Nothing Phone (2) ab 649 Euro: Smartphone mit LED-Rückseite erhält viel mehr Leistung

Das Nothing Phone (2) setzt das für den Hersteller bewährte, am Markt jedoch weiterhin außergewöhnliche Design mit transparenter Rückseite und mehreren darin verbauten LED-Elementen fort, vertraut beim Prozessor aber auf den schnelleren Snapdragon 8+ Gen 1. Außerdem gibt es das Nothing OS 2.0 zuerst auf dem neuen Smartphone.

Der Hype um Nothing hätte letztes Jahr kaum größer ausfallen können. Auf die 2021 auf den Markt gebrachten transparenten Kopfhörer der ersten Generation (Test) ließ das von OnePlus-Mitbegründer Carl Pei ins Leben gerufene Unternehmen im Juli 2022 das Nothing Phone (1) (Test) folgen, zu dem ComputerBase eine eindeutige Meinung hatte: „Smartphones sind nicht mehr langweilig“. Insbesondere dafür verantwortlich war die mit vielen LEDs bestückte transparente Rückseite des Smartphones – das Glyph-Interface.

Mehr LED-Module für mehr Darstellungsoptionen

Vom Einheitsbrei am Markt unterscheidet sich auch das neue Nothing Phone (2) über dieses Designmerkmal. Neuerdings kommen aber 11 anstelle der bislang genutzten 5 LED-Segmente zum Einsatz, in denen insgesamt 781 LEDs verbaut wurden. Das sind weniger als die 974 LEDs des Phone (1), doch im Gegenzug sorgen die neuen Unterbrechungen der Bauteile für mehr Möglichkeiten bei der Darstellung von Benachrichtigungen. Oben rechts rund um die Ladespule lässt sich jetzt auch ein Glyph-Timer darstellen. Ergänzt werden die LEDs erneut durch verschiedene Klingelton- und Vibrationsmuster im Rhythmus der Beleuchtung. Über den neuen Glyph-Composer lassen sich erstmals auch eigene Glyph-Klingeltöne produzieren. Neu ist zudem eine API für Drittanbieter, zu deren ersten Nutzern Uber gehört, sodass über die Rückseite eingesehen werden kann, wann der Fahrer da ist.

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Die LED-Elemente bringt Nothing abseits der neuen Unterbrechungen praktisch in derselben Anordnung wie beim Phone (1) unter. Auch die weiteren Bauteile hinter dem Gorilla Glass 5 entsprechen bis auf wenige Ausnahmen dem Vorgänger. Käufer können beim Phone (2) zwischen Weiß und Dunkelgrau wählen, was neben der Rückseite auch Einfluss auf den Aluminiumrahmen sowie Details wie die Antennenstreifen oder die Einfassung der USB-C-Buchse hat. Neu für das Phone (2) ist das hinten zum Rand hin leicht gekrümmte Glas, sodass das Smartphone minimal anders in der Hand liegt.

Snapdragon 8+ Gen 1 aus TSMC-Fertigung

Unter der Haube gibt es die potenziell größte Veränderung: Anstelle des bislang genutzten Snapdragon 778G Plus vertraut Nothing jetzt auf den Snapdragon 8+ Gen 1. Dabei handelt es sich um Qualcomms Flaggschiff von Ende 2021, das im Sommer 2022 von der 4-nm-Fertigung bei Samsung auf diejenige von TSMC umgestellt wurde und dadurch deutlich an Effizienz gewann, die bei Qualcomm auch für mehr Takt für CPU und GPU genutzt wurde. Effektiv handelt es sich nach dem Snapdragon 8 Gen 2 um den zweitschnellsten Chip von Qualcomm.

