Retro

Im Test vor 15 Jahren: Neun CPU-Kühler im (Semi-)Passiv-Vergleich

Robert McHardy
38 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Neun CPU-Kühler im (Semi-)Passiv-Vergleich

Im Test vor 15 Jahren standen neun (semi-)passive CPU-Kühler (Test) von Herstellern wie Scythe und Noctua. Probleme damit, einen Prozessor komplett lüfterlos auf Temperatur zu halten, hatte keiner der Kühler im Test. Temperaturunterschiede von zwölf Kelvin zwischen den Kühlern gab es dennoch.

Neun Kühler von Cooler Master bis Thermalright

Die neun Kühler im Test stammten von den Herstellern Cooler Master, Noctua, Scythe und Thermalright und bewegten sich preislich zwischen 30 und 59 Euro. Alle CPU-Kühler waren vergleichsweise wuchtig und kamen mindestens auf ein Gewicht von etwa 700 Gramm, dieses konnte aber bei manchen Kandidaten wie dem Scythe Orochi oder Cooler Master Hyper Z600 über 1 Kilogramm betragen. Preislich besonders attraktiv waren der Scythe Ninja (2) für etwa 30 Euro, der Scythe Mugen für 35 Euro sowie der Cooler Master Hyper Z600 für 39 Euro. Bei dem 59 Euro teuren Thermalright True Black 120 handelte es sich eher um ein Allround-Modell als einen spezifischen Silent-Kühler, was sich vor allem an dem relativ engen Lamellenabstand von 1,5 mm bemerkbar machte.

Kühler Eigenschaften Kühler Eigenschaften
Scythe Ninja 1
Scythe Ninja 1
Scythe Ninja A/B
  • 110 × 110 × 150 mm
  • Gewicht: 670 Gramm
  • 6-Ø6-mm-U-Heatpipes
  • 23 Alu-Lamellen
  • Abstand: 4 mm
  • Preis: ca. 30 Euro
  • Test vom: n.a.
Scythe Ninja Cu
Scythe Ninja Cu
Scythe Ninja Cu
  • 110 × 110 × 150 mm
  • Gewicht: 1.120 Gramm
  • 6-Ø6-mm-U-Heatpipes
  • 23 Cu-Lamellen
  • Abstand: 4 mm
  • Preis: ca. 57 Euro
  • Test vom: 30.11.07
Scythe Ninja 2
Scythe Ninja 2
Scythe Ninja 2
  • 116 × 116 × 152 mm
  • Gewicht: 705 Gramm
  • 6-Ø6-mm-U-Heatpipes
  • 27 Alu-Lamellen
  • Abstand: 3,5 mm
  • Preis: ca. 30 Euro
  • Test vom: 03.06.08
Scythe Mugen
Scythe Mugen
Scythe Mugen
  • 125 × 116 × 160 mm
  • Gewicht: 850 Gramm
  • 5-Ø6-mm-U-Heatpipes
  • 30 Alu-Lamellen
  • Abstand: 3 mm
  • Preis: ca. 35 Euro
  • Test vom: 12.09.07
Scythe Orochi
Scythe Orochi
Scythe Orochi
  • 120 × 194 × 155 mm
  • Gewicht: 1.160 Gramm
  • 10-Ø6-mm-Heatpipes
  • 38 Alu-Lamellen
  • Abstand: 3,5 mm
  • Preis: ca. 49 Euro
  • Test vom: 28.02.08
Cooler Master Hyper Z600
Cooler Master Hyper Z600
Cooler Master Hyper Z600
  • 127,3 × 127,3 × 160 mm
  • Gewicht: 1.045 Gramm
  • 6-Ø6-mm-U-Heatpipes
  • 48 Alu-Lamellen
  • Abstand: 2,3/4 mm
  • Preis: ca. 39 Euro
  • Test vom: 28.05.08
Thermalright IFX-14
Thermalright IFX-14
Thermalright IFX-14
  • 146,2 × 124 × 161 mm
  • Gewicht: 790 Gramm
  • 4-Ø8-mm-U-Heatpipes
  • 2 × 54 Alu-Lamellen
  • Abstand: 1,5 mm
  • Preis: ca. 49 Euro
  • Test vom: 09.10.07
Thermalright True Black 120
Thermalright True Black 120
Thermalright True Black 120
  • 132 × 63,5 × 160,5 mm
  • Gewicht: 790 Gramm
  • 6-Ø6-mm-U-Heatpipes
  • 52 Alu-Lamellen
  • Abstand: 1,5 mm
  • Preis: ca. 59 Euro
  • Test vom: 19.06.08
Noctua NH-U12P
Noctua NH-U12P
Noctua NH-U12P
  • 70 × 126 × 158 mm
  • Gewicht: 770 Gramm
  • 4-Ø6-mm-U-Heatpipes
  • 38 Alu-Lamellen
  • Abstand: 3,0 mm
  • Preis: ca. 50 Euro
  • Test vom: 01.02.08

