Activision-Übernahme: Microsoft siegt vor Gericht gegen die FTC
Vor Gericht hatte die Federal Trade Commission (FTC) eine einstweilige Verfügung gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft angestrebt. Nach tagelangen Verhandlungen und Zeugenanhörungen hat die zuständige Richterin nun zugunsten von Microsoft entschieden und die einstweilige Verfügung abgelehnt.
In dem Urteil der kalifornischen Richterin Jacqueline Scott Corley werden die Zugeständnisse aufgeführt, die Microsoft bereits getätigt hat. Dazu zählt die Verpflichtung, die Shooter-Serie Call of Duty für zehn Jahre in gleicher Weise auf der PlayStation des Konkurrenten Sony verfügbar zu machen wie es auf der eigenen Xbox der Fall ist. Zudem habe Microsoft mit Nintendo vereinbart, Call of Duty auch auf die Switch zu bringen. Zu den weiteren Verpflichtungen zählt, dass Microsoft künftig alle PC- und Konsolenspiele von Activision Blizzard an alle Cloud-Gaming-Anbieter lizenziert.
„Aus den dargelegten Gründen ist das Gericht der Auffassung, dass die FTC nicht nachgewiesen hat, dass sie sich mit ihrer Behauptung durchsetzen wird, dass dieser spezielle vertikale Zusammenschluss in diesem spezifischen Wirtschaftszweig den Wettbewerb erheblich beeinträchtigen könnte. Im Gegenteil, die vorliegenden Beweise deuten darauf hin, dass die Verbraucher mehr Zugang zu Call of Duty und anderen Activision-Inhalten haben. Der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung wird daher abgelehnt“, heißt es abschließend.
Grünes Licht in EU und USA, aber nicht in UK
Das Urteil ermögliche Microsoft nun einen Abschluss der Übernahme noch vor dem Stichtag am 18. Juli, berichtet The Verge. Allerdings besteht in Großbritannien weiterhin die Blockade der dortigen Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority (CMA). Am 28. Juli sollte dort eine Anhörung stattfinden. Doch haben sich Microsoft und die CMA nach dem Urteil in den USA auf ein Pausieren des Rechtsstreits geeinigt, um zu prüfen, ob die Bedenken der Behörde durch eine Anpassung des Deals nicht noch auszuräumen sind.
Die EU wiederum hatte bereits im Mai unter Auflagen grünes Licht für die Übernahme von Activision Blizzard gegeben.
Wie aus einem Dokument (PDF) hervorgeht, legt die FTC gegen das obige Urteil zur Ablehnung der einstweiligen Verfügung Berufung ein. Damit wird es wieder unwahrscheinlicher, dass der Stichtag für die Übernahme am 18. Juli gehalten werden kann.
Ein Gericht hat den Berufungsantrag der FTC abgelehnt. Während es für die Regulierungsbehörde eine zweite Niederlage innerhalb einer Woche ist, freut sich Microsoft über die schnelle Entscheidung. „Es bringt uns einen weiteren Schritt näher an die Ziellinie in diesem Marathon an weltweiten Regulierungsverfahren", erklärt Microsofts stellvertretender Vorsitzende Brad Smith in einer Stellungnahme gegenüber The Verge.