Neuer Bildprozessor für bessere Fotos und 4K60-Video

Für den Anwender bedeutet das eklatant mehr Leistung für Apps und Spiele, aber auch neue Möglichkeiten bei der Kamera. Der Bildprozessor (ISP) ist deutlich leistungsfähiger, sodass jetzt mit acht statt drei Bildern mit unterschiedlichen Belichtungsstufen im RAW-Bereich für die finale Aufnahme gearbeitet werden kann. Advanced HDR soll dabei die besten Details in jedem Bild auswählen und diese zu einem finalen Foto zusammenfügen. Bei den Videoaufnahmen geht Nothing von bislang maximal 4K30 auf 4K60 und bei HDR-Video von Full HD auf Ultra HD. Für Weitwinkel- und Ultraweitwinkelaufnahmen stehen zwei 50-MP-Sensoren von Sony (IMX890) und Samsung (JN1) zur Verfügung. Für Selfies ist der Sony IMX615 mit doppelter Auflösung (32 MP) und größeren Pixeln verantwortlich.

OLED-Display mit hoher HDR-Helligkeit

Die Selfie-Kamera sitzt neuerdings oben zentral im Display und nicht mehr in der linken Ecke. Der OLED-Bildschirm misst außerdem nicht mehr 6,55 Zoll, sondern 6,7 Zoll mit 2.412 × 1.080 Pixeln bei bis zu 120 Hz, die dank des LTPO-Panels variabel auf bis zu 1 Hz abgesenkt werden können. Für den Bildschirm wirbt Nothing mit bis zu 1.000 cd/m² im Vollbild sowie punktuellen Spitzen für die HDR-Wiedergabe von 1.600 cd/m². Beim Phone (1) hatte der Hersteller zu Beginn mit 1.200 cd/m² geworben, musste später nach Recherchen von ComputerBase aber die Angabe auf 700 cd/m² korrigieren, nachdem niedrigere Werte gemessen wurden. Die Redaktion hat bereits ein Phone (2) vorliegen, das Embargo sieht eine Veröffentlichung von Tests aber erst am 13. Juli ab 17:30 Uhr vor.

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Größerer Akku mit schnellerem Laden

Angepasst hat Nothing auch die Energieversorgung, für die ein leicht größerer Akku mit 4.700 mAh verantwortlich ist. Dieser lässt sich mit 45 Watt statt 33 Watt laden und soll damit in 55 Minuten statt vormals 70 Minuten voll sein. Beibehalten hat Nothing das drahtlose Laden mit 15 Watt sowie das umgekehrte drahtlose Laden mit 5 Watt.

Nothing OS 2.0 ab August auch für das Phone (1)

Aufseiten der Software kommt Nothing OS 2.0 zum Einsatz, das auf Android 13 basiert und das Nothing für drei Jahre mit Android-Hauptversionen und für vier Jahre alle zwei Monate mit Sicherheitspatches versorgen will. Im August soll Nothing OS 2.0 mit allen Features wie dem Glyph-Composer auch für das Phone (1) angeboten werden. Das Update zeichnet sich durch mehr Möglichkeiten der individuellen Anpassung wie der App-Beschriftung, dem Rasterdesign, der Größe der Widgets und den Farbthemen aus. Zudem hat Nothing die eigene Bibliothek der Widgets erweitert, die jetzt mit verschiedenen Ansichten und Animationen für mehr Informationsebenen ausgestattet sein sollen. Fortan lassen sich auch Widgets für alle Schnelleinstellungen des Betriebssystems erstellen. Widgets können vom Anwender außerdem auf dem Sperrbildschirm abgelegt werden.

Preise und Marktstart

Die Upgrades insbesondere beim Prozessor führen dazu, dass das Phone (2) nicht mehr in derselben Preisklasse des Phone (1) spielt, das letztes Jahr ab 469 Euro angeboten wurde. Das Phone (2) startet hingegen ab 699 Euro, dann allerdings mit 256 GB statt 128 GB Speicher und 50 Prozent mehr RAM. Für 799 Euro wird auch ein Modell mit 512 GB angeboten. Als Marktstart wurde der 15. Juli für Europa angesetzt, das Vereinigte Königreich ab 13. Juli sowie die USA ab 12. Juli sind früher dran. Auf Nachfrage der Redaktion hieß es, der Hersteller werde das günstigere Phone (1) im Portfolio behalten.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nothing unter NDA erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.