OpenAI: ChatGPT erhält Voreinstellungen für Chat-Sitzungen
OpenAI erweitert ChatGPT laufend um neue Funktionen. Neu hinzugekommen sind nun Voreinstellungen, wie OpenAI in einem Blog-Eintrag mitteilt. Durch diese Option können Nutzer spezifische Anforderungen und Einstellungen vorgeben, die bei jeder Chatsitzung berücksichtigt werden.
Indem das Modell bei jeder Sitzung die Präferenzen berücksichtigt, soll sich laut OpenAI der Komfort steigern. Im Blog-Beitrag werden auch denkbare Beispiele für die Funktion genannt. So können Programmierer individuelle Angaben für den Code machen, der berücksichtigt wird. Auch in weiteren beruflichen Situationen ist es möglich, den Kontext zu bestimmen. Bei Familien wäre es hingegen denkbar, die Anzahl der Familienmitglieder zu bestimmen, was ChatGPT bei der Anfrage für einen Essensplan berücksichtigt.
Die neuen Funktionen wird seit gestern für Abonnenten der kostenpflichtigen ChatGPT-Plus-Variante freigeschaltet – wobei sich Nutzer in der EU noch gedulden müssen. Aktivieren lassen diese sich in den Einstellungen über das Beta-Feature-Menü. Diese laufen auch im Zusammenspiel mit Plugins, über die ChatGPT um externe Dienste wie aktuelle Online-Shops ergänzt werden kann.
Neue Funktionen, weniger Nutzer, mehr Klagen
Zuletzt hatte OpenAI den Chatbot um einen Code Interpreter erweitert. Der ermöglicht es, Code auf Basis von hochgeladenen Daten auszuführen. Hilfreich soll das vor allem bei der Datenanalyse und Visualisierung sein.
Trotz der Weiterentwicklungen ist der KI-Hype für OpenAI kein Selbstläufer. Seit dem Start im November war der Chatbot auf Wachstumskurs, im Juni wurde aber erstmals ein Rückschritt bei der Reichweite um rund zehn Prozent verzeichnet. Hinzu kommen immer mehr Klagen, die sich im Kern damit befassen, ob KI-Firmen wie OpenAI sämtliche Trainingsdaten nutzen dürfen. Weitere Kritikpunkte betreffen den Schutz der Persönlichkeitsrechte. Neben europäischen Datenschutzbehörden startete nun auch die amerikanische Datenschutzbehörde FTC ein Verfahren, weil ChatGPT auch falsche – und bisweilen rufschädigende – Inhalte über Personen generiert.
Aktiv ist zudem die Konkurrenz. Google Bard ist mittlerweile auch in der EU verfügbar und Meta präsentierte mit Llama 2 ein neues Sprachmodell, das sich explizit an die Open-Source-Gemeinde richtet.