28-nm-Fertigung: Powerchips Fab-Neubau zieht es dank Subventionen nach Japan
Japan lockt weitere Halbleiterhersteller durch umfangreiche finanzielle Hilfe ins Land. Nach TSMC zieht es erneut eine taiwanische Firma an, die Powerchip Semiconductor Manufacturing Corp. (PSMC) wird eine neue Fabrik hier errichten, nachdem es zu Beginn des Jahres noch hieß, Indien habe gute Karten.
Die Unterstützung finanzkräftiger Partner ist es letztlich, die den Ausschlag für Japan gegeben hat. In Indien hingegen kamen sie zuletzt nach anfänglicher Euphorie nicht wirklich in Gang, konnten vor einigen Tagen aber zumindest ein Prestige-Objekt ankündigen, jedoch mit einem hohen Preis für den Staat: 70 Prozent der Micron-Test-und-Packaging-Anlage zahlt Indien.
Powerchip hat sich ein halbes Jahr nach den öffentlich bekannt gewordenen Verhandlungen hingegen gegen Indien und für Japan entscheiden. Die Hilfe durch die SBI Holdings, einem finanzkräftigen und gut vernetzten Dienstleister soll gemeinsam eine Fabrik in Japan errichtet werden. Exakte Details gibt es dazu aber noch nicht, das Projekt steht noch ganz am Anfang. Nun stehen Finanzierungspläne und Standortauswahl an erster Stelle, später sollen dazu weitere Details bekannt gegeben werden.
Japan subventioniert Halbleiterindustrie stark
Japan lockt über verschiedene Projekte und finanzielle Töpfe Unternehmen in der Halbleiterbranche ins Land um zumindest einen Teil seines Erbes wiederzubeleben. In den 90er Jahren hatte Japan noch 50 Prozent Marktanteil im Halbleitergeschäft, nun sind es ähnlich wie in Europa keine zehn Prozent mehr. Die Corona-Jahre als auch der Ukraine-Krieg haben die Mangelwirtschaft jedoch deutlich erkennbar gemacht, weshalb seit dem Jahr 2021 verstärkt gehandelt wird.
Das Vorzeigeprojekt ist der Sony-Denso-TSMC-Bau, den Japan mit 2,8 Milliarden US-Dollar unterstützt – hier soll es in Zukunft mit zusätzlichen Fabrikteilen sogar noch etwas weiter gehen. Auch Kioxia und Western Digital bekommen finanzielle Unterstützung für ihre Projekte, Microns Ausbau der Fabrik in Hiroshima wird ebenfalls finanziell stark gefördert. Zudem existiert noch Rapidus, eben jenes Projekt einer heimischen 2-nm-Fertigung. Dieses steckt noch in den Kinderschuhen, wird mit anvisierten 37 Milliarden US-Dollar aber auch alles andere als leicht umsetzbar.