TerraMaster T9-450 im Test: SSD-Cache, Lautstärke, Leistungsaufnahme und Fazit

SSD-Cache mit NVMe-SSDs

Wie in den zahlreichen anderen NAS-Tests von ComputerBase wird auch bei der T9-450 der Nutzen eines SSD-Caches über zwei NVMe-SSDs getestet.

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Dass die SSDs zu heiß werden können, wird dabei in Kauf genommen. Sofern sie drosseln, wird dies nicht durch zusätzliche Kühlung verhindert, sondern das NAS-System so getestet, wie es ausgeliefert wird.

Im Test kommen zwei Seagate IronWolf 510 mit 480 GB zum Einsatz. Sie werden als SSD-Cache im RAID 1 als Lese- und Schreibcache genutzt – sequentielles I/O wird dabei für den Test ebenfalls über die Laufwerke geschrieben und nicht direkt auf die HDDs.

Durch den SSD-Cache kann der Datenzugriff potentiell bei kleinen Dateien im wahlfreien Zugriff deutlich profitieren, da die Zugriffszeiten von SSDs viel geringer sind als die von HDDs und der Durchsatz höher ist. Im Alltag ist zudem wichtig zu bedenken, dass der Cache nur häufig genutzte Dateien vorhält, so dass eben nur sie von ihm profitieren. Dies kann sich dann aber auch bei der Nutzung von Containern oder vielen Apps auf dem NAS bemerkbar machen, wenn sie zu erhöhten Zugriffen auf die Laufwerke führen.

Zunächst wird der Effekt des SSD-Caches bei Verwendung einer einzelnen 2,5-Gigabit-Schnittstelle des TerraMaster T9-450 getestet.

Die IOPS legen bei wahlfreien Zugriffen nicht immer zu

Bei sequentiellen Übertragungen ist, wie zu erwarten, kein Unterschied zu verzeichnen. Und auch bei den wahlfreien Zugriffen erhöht der SSD-Cache der T9-450 im Vergleich zur reinen Nutzung von neun HDDs die Leistung nicht.

Dateitransfer mit SSD-Cache

Zusätzlich zu den IOPS hat ComputerBase einen Blick auf die Dateiübertragung mit SSD-Cache bei aktivierter und deaktivierter Verschlüsselung geworfen. Die Dateien werden, um vom SSD-Cache profitieren zu können, in mehreren Durchläufen gelesen und geschrieben, um auch im SSD-Cache zu liegen.

Der SSD-Cache macht sich bei der Übertragung des Ordners mit 4.000 Dateien positiv bemerkbar, bei der Übertragung einer einzelnen Datei und bei der Nutzung der viel zu langsamen Verschlüsselung jedoch nicht.

Die Vorteile, die ein SSD-Cache bei der Latenz bietet und sich etwa bei der Nutzung von Apps oder Containern und VMs zeigen, lassen sich in derartigen Benchmarks nicht messen.

SSD-Cache mit 10 GbE

SSD-Cache beim Einsatz von Link-Aggregation

Auch die Dateiübertragungs-Tests werden noch einmal mit aktivierter Link-Aggregation der beiden 2,5- und 10-Gigabit-LAN-Schnittstellen und unter Einsatz eines SSD-Caches durchgeführt.

Der SSD-Cache beflügelt die T9-450 beim Einsatz der beiden 10-GbE-Schnittstellen beim Lesen – beim Schreiben wird das NAS aber sogar langsamer. Möglich, dass hier auch die fehlende Kühlung und die Überhitzung der SSDs hineinspielen. Beim Lesen wird abermals die Synology DS1621+ mit zwei 10-Gigabit-Schnittstellen und AMD Ryzen (Test) überflügelt.

Lautstärke & Leistungsaufnahme

Neun HDDs, die nicht im Ruhezustand weilen, sind bei der T9-450 problemlos zu hören. Die HDDs geben den Lautstärkepegel vor, denn das Metall und die Lüftungsschlitze des NAS lassen die Laufgeräusche der HDDs nach außen dringen. Die Lüfter agieren immer leise. Im Test wurde die Messung nach längerer Laufzeit mit langsam drehenden Lüftern durchgeführt, sie waren also nicht ausgeschaltet, was theoretisch möglich ist.

Im Wohnzimmer oder dauerhaft auf dem Schreibtisch ist die Lautstärke störend, vor allem dann, wenn nicht die leisesten HDDs genutzt werden.

