The Cycle: Frontier: Extraction-Shooter aus Deutschland scheitert an Cheatern
Wegen schwindendem Interesse unter Spielern sei der Extraction-Shooter The Cycle: Frontier nicht mehr finanziell tragbar, erklärt das deutsche Entwicklerstudio Yager und kündigt die Einstellung für Ende September an. Das Cheater-Problem wird als potenzieller Hauptgrund für den Misserfolg des Free-to-Play-Titels angeführt.
Cheater vs. Spielspaß
Wie Yager am Mittwoch „schweren Herzens“ mitgeteilt hat, wird The Cycle: Frontier „am 27. September 2023 eingestellt“. An diesem Tag sollen die Server um 9 Uhr morgens (MESZ) abgeschaltet werden und ein Spielen ist dann nicht mehr möglich. Bis dahin kann der Titel aber weiterhin der Steam-Bibliothek hinzugefügt, installiert und gespielt werden.
Mit der gestrigen Ankündigung wurden im Zuge des letzten Patches 3.5.0 die Zahlungen mit Echtgeld im Spiel deaktiviert. Zudem soll es Rückerstattungen für Echtgeld-Käufe nach dem 14. Juni 2023 um 9 Uhr (MESZ) geben. Spezialangebote im In-Game-Shop sollen fortan um 95 Prozent oder mehr vergünstigt sein. Außerdem sollen alle Spieler die Premiumversion des Season 3 Fortuna Pass erhalten.
Weitere Fragen rund um die Einstellung beantworten die Entwickler in einer FAQ.
Die Gründe für das Aus
„Trotz unserer Bemühungen und den bedeutenden Verbesserungen, die wir seit dem Launch und bis zur Veröffentlichung von Season 3 in das Spiel eingebracht haben, ist es leider so, dass The Cycle: Frontier finanziell nicht tragbar ist“, erklären die Entwickler. Der F2P-Titel, der sich rein über In-Game-Käufe finanziert, hat demnach eine zu geringe zahlungswillige Spielerschaft.
Dabei sei der im Jahr 2018 angekündigte Titel zunächst gut ins Early-Access-Programm gestartet. Auch Jahre später, als die eigentliche Veröffentlichung erfolgte, sei das Interesse, gestützt von großen Streamern mit „Hunderttausenden von Zuschauer*innen“, groß gewesen. So groß, dass die Server dem Andrang nicht Stand hielten und die Infrastruktur aufgestockt werden musste.
Doch nahmen Probleme mit Cheatern zu und vergraulten schließlich viele Spieler. Die später auch unter Hilfe von Partnern eingeführten Anti-Cheat-Maßnahmen kamen offenbar zu spät. Weitere Versuche, mit Anpassungen das Spiel wieder zu beleben, schlugen zudem fehl.
In einer der vielleicht wichtigsten Phasen eines Live-Spiels standen wir vor vielen Herausforderungen. Eine davon und vielleicht die entscheidendste war die steigende Zahl von Cheatern kurz nach dem Start von TC:F. Obwohl wir über Tools und Maßnahmen verfügten, wurde uns schnell klar, dass wir unsere Anti-Cheat-Maßnahmen verbessern mussten, um ein faires Spielerlebnis für alle Spieler zu gewährleisten. Zu dem Zeitpunkt, als wir zusätzliche Partner für unsere Anti-Cheat-Bemühungen an Bord holten und uns wieder auf Gameplay- und Leistungsverbesserungen für The Cycle: Frontier konzentrieren konnten, waren viele von euch bereits betroffen, was zu einem erheblichen Rückgang unserer Spieler*innenbasis führte.
Yager Development
Was macht Yager jetzt?
Trotz des Scheiterns von The Cycle: Frontier habe das Studio viel gelernt und will die nicht nur negativen Erfahrungen in kommende Projekte einfließen lassen. Welches diese sind, wird aber nicht verraten. Das Arcade-Flugsimulator-MMOG Dreadnought hatte Yager am 19. März 2023 ebenfalls eingestellt.
An The Cycle: Frontier zu arbeiten war eine unschätzbar wertvolle Erfahrung für YAGER. Wir hatten die Möglichkeit, an einem einzigartigen Projekt und großangelegten Online-Spiel zu arbeiten. Wir hatten zudem das Glück eure Bekanntschaft zu machen und uns mit euch, unzähligen Spieler*innen, Content-Creator und anderen Entwickler*innen auszutauschen.
Wir können euch versichern, dass dies keine vergeudete Erfahrung für uns sein wird. Wir werden sicherstellen, dass wir so viel wie möglich lernen. Von dem, das gut lief, aber vor allem auch aus unseren Fehlern und Defiziten.
Wir werden uns nun auf neue Projekt konzentrieren und dabei die gemachten Erfahrungen und das erhaltene Feedback einbringen.
Yager Development