Im NAS Performance Tester legen die Übertragungsraten beim Schreiben mit größerer Übertragung zu und erreichen erst bei großen Dateien das Schnittstellenlimit. Beim Lesen verhält es sich hingegen genau andersherum, wobei die Geschwindigkeit immer hoch ist.
Verschlüsselung
Auch die T9-450 ist nicht das NAS der Wahl, wenn es um Verschlüsselung geht. Zwar wird von keinem anderen NAS der verschlüsselte Ordner so schnell geladen wie von der T9-450, das Schreiben ist aber nervend langsam. Beim Übertragen einer einzelnen Datei in einen und aus einem verschlüsselten Ordner sieht es zwar besser aus, doch schnell ist auch diese Übertragung nicht.
Die Verschlüsselung ist ein Punkt, an dem TerraMaster unbedingt Verbesserungen vornehmen muss.
Unverändert ist auch, dass sich die Verschlüsselung immer auf einen Freigabeordner bezieht und sich kein ganzes Volumen verschlüsseln lässt.
Link-Aggregation mit 20 Gbit/s
Link-Aggregation wird in zwei verschiedenen Konfigurationen getestet, da das NAS sowohl 2,5-Gigabit-LAN als auch 10-Gigabit-SFP+-Ports bietet. Entsprechend werden die Tests zur Link-Aggregation bei der Bündelung der beiden 2,5- und 10-Gigabit-Anschlüsse getestet. Die maximale Bandbreite zum NAS liegt so bei 5 bzw. 20 Gbit/s.
Wie erwähnt kann dabei IEEE 802.3ad (LACP) oder ein automatischer Lastausgleich für beide Varianten genutzt werden, je nach Leistungsfähigkeit des Switches. Auch eine XOR-Verknüpfung ist möglich, bietet aber keine Geschwindigkeitsvorteile.
Richtig profitiert die T9-450 erst durch Link-Aggregation der beiden 10-GbE-Anschlüsse, was sie ins Spitzzenfeld oder gar ganz an die Spitze vor die Synology DS1621+ mit zwei gebündelten 10-GbE-Anschlüssen katapultiert. Der Zugewinn durch 2 × 2,5 GbE ist hingegen gering und das Lesen des Ordners sogar langsamer.
USB-Backup
Beim USB-Dateitransfer ist das T9-450 hingegen das schnellste NAS im Testfeld und kann sich beim Lesen sogar 30 Sekunden bzw. rund 33 Prozent vor das zweitplatzierte NAS setzen – obwohl nur USB-3.0-Buchsen mit 5 Gbit/s geboten werden.