Die Leistungsaufnahme des TerraMaster T9-450 wird im Betrieb von der Anzahl der eingesetzten Laufwerke bestimmt. Im Test mit neun 3,5-Zoll-Laufwerken ist kein sparsamer Betrieb möglich, so dass selbst im Leerlauf rund 78 Watt und unter Last etwas über 91 Watt auf dem Messgerät stehen. Eine Messung mit HDDs im Ruhezustand war nicht möglich, da das NAS die installierten HDDs nicht ausschalten wollte, obwohl es in den Einstellungen anders hinterlegt war. Inkompatibilitäten dieser Art mit dem Ruhezustand der Laufwerke gibt es bei NAS-Systemen leider immer wieder.

Ein Anhaltspunkt: Werden alle Laufwerke im Betrieb aus dem System entfernt, liegt die Leistungsaufnahme bei 24 Watt. TerraMaster selbst nennt 30 Watt, wenn die HDDs im Ruhezustand sind.

Preise im Vergleich

Die TerraMaster T9-450 kostet 1.199 Euro*. Ein stolzer Preis, der nicht gänzlich konkurrenzlos ist, auch wenn andere Hersteller ihre NAS-Systeme entweder für acht oder zehn Laufwerke auslegen. Die QNAP TS-832PX-4G mit 4 GB RAM, 2 × 10 GbE SFP+ und 2 × 2,5 GbE ist aber beispielsweise schon ab rund 860 Euro erhältlich. Dafür setzt sie aber auch auf ein ARM-SoC in Form des Annapurnalabs AL324.

Doch auch eine QNAP QuTS hero TS-873A-8G mit AMD Ryzen V1500B, 8 GB RAM, 2 × 2.5 GbE und PCIe-Steckplätzen für bis zu acht Laufwerke ist für unter 1.000 Euro erhältlich. Gleiches gilt für die Synology DS1819+ für acht Laufwerke mit Intel Atom C3538, 4 GB RAM, aber nur 4 × 1-Gigabit-LAN. Und das Asustor AS6508T Lockerstor 8 mit Intel Atom C3538, 8 GB RAM, 2 × 2,5 GbE und 2 × 10 GbE ist für etwas über 1.000 Euro erhältlich. NAS-Systeme, die zwar alle schon mehrere Jahre auf dem Markt sind, deshalb aber nicht außer Acht gelassen werden sollten.

Fazit

Während das TerraMaster T9-450 bei der Hardware erneut überzeugt und ein hochwertiges System mit der Möglichkeit zum RAM-Upgrade, mit einem SSD-Cache/-Speicherpool und gleich vier schnellen LAN-Schnittstellen abliefert, hat das NAS aber auch mit einigen Schwächen zu kämpfen.

Hierzu gehört einerseits das Problem, dass das NAS vor allem bei aktivierter Verschlüsselung Dateien zu langsam überträgt, und andererseits, dass die M.2-SSDs ohne zusätzliche Kühlung sehr schnell überhitzen und drosseln können. TerraMaster empfiehlt zwar den Einsatz von SSDs mit Kühlkörper, dass dies aber Voraussetzung ist und auch dann kein Garant für niedrige Temperaturen, ist nicht eindeutig genug. Das System sollte die SSDs auch so ausreichend kühl halten können.

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Die Lautstärke des Systems ist ansonsten in erster Linie von den eingesetzten Laufwerken abhängig. Die Lüftersteuerung hält das NAS selbst auf guten Temperaturen und die drei Lüfter bleiben angenehm leise. Mit TOS 5.1 verbessert TerraMaster zudem das Betriebssystem weiter und kann immer mehr zur Konkurrenz aufschließen. Auch der Betrieb des Systems verlief abermals problemlos und stabil. Die im Testfeld schnellste Übertragung über die USB-Anschlüsse auf externe Datenträger ist für Backups gern gesehen.

Mit den Virtualisierungsmöglichkeiten in TOS 5.1 und der Option, theoretisch auch direkt auf dem NAS ein anderes Betriebssystem zu installieren, hält das NAS ebenso für Entwickler und Bastler viele Optionen offen, ist jedoch nicht mehr konkurrenzlos günstig. Für die aufgerufenen 1.199,99 Euro gibt es wie beschrieben einige andere, etwas günstigere NAS-Systeme von QNAP, Synology und Asustor, die allerdings etwas älter sind und maximal acht statt neun Laufwerke aufnehmen.

ComputerBase hat das T9-450 leihweise von TerraMaster zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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