Calibri-Nachfolger: Aptos ist die neue Standardschriftart für Microsoft Office
Microsoft hat mit Aptos eine neue Standardschriftart für die Office-Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und Outlook gewählt. Aptos löst die über die letzten 15 Jahre genutzte Schriftart Calibri ab und soll besser für hochauflösende Bildschirme geeignet sein. Während einer Abstimmung war Aptos unter dem Namen Bierstadt bekannt.
Die neue Standardschriftart für Office entspricht somit den Wünschen der Community, von der Microsoft über die letzten Monate und Jahre Feedback eingesammelt hatte. Zur Auswahl standen Bierstadt, Grandview, Seaford, Skeena und Tenorite, wobei Bierstadt nicht nur bei den Umfragen direkt von Microsoft auf die größte Resonanz stieß, sondern auch von der Community auf ComputerBase mit deutlicher Mehrheit zum Favoriten gewählte wurde. Bierstadt wurde zwar nach dem Mount Bierstadt in den Rocky Mountains benannt, das hielt den gleichnamigen Wiesbadener Stadtteil jedoch nicht davon ab, über eine Kreativagentur Aufmerksamkeit auf die Schriftart zu lenken, um den Ausgang der Abstimmung zu beeinflussen – offensichtlich mit (anteiligem) Erfolg.
Aptos folgt auf Calibri
Bierstadt heißt jetzt Aptos und hat damit den Namen der am Highway 1 gelegenen kalifornischen Küstenstadt östlich von Santa Cruz angenommen. Aptos wurde von Steve Matteson entwickelt, der zuvor unter anderem die Schriftart Segoe entwickelt hat, die als Standardschriftart ab Windows Vista eingeführt wurde und die mit der Erweiterung um Segoe UI auch noch heute in Windows 11 genutzt wird. Über die letzten 15 Jahre war seit der Einführung von Microsoft Office 2007 Calibri von Lucas de Groot die Standardschriftart der verschiedenen Anwendungen, die damit wiederum Times New Roman in Word und Arial in PowerPoint, Excel, Outlook, und WordPad ablöste.
Bisherige Schriftarten bleiben erhalten
Wie Microsoft erklärt, ist ab sofort Aptos die neue Standardschriftart für Hunderte Millionen Anwender und soll über die kommenden Monate für alle Nutzer zum neuen Standard werden. Die zuvor von Microsoft zur Abstimmung gestellten Schriftarten Grandview, Seaford, Skeena und Tenorite werden Anwender aber ebenso in Office finden, außerdem wird Aptos zusätzlich unter dem alten Namen Bierstadt im Dropdown-Menü der Schriftarten angeboten. Und wie die Vorgänger Times New Roman und Arial wird auch Calibri fortan ganz oben im Auswahlmenü angepinnt, damit ein schneller Wechsel zur bisherigen Standardschriftart möglich ist – zunächst aber nur bei Office im Web.
Eine Schriftart für hochauflösende Bildschirme
Aptos soll die „perfekte Schriftart“ für hochauflösende Bildschirme sein, erklärt Microsoft. Bei Aptos handelt es sich standardmäßig um eine serifenlose Schriftart, es gibt aber zahlreiche Abwandlungen, zu denen auch Versionen mit Serifen zählen. Aptos steht in unterschiedlichen Schriftstärken zur Auswahl, soll professionell, aber dennoch ansprechend aussehen. Zur besseren Lesbarkeit sollen Details wie ein Schweif beim kleingeschriebenen „l“ führen, um es vom großen „I“ unterscheiden zu können. Die Punkte auf dem kleinen „i“ und „j“ sind rund und nicht als „groteske“ Quadrate ausgeführt, wie Microsoft anmerkt. Die „6“ wird in einem Strich gezeichnet, während die „8“ aus zwei aufeinander gesetzten Ellipsen besteht. Matteson hat die neuen Buchstaben zunächst händisch gezeichnet und später digitalisiert, um am Computer Details zu verfeinern.
Die neue Standardschriftart sei Teil einer Welle neuer Features, die für Office geplant seien, erklärt Microsoft. Office soll ausdrucksstärker und inklusiver werden, neben einem neuen Menü für Schriftarten seien neue Themes, Farben und Hintergründe geplant.