Im Test vor 15 Jahren: Neun CPU-Kühler im (Semi-)Passiv-Vergleich
Im Test vor 15 Jahren standen neun (semi-)passive CPU-Kühler (Test) von Herstellern wie Scythe und Noctua. Probleme damit, einen Prozessor komplett lüfterlos auf Temperatur zu halten, hatte keiner der Kühler im Test. Temperaturunterschiede von zwölf Kelvin zwischen den Kühlern gab es dennoch.
Neun Kühler von Cooler Master bis Thermalright
Die neun Kühler im Test stammten von den Herstellern Cooler Master, Noctua, Scythe und Thermalright und bewegten sich preislich zwischen 30 und 59 Euro. Alle CPU-Kühler waren vergleichsweise wuchtig und kamen mindestens auf ein Gewicht von etwa 700 Gramm, dieses konnte aber bei manchen Kandidaten wie dem Scythe Orochi oder Cooler Master Hyper Z600 über 1 Kilogramm betragen. Preislich besonders attraktiv waren der Scythe Ninja (2) für etwa 30 Euro, der Scythe Mugen für 35 Euro sowie der Cooler Master Hyper Z600 für 39 Euro. Bei dem 59 Euro teuren Thermalright True Black 120 handelte es sich eher um ein Allround-Modell als einen spezifischen Silent-Kühler, was sich vor allem an dem relativ engen Lamellenabstand von 1,5 mm bemerkbar machte.
Kühler | Eigenschaften | Kühler | Eigenschaften |
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Scythe Ninja A/B
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Scythe Ninja Cu
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Scythe Ninja 2
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Scythe Mugen
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Scythe Orochi
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Cooler Master Hyper Z600
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Thermalright IFX-14
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Thermalright True Black 120
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Noctua NH-U12P
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Leistungsvergleich
Auf einem Intel Core 2 Duo E7300 machten die neun Kühler alle eine gute Figur. Im passiven Betrieb stachen vor allem der Scythe Orochi, der Thermalright IFX-14 sowie der Cooler Master Hyper Z600 mit Temperaturen um die 66 °C positiv heraus. Am unteren Ende des Spektrums lag – wie erwartet – der Thermalright True Black 120, der aufgrund seines geringen Lamellenabstandes besonders unter dem fehlenden Luftstrom litt. In diesem ersten Vergleich befand sich kein einziger Lüfter im System, während im semipassiven Betrieb ein mit 450 U/min drehender Gehäuselüfter für einen gewissen Luftstrom sorgte. In diesem Fall rutschte das Testfeld deutlich näher zusammen und das Delta zwischen dem besten und schlechtesten Kühler reduzierte sich auf acht Kelvin. Der Cooler Master Hyper Z600 fiel in diesem Fall im Vergleich schlechter aus und die Scythe-Ninja-Modelle rutschten auf. Weiterhin an der Spitze befanden sich der riesige Scythe Orochi sowie der Thermalright IFX-14.
Ausreichend kühl war der Prozessor in beiden Szenarien und mit allen Kühlern. Den restlichen Systemkomponenten, insbesondere wenn sich eine High-End-Grafikkarte im System befand, kam der semipassive Betrieb aber zu gute. Als echter Allrounder bewies der Scythe Ninja (2) zudem, dass auch ein günstiger Kühler im Passivbetrieb völlig ausreichend war. Am Ende des Vergleichs ließ sich festhalten, dass die (semi-)passive Kühlung von Prozessoren vor 15 Jahren kein Problem darstellte. Spielern half das vergleichsweise wenig, denn die Grafikkarte war typischerweise nicht nur die lauteste Komponente im System, sondern auch die stromhungrigste und damit die, die am schwierigsten passiv zu kühlen war.
Fazit
Überraschend gut stellte sich der Cooler Master Hyper Z600 an, der zuvor im ComputerBase-Test im aktiven Betrieb kein besonders positives Ergebnis erzielte. Weniger überraschend fielen die starken Platzierungen des Scythe Orochi und des Thermalright IFX-14 aus.
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