Nvidia GeForce RTX 4060: Palit stutzt den PCIe-Stecker auch physisch auf nur 8 Lanes

Fabian Vecellio del Monego
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Nvidia GeForce RTX 4060: Palit stutzt den PCIe-Stecker auch physisch auf nur 8 Lanes
Bild: Palit

Dass Nvidia den beiden kleinsten GeForce-Grafikkarten dieser Generation auf Software-Seite nur ein halbes PCIe-4.0-Interface zugesteht, ist soweit bekannt: Der AD106 der GeForce RTX 4060 Ti (Test) und der AD107 der GeForce RTX 4060 (Test) sind nur über 8 statt 16 Lanes angebunden. Optisch war das nicht zu erkennen – bis jetzt.

Zwei GeForce RTX 4060 mit 8-Lane-Stecker

Denn Palit verbaut bei seinen zwei Modellen der GeForce RTX 4060 auch physisch nur den auf acht Lanes gestutzten und damit deutlich kürzeren PCIe-Stecker, wie Twitter-Nutzer @fpsojisan_yt aufgefallen ist. Betroffen sind die mit zwei Lüftern ausgestattete GeForce RTX 4060 Dual (OC) und die kompakte GeForce RTX 4060 StormX mit nur einem Axiallüfter. Nachteile ergeben sich für Käufer der Palit-Modelle daraus nicht, denn selbst bei dem „normalen“, also größeren PCIe-Anschluss mit Platz für 16 Lanes, sind bei den beiden 60er-Grafikkarten nur 8 Lanes auch tatsächlich elektronisch mit der GPU verbunden und damit nutzbar. In jedem Fall kommt eine GeForce RTX 4060 auf eine PCIe-Übertragungsrate von knapp 16 GB/s auf Mainboards mit PCIe 4.0 und auf knapp 8 GB/s beim Betrieb in PCIe-3.0-Steckplätzen auf älteren Plattformen.

PCIe 1.0 PCIe 2.0 PCIe 3.0 PCIe 4.0 PCIe 5.0 PCIe 6.0
Lanes Unidirektionale Übertragungsrate in GB/s
×1 0,25 0,5 0,985 1,969 3,938 7,529
×4 1,0 2,0 3,938 7,877 15,754 30,118
×8 2,0 4,0 7,877 15,754 31,508 60,235
×16 4,0 8,0 15,754 31,508 63,015 120,471

Dennoch ist es bei Desktop-Grafikkarten und anderen Herstellern üblich, in jedem Fall den großen Stecker zu verwenden – zum Beispiel, weil dieser der Grafikkarte einen besseren Halt im PCIe-Slot gewährleistet und über den Einrast-Haken verfügen kann. Oder aber weil das PCB-Design in Teilen von den größeren Modellen übernommen und der volle ×16-Stecker einfach nach mehr aussieht, während der kleinere ×8-Anschluss eher den Eindruck eines Low-End-Modells vermittelt. Auch Palit verfährt so bei den Custom-Designs der Ti: Der AD106 ist auch nur über 8 Lanes angebunden, die Palit GeForce RTX 4060 Ti 8 GB Dual hat aber den großen ×16-Stecker.

Bildvergleich: Palit GeForce RTX 4060 Dual (Bild: Palit) Palit GeForce RTX 4060 Ti 8 GB Dual (Bild: Palit)

Was mit dem schmalen Anschluss allerdings nicht möglich ist, sind Experimente mit einer auf der Grafikkarte montierten M.2-SSD, wie Asus sie kürzlich in einer Konzeptstudie mit der GeForce RTX 4060 Ti gezeigt hat.

Die erste 60er-GeForce mit nur 8 PCIe-Lanes

Wie VideoCardz bei dieser Gelegenheit erneut anmerkt, sind lediglich 8 PCIe-Lanes bei einer GeForce-Grafikkarte der 60er-Klasse ein Novum. Von GeForce GTX 260 bis RTX 3060 waren alle 60er-Modelle stets über die vollen 16 Lanes angebunden, angefangen mit PCIe 2.0 und bei der GeForce RTX 3060 (Test) erstmals mit PCIe 4.0. Grundsätzlich stellen 8 Lanes mit der aktuellen PCIe-Generation keinen Flaschenhals für Grafikkarten in dieser Leistungsklasse dar; es kann aber unter Umständen problematisch werden, wenn CPU und Mainboard lediglich PCIe 3.0 unterstützen und der Grafikspeicher überläuft.