Leistungsvergleich

Auf einem Intel Core 2 Duo E7300 machten die neun Kühler alle eine gute Figur. Im passiven Betrieb stachen vor allem der Scythe Orochi, der Thermalright IFX-14 sowie der Cooler Master Hyper Z600 mit Temperaturen um die 66 °C positiv heraus. Am unteren Ende des Spektrums lag – wie erwartet – der Thermalright True Black 120, der aufgrund seines geringen Lamellenabstandes besonders unter dem fehlenden Luftstrom litt. In diesem ersten Vergleich befand sich kein einziger Lüfter im System, während im semipassiven Betrieb ein mit 450 U/min drehender Gehäuselüfter für einen gewissen Luftstrom sorgte. In diesem Fall rutschte das Testfeld deutlich näher zusammen und das Delta zwischen dem besten und schlechtesten Kühler reduzierte sich auf acht Kelvin. Der Cooler Master Hyper Z600 fiel in diesem Fall im Vergleich schlechter aus und die Scythe-Ninja-Modelle rutschten auf. Weiterhin an der Spitze befanden sich der riesige Scythe Orochi sowie der Thermalright IFX-14.

Diagramme
Passivvergleich (komplett lüfterlos)
    • Scythe Orochi (vertikal)
      64,5
    • Thermalright IFX-14 (ohne HR-10)
      65,0
    • Coolermaster Hyper Z600
      66,0
    • Scythe Ninja Cu
      68,0
    • Scythe Ninja 2
      69,0
    • Scythe Ninja A/B
      70,5
    • Scythe Mugen
      73,0
    • Noctua NH-U12P
      73,5
    • Thermalright Ultra-120 True Black
      76,5
Einheit: °C

Ausreichend kühl war der Prozessor in beiden Szenarien und mit allen Kühlern. Den restlichen Systemkomponenten, insbesondere wenn sich eine High-End-Grafikkarte im System befand, kam der semipassive Betrieb aber zu gute. Als echter Allrounder bewies der Scythe Ninja (2) zudem, dass auch ein günstiger Kühler im Passivbetrieb völlig ausreichend war. Am Ende des Vergleichs ließ sich festhalten, dass die (semi-)passive Kühlung von Prozessoren vor 15 Jahren kein Problem darstellte. Spielern half das vergleichsweise wenig, denn die Grafikkarte war typischerweise nicht nur die lauteste Komponente im System, sondern auch die stromhungrigste und damit die, die am schwierigsten passiv zu kühlen war.

Fazit

Überraschend gut stellte sich der Cooler Master Hyper Z600 an, der zuvor im ComputerBase-Test im aktiven Betrieb kein besonders positives Ergebnis erzielte. Weniger überraschend fielen die starken Platzierungen des Scythe Orochi und des Thermalright IFX-14 aus.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.