Remnant II: Spielen ohne Upscaling ist laut Entwickler nicht vorgesehen
Seit gestern Abend ist Remnant II verfügbar und verspricht dynamische Koop-Action auf PC, PlayStation 5 und Xbox Series X|S. Bei Inhalt und Gameplay kommt das neue Soulslike-Actionspiel von Gunfire Games gut an, nicht aber bei der Leistung: Technische Probleme gibt es zwar nicht allzu viele, gleiches gilt aber für die FPS.
Quality-Upscaling ist der neue Standard
Auf Steam kamen schon über 3.300 Rezensionen zusammen, die Remnant II insgesamt „sehr positiv“ bewerten. Ein Stein des Anstoßes findet sich dennoch: Ganz in Tradition des Jahres 2023 sei die PC-Version auffällig schlecht optimiert, monieren einige Spieler. Zwei Neuheiten gibt es aber. Zum einen setzt Remnant II als einer der ersten Titel auf die Unreal Engine 5 und implementiert zumindest Nanite, wenn auch nicht Lumen und Raytracing. Mit von der Partie ist außerdem Upscaling satt; sowohl Nvidia DLSS 2, AMD FSR 2 als auch Intel XeSS sind vorhanden. Und das ist auch bitter nötig, denn selbst eine GeForce RTX 4090 und ein Ryzen 7950X3D schaffen es nicht, bei maximierten Grafikeinstellungen in nativem UHD oder UWQHD 60 FPS zu erreichen.
Die Entwickler beschwichtigen und stellen – wie üblich – Performance-Verbesserungen in Aussicht, die in den kommenden Tagen und Wochen nach dem Release folgen sollen. Spieler sind aber nicht nur empört, dass es entsprechende Optimierungen nicht schon vor Erscheinen des Spiels gegeben hat, sondern auch, weil Gunfire Games offen ausspricht, was vielerorts schon länger befürchtet wurde: Das Spielen ohne Upscaling ist in Remnant II nicht vorgesehen, zumindest nicht in höheren Auflösungen. Stattdessen ist über die Grafik-Presets standardmäßig Quality-Upscaling aktiv, wenngleich eine GeForce RTX 4090 auch damit in UHD nicht immer über 60 FPS bleibt.
We've heard from a few folks about the game's overall performance. We're definitely going to roll out performance updates after the game's launch. But for the sake of transparency, we designed the game with upscaling in mind (DLSS/FSR/XeSS). So, if you leave the Upscaling settings as they are (you can hit 'reset defaults' to get them back to normal), you should have the smoothest gameplay.
You're free to tweak other settings for better performance – changes to Shadow Settings will make the biggest difference besides Upscaling.
Gunfire Games
Dass Remnant II direkt zum Release auf dem PC nicht ordentlich läuft, ist da fast schon nebensächlich; verwundert ist darüber nach Forspoken, Hogwarts Legacy, Wild Hearts, The Last of Us Part I und Star Wars Jedi: Survivor niemand mehr. Die polarisierende Aussage zum Upscaling-Konzept trifft hingegen einen Nerv.
Mehr Leistung oder weniger Optimierung?
Einerseits ist es von Seiten der Entwickler verständlich und auch sinnvoll, dass vorhandene Leistungs-Ressourcen ausgenutzt werden – ganz gleich, ob es sich um Hardware- oder Software-Potenzial handelt. Zwar hegen einige Spieler nach wie vor Aversionen gegen „Fake Frames“, auch wenn die Bildqualität bei höheren Auflösungen immer häufiger nicht nur nicht leidet, sondern sogar von DLSS 2 und FSR 2 profitiert. Bald fünf Jahre nach der Veröffentlichung der ersten RTX-Generation wird Upsacling immer deutlicher zum neuen Standard; langfristig wird es unumgänglich sein, dass nicht ein jeder Pixel umständlich gerendert, sondern über Skalierung und Interpolation generiert wird – allein aus Gründen der Effizienz.
Andererseits lautet der Vorwurf, und in diesem Fall offenkundig einmal mehr zurecht: Entwickler nutzen das durch Upscaling gewonnene Performance-Potenzial nicht, um höhere Bildraten zu erreichen, sondern um schlechte Optimierung zu kaschieren. All die Vorteile, die GPU-Hersteller mit den neuen Möglichkeiten einst versprachen, wandeln sich entsprechend zu Nachteilen, die sich in unterlegener Optik und niedrigeren Bildraten bei nativer Auflösung manifestieren, heißt es. Besonders problematisch wird es dann, wenn zwischen Grafik und Hardwarebedarf auch noch eine eklatante Diskrepanz erkennbar ist.