Davon einmal abgesehen untermauert der Blick auf Nvidias Mittelklasse-Historie die Theorie, dass der AD107 und vielleicht auch der AD106 eigentlich einmal für eine GeForce RTX 4050 (Ti) vorgesehen waren – oder aber zumindest dort besser aufgehoben wären. So kam Anfang 2022 bereits die GeForce RTX 3050 (Test) mit 8 PCIe-4.0-Lanes daher und verfügt ebenso wie GeForce RTX 4060 und RTX 4060 Ti über 8 GB GDDR6-Speicher an einem 128-Bit-Interface. Die GeForce RTX 3060 hingegen bietet 12 GB VRAM an 192 Bit, wie nun die GeForce RTX 4070 (Test).

Offizielle Spezifikationen der RTX-4000-Serie
RTX 4090 RTX 4080 16 GB RTX 4070 Ti RTX 4070 RTX 4060 Ti RTX 4060
Architektur Ada
GPU AD102 AD103 AD104 AD106 AD107
Fertigung TSMC 4N
Transistoren 76,3 Mrd. 45,9 Mrd. 35,8 Mrd. 22,9 Mrd. 18,9 Mrd.
Chipgröße 609 mm² 379 mm² 295 mm² 188 mm² 159 mm²
SMs 128 76 60 46 34 24
FP32-ALUs 16.384 9.728 7.680 5.888 4.352 3.072
RT-Kerne 128, 3rd Gen 76, 3rd Gen 60, 3rd Gen 46, 3nd Gen 34, 3nd Gen 24, 3rd Gen
Tensor-Kerne 512, 4th Gen 304, 4th Gen 240, 4th Gen 184, 4th Gen 136, 4th Gen 96, 4th Gen
Base-Takt 2.230 MHz 2.210 MHz 2.310 MHz 1.920 MHz 2.310 MHz 1.830 MHz
Boost-Takt 2.520 MHz 2.510 MHz 2.610 MHz 2.475 MHz 2.535 MHz 2.460 MHz
FP32-Rechenleistung 82,6 TFLOPS 48,8 TFLOPS 40,1 TFLOPS 29,1 TFLOPS 22,1 TFLOPS 15,1 TFLOPS
FP16-Rechenleistung 82,6 TFLOPS 48,8 TFLOPS 40,1 TFLOPS 29,1 TFLOPS 22,1 TFLOPS 15,1 TFLOPS
FP16 über Tensor 330 TFLOPS 195 TFLOPS 160 TFLOPS 117 TFLOPS 88,3 TFLOPS 60,5 TFLOPS
Textureinheiten 512 304 240 184 136 96
ROPs 176 112 80 64 48 48
L2-Cache 73.728 KB 65.536 KB 49.152 KB 36.864 KB 32.768 KB 24.576 KB
Grafikspeicher 24 GB GDDR6X 16 GB GDDR6X 12 GB GDDR6X 8 GB GDDR6
16 GB GDDR6
8 GB GDDR6
Speicherdurchsatz 21 Gbps 22,4 Gbps 21 Gbps 18 Gbps 17 Gbps
Speicherinterface 384 Bit 256 Bit 192 Bit 128 Bit
Speicherbandbreite 1.008 GB/s 717 GB/s 504 GB/s 288 GB/s 272 GB/s
Slot-Anbindung PCIe 4.0 ×16 PCIe 4.0 ×8
Video-Engine 2 × NVENC (8th Gen)
1 × NVDEC (5th Gen)
1 × NVENC (8th Gen)
1 × NVDEC (5th Gen)
TDP 450 Watt 320 Watt 285 Watt 200 Watt 160 Watt 115 Watt
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