Ryzen 5 5600X3D: AMDs exklusive Gaming-CPU wurde getestet
Den in mehrerer Hinsicht speziellen Prozessor AMD Ryzen 5 5600X3D hat der YouTube-Kanal Gamers Nexus organisiert und diversen Tests unterzogen. Wie erwartet schlägt er sich in Spielen gut, bei Anwendungen fehlt es etwas an Kernen und Takt. Unterm Strich wird eine brauchbare Resteverwertung konstatiert.
Mit dem Ryzen 5 5600X3D hat AMD viele überrascht. Es ist nicht nur der Umstand, dass jetzt noch eine Gaming-CPU mit zusätzlichem L3-Cache für die betagte AM4-Plattform herausgebracht wird, sondern auch der äußerst begrenzte Markt: Den Ryzen 5 5600X3D gibt es in limitierter Auflage ausschließlich beim US-Händler Micro Center und auch nur zur Abholung vor Ort.
Gamers Nexus hat den 5600X3D in diversen Spielen getestet und mit bisherigen Ergebnissen anderer CPUs verglichen. Gegenüber dem Ryzen 5 5600X ohne 3D-Cache erreicht der Exot eine je nach Titel etwa 10 Prozent bis 40 Prozent höhere Leistung und bewegt sich sogar nahe am Ryzen 7 5800X3D, der zwei Kerne mehr besitzt und 100 MHz höher taktet.
In Multi-Thread-Anwendungen liegt der 5600X3D allein durch nur sechs Kerne hinter dem 5800X3D oder anderen Achtkernern zurück. Doch auch im direkten Duell mit dem 5600X mit ebenfalls sechs Kernen verliert der Neuling, da die Taktraten deutlich geringer ausfallen.
Nebenbei wurde bemerkt, dass zumindest dieses Muster die von AMD versprochenen 4.400 MHz beim Turbo um 50 MHz verfehlt hat. Letztlich gibt es innerhalb einer CPU-Serie aber immer Schwankungen, sodass dies nicht pauschal gelten muss.
Die im Blender-Benchmark gemessene Leistungsaufnahme lag bei rund 74 Watt, was 7 Watt mehr als beim 5600X sind.
Am Ende urteilt Kanalgründer und Tester Steve Burke, dass es sich beim Ryzen 5 5600X3D um eine brauchbare Resteverwertung handelt. Der Ryzen 5 5600X3D basiert nämlich auf Dies, die teildefekt sind oder zumindest nicht den Ansprüchen für einen Ryzen 7 5800X3D genügen. Statt solche Chips wegzuwerfen, können sie noch Verwendung finden und bei AMD für Einnahmen sorgen. Allerdings gebe es nicht genügend defekte Chips, um das Produkt global anzubieten.
Für Spieler ist der 5600X3D auch preislich attraktiv: Mit 230 US-Dollar kostet er nur etwa 50 US-Dollar mehr als der in Spielen deutlich langsamere Ryzen 5 5600X. Der in Spielen kaum schnellere Ryzen 7 5800X3D kostet hingegen über 100 US-Dollar mehr, hat aber mehr Reserven in Anwendungen. Ab morgen soll der Verkauf des Ryzen 5 5600X3D in den USA starten.