Business-Pakete für KI-Tools: Microsoft nennt Preise für 365 Copilot, Börse jubelt
Gestern Abend hat Microsoft auf der Inspire-Konferenz das offizielle Preisschema für die KI-Tools verkündet, die Unternehmen nutzen können. An der Börse wird der Schritt honoriert, berichtet CNBC. Der Aktienkurs des Konzerns ist deutlich nach oben gegangen.
An Geschäftskunden richtet sich der Microsoft 365 Copilot. Es ist ein auf OpenAIs GPT-4-Sprachmodell basierender KI-Assistent, der Mitarbeiter der jeweiligen Firmen im Alltag unterstützen soll. Als Grundlage nutzt der Copilot die Geschäftsdaten im Microsoft Graph – also sämtliche E-Mails, Kalender, Chats oder Dokumente. Ausgehend von diesen Inhalten generiert der KI-Assistent dann neue Inhalte.
Eine frühe Testphase läuft bereits mit ausgewählten Unternehmen wie Goodyear oder General Motors. Microsoft kündigte aber bereits an, dass man das Feld der Teilnehmenden ausweiten will.
30 US-Dollar pro Monat für die KI-Tools
Neu ist nun der Preis, den Microsoft für Geschäftskunden veranschlagt. Bei Microsoft 365 E3-, E5-, Business Standard- und Business Premium-Kunden sind es monatlich 30 US-Dollar pro Nutzer, sobald es allgemein verfügbar ist. Details zum Zeitplan sollen in den kommenden Monaten folgen. Neben den KI-Tools verspricht der Konzern weitere Vorteile wie den Umgang mit Datenschutz und Sicherheit. So sollen Unternehmen jederzeit die Kontrolle über die eigenen Daten behalten.
Zusätzlich zu Microsoft 365 gibt es mit Bing Chat Enterprise auch eine Firmen-Version für die KI-Suchmaschine. Bei der ist ebenfalls das wesentliche Merkmal, dass Firmendaten in den Modellen landen. Ein Aspekt, der dafür sorgt, dass Konzerne wie Apple, Samsung und Google den Einsatz von generativen KI-Tools wie ChatGPT einschränken.
Bing Chat Enterprise ist Bestandteil der Microsoft-365-Pakete und nun als Vorschau verfügbar. In Zukunft sollen es Unternehmen auch ohne das Office-Abonnement für monatlich 5 US-Dollar pro Nutzer buchen können. Zusätzlich verkündete Microsoft bei der Inspire-Konferenz, dass Bing Chat um eine Bild-Funktion ergänzt wird. Nutzer können also Bilder hochladen und diese als Grundlage für die Suche nutzen.
Börsenrekorde für Microsoft
Die Börse honorierte die Strategie mit einem neuen Rekordkurs für Microsoft. Die Aktie stieg gestern Abend um vier Prozent auf knapp 360 US-Dollar, heißt es bei CNBC. In diesem Jahr hat sich der Wert der Aktie damit um 50 Prozent erhöht. Neben KI-Technologien spielten dabei aber auch weitere Faktoren wie der Trend im Tech-Bereich sowie Entlassungen eine Rolle. Erst in dieser Woche wurde bekannt, dass bei Microsoft nochmals 1000 Mitarbeiter gehen müssen.
Die Hoffnung und Erwartung von Anlegern und Investmentfirmen ist offensichtlich, dass Microsoft die neuen Tools tatsächlich in ein funktionales Geschäftsmodell übersetzen kann. Wie viel Blase im aktuellen KI-Hype steckt, wird aber weiterhin hitzig diskutiert. Es könnte der größte Einbruch seit der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre drohen, lautet eine der regelmäßigen Warnungen.