AMD Ryzen Threadripper Pro 7985WX: 64-Zen-4-Kerner gesichtet, erstmals 96 Kerne „bestätigt“

Update 2 Volker Rißka
65 Kommentare
AMD Ryzen Threadripper Pro 7985WX: 64-Zen-4-Kerner gesichtet, erstmals 96 Kerne „bestätigt“
Bild: AMD

AMDs Ryzen Threadripper Pro 7985WX feiert in ersten Benchmark-Datenbanken sein Debüt. Der Start wird eigentlich noch für das dritte Quartal und damit ein Jahr nach dem Start von Ryzen 7000 mit Zen-4-Kernen erwartet, zur Computex 2023 hieß es jedoch schon, es könnte auch Oktober oder November – also Q4 – werden.

Viele technische Details geben die Benchmark-Einträge in der Datenbank nicht preis, nur die grundlegendsten Eckdaten werden genannt: 64 Kerne und acht Speichermodule nach Standard DDR5-5600. Alle weiteren angeblichen Angaben, die zurzeit kursieren, sind Gerüchte und daraus nicht ablesbar. Der größte Wert der Einträge ist dann auch weniger in den Spezifikationen, denn der Bezeichnung zu sehen: AMD Ryzen Threadripper Pro 7985WX.

Wie viel Genoa steckt im Threadripper?

Wie viel Genoa, also von der echten Profi-Zen-4-CPU mit Epyc-Branding für das Server-Segment AMD am Ende für Threadripper übrig lässt, bleibt deshalb die Frage, die heute nicht geklärt wird. Luft nach oben ist auch in der Threadripper-Nummerierung noch: Ein 7995WX könnte 96 Kerne aufbieten, also exakt das, was Genoa im Vollausbau mitbringt. Das wiederum dürfte auch preislich interessant werden: 64 Kerne als Epyc mit Genoa kostet offiziell ab 7.100 US-Dollar, Threadripper war dort zuletzt bereits sehr ähnlich angesiedelt. 96 Kerne wiederum gibt von AMD nicht unter 10.600 US-Dollar.

Und dann wäre da auch noch die Plattformfrage. Der Sockel SP5 von AMD Epyc 9004 „Genoa“ bietet schließlich eine Unterstützung für 12-Kanal-Speicher, das Threadripper-Modell wurde im Benchmark nur mit acht Kanälen betrieben. Inwiefern dies nun eine feste Limitierung ist, ist offiziell noch nicht bekannt, es gilt jedoch als ziemlich sicher, dass Threadripper physisch gesehen den Sockel übernimmt. Acht Speicherkanäle als Maximum wurden aber bereits im letzten Dezember einmal als Maximum benannt, hinzu sollte sich jedoch eine mögliche zweite Plattform rund um den Sockel SP6 gesellen, die an Siena alias Epyc 8004 angelehnt ist. Jene hatte AMD kürzlich für den Einstieg für die zweite Jahreshälfte bestätigt, das heißt vermutlich in dem Fall aber wohl viertes Quartal.

AMD scheint den Workstation-Markt trotz seines geringen Volumens nicht aufgeben zu wollen. Dort dürfte auch mit hinein spielen, dass Intel ebenfalls wieder einen Fuß hinein gesetzt hat, Sapphires Rapids-WS mit 56 Kernen kann im ComputerBase-Test dabei einiges ziemlich gut, stößt mitunter aber auch an Grenzen. Mit einem 96-Kerner könnte AMD den neuen alten Konkurrenten Ende 2023 vermutlich eindrucksvoll in die Schranken weisen.

Update

Ein neuer kleiner Leak bestätigt die Modellnummern von drei Threadripper-7000-CPUs, gibt aber weiterhin keine exakten technischen Details preis. Immerhin sind Sockel SP6 und 350 Watt nun quasi bestätigt.

Update

Und nun wurde angeblich auch der 96-Kerner gesichtet. Die Taktraten sollen bei hohen bis zu 5,1 GHz liegen, wenngleich Geekbench auch für den einen oder anderen Auslesefehler bekannt ist und das nicht direkt in Stein gemeißelt ist. Die L3-Cache-Bestückung von 12 × 32 MByte deutet hier jedoch auf das gleiche Design hin wie bei Genoa – und damit eigentlich auch den Sockel SP5, in den kleineren SP6-Sockel dürfte das ohne massives Redesign nicht passen. Damit beißen sich die Meldungen aber mit vorangegangenen, die der CPU den Sockel SP6 zusprachen. Deshalb sind die Gerüchte wie so oft mit Vorsicht zu genießen.