Tiefpunkt überwunden: SK Hynix klettert mit tiefroten Zahlen aus dem Speicherloch

Volker Rißka
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Tiefpunkt überwunden: SK Hynix klettert mit tiefroten Zahlen aus dem Speicherloch
Bild: SK Hynix

44 Prozent mehr Umsatz als im ersten Quartal interpretiert SK Hynix als das Herausklettern der Speicherbranche aus dem tiefen Loch. Doch wie tief das war, zeigt der Vergleich zum Vorjahr: „Rausklettern“ bedeutet immer noch ein Minus von 47 Prozent beim Umsatz und auch der Nettoverlust ist noch immer riesig.

Der verbuchte Nettoverlust lag am Ende des zweiten Quartals bei knapp 3 Billionen Won, umgerechnet etwas über 2,3 Milliarden US-Dollar. Vor einem Jahr konnte das Unternehmen im gleichen Zeitraum diesen Betrag noch fast als Gewinn verbuchen, damals aber auch bei 13,8 Billionen Won Umsatz statt heute nur noch 7,3 Billionen Won. Die Krise, in der sich die Speicherhersteller befinden, ist noch längst nicht vorbei.

KI als Umsatztreiber Nr. 1

Insbesondere HBM und DDR5 halfen SK Hynix dabei, aus dem Tal des ersten Quartals zu klettern. Die Nachfrage nach Produkten rund um das Thema Künstliche Intelligenz (AI) war der markanteste Treiber, während DDR4-Speicher nach wie vor zu kämpfen hatte. Denn die Nachfrage im PC-Markt hat sich noch nicht erholt, auch das Smartphone-Geschäft bleibt flau – das dürfte sich in den Zahlen anderer Firmen in Kürze ebenfalls widerspiegeln.

Umsatz mit DRAM und NAND
Umsatz mit DRAM und NAND (Bild: SK Hynix)

Deshalb geht es auch der NAND-Sparte noch nicht so richtig gut. Die Bestände sind hier sogar noch höher als bei DRAM, weshalb die Produktion noch einmal weiter zurückgefahren werden soll, erklärte SK Hynix am Morgen. Die freiwerdenden Kapazitäten sollen für High-End-DDR5-Speicher und natürlich HBM3 genutzt werden.

An den Sparplänen will und muss der Konzern deshalb festhalten. Über um 50 Prozent gesenkte Ausgaben (CAPEX) bleiben das Ziel für dieses Jahr, das Unternehmen sieht sich in diesem Punkt selbst auf einem guten Weg. Die Anstrengungen müsste jedoch irgendwann dann auch einmal in den Zahlen sichtbar werden, zumindest erst einmal wieder die Verluste eindämmen. Denn im kommenden Jahr 2024 sollen die Ausgaben schließlich wieder etwas steigen, wenngleich nicht das Niveau aus dem Jahr 2022 erreichen.