Undervolting und Overclocking: Modifiziert ihr die Spannungskurve eurer Grafikkarte?
Immer wieder erreichen die Redaktion Sonntagsfragen-Vorschläge aus den Reihen der Leser – und diese sind stets willkommen, schließlich handelt es sich um ein Community-Format. Ein oftmals geäußerter Wunsch war der nach einer Sonntagsfrage zum Thema Undervolting der Grafikkarte. Diese Woche ist es nun soweit.
Grafikkarten werden immer schneller, verbrauchen aber auch mit fast jeder Generation mehr Strom. Mit Ada Lovelace hat Nvidia zwar bei der Effizienz einen großen Sprung hingelegt, dieser wird allerdings nur in den Mittelklasse-Modellen GeForce RTX 4060 (Test), RTX 4060 Ti (Test) und RTX 4070 (Test) in eine niedrigere Leistungsaufnahme übertragen. Beim Grafikspeicher und der Preisgestaltung kommen die Modelle nicht unbedingt gut an; sie sind aber in Sachen Energieverbrauch nach der durstigen Ampere-Generation eine willkommene Abwechslung, die zumindest in dieser Hinsicht an die erfolgreiche Pascal-Generation erinnert.
Anders sieht es im im High-End-Bereich aus. Hier gibt es zwar mit GeForce RTX 4080 (Test) und RTX 4090 (Test) echte Leistungssprünge, der Verbrauch bleibt aber auf dem mit RTX 3000 erschlossenen hohen Niveau jenseits der 300 Watt. Und auch AMD hat die Marke mit Radeon RX 7900 XT und RX 7900 XTX (Test) überschritten. Dass ein derart hoher Energieverbrauch wiederum auf dem Datenblatt steht, heißt nicht, dass er in der Praxis auch anliegen muss – PC-Spieler können beispielsweise die FPS limitieren und haben Mittel und Wege, ihre Grafikkarte effizienter arbeiten zu lassen.
Mit Undervolting zum effizienteren PC
Elementar ist dabei das Undervolting, also das Absenken der Versorgungsspannung der GPU unter das von Nvidia, AMD oder Intel vorgegebene Niveau, was letztlich die Leistungsaufnahme einer Grafikkarte reduzieren kann. Im Werkszustand arbeitet eine GPU oftmals mit einer Spannung, die höher ist, als sie zum ordnungsgemäßen Betrieb notwendig wäre – die Hersteller räumen dem Grafikchip einen gewissen Spielraum ein, da ein jeder Die und Transistor eine unterschiedliche Güte aufweist. Dementsprechend können Nutzer die GPU-Versorgungsspannung in den meisten Fällen ein Stück weit absenken, ohne dass Einbußen entstehen. Macht ihr davon Gebrauch?
Die Zielsetzung kann sich dabei unterscheiden. Zunächst ist zu berücksichtigen, dass eine Anpassung der Spannung fast immer auch mit einer Anpassung des Taktes einhergeht – die beiden Parameter hängen eng miteinander zusammen.
Wie und wieso habt ihr eure Grafikkarte angepasst?
Dabei schließen sich Undervolting und Overclocking keinesfalls aus: Es ist durchaus möglich, mit einer niedrigeren Spannung höhere Taktraten und damit mehr Leistung zu erzielen, wenn beispielsweise die Wärmeentwicklung ein limitierender Faktor ist. Wie lautet also eure generelle Zielsetzung beim Optimieren eurer Grafikkarte?
Die nächste Frage knüpft daran an: Welche Parameter habt ihr in welche Richtung angepasst, um euer Ziel zu erreichen?
Und auch beim Blick auf das Undervolting allein finden sich mehrere Gründe, die zum Herabsenken der Versorgungsspannung führen können. Alle lassen sie sich in der Regel nicht miteinander kombinieren – so bleibt Anwendern beispielsweise die Wahl, ob sie die geringere Leistungsaufnahme nutzen möchten, um die Betriebstemperatur oder aber die Geräuschemissionen der Hardware zu senken. Letzteres kann wiederum automatisch geschehen, wenn die Grafikkarte vor dem Undervolting unter lautem Spulenfiepen gelitten hat. Welche Gründe waren für euch maßgeblich?
Gerne könnt ihr in den Kommentaren berichten, in welche Richtung ihr eure Grafikkarte über die Spannung optimiert habt und wie ihr dabei vorgegangen seit. Mit welcher Spannung erreicht ihr bei eurem Modell welche Taktraten und inwieweit habt ihr getestet, ob das Profil auch langfristig und in jedem Spiele stabil läuft?
Wieso bleibt ihr dem Undervolting fern?
Denn Undervolting kann auch zum Problem werden. Je weiter die Versorgungsspannung unter das vom Hersteller vorgegebene Niveau gesenkt wird, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Transistoren nicht mehr korrekt schalten können. Und je häufiger das passiert, desto eher sind Grafikfehler oder Abstürze die Folge. Ist das ein Grund, vom Undervolting abzusehen? Und was spricht aus eurer Sicht noch dagegen?
Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht
Die Redaktion freut sich wie immer über fundierte und ausführliche Begründungen zu euren Entscheidungen in den Kommentaren zur aktuellen Sonntagsfrage. Wenn ihr persönlich ganz andere Ansichten vertretet, die von den bei den Umfragen im Artikel gegebenen Antwortmöglichkeiten nicht abgedeckt werden, könnt ihr davon ebenfalls im Forum berichten. Auch Ideen und Anregungen zu inhaltlichen Ergänzungen der laufenden oder zukünftigen Umfragen sind gerne gesehen.
Leser, die sich noch nicht an den vergangenen Sonntagsfragen beteiligt haben, können dies gerne nachholen, denn die Umfragen laufen stets über eine Dauer von 30 Tagen. Voraussetzung zur Teilnahme ist lediglich ein kostenloser ComputerBase-Account. Insbesondere zu den letzten Sonntagsfragen sind im Forum häufig nach wie vor spannende Diskussionen im Gange.
Die letzten zehn Sonntagsfragen in der Übersicht
- RTS, TBS, 4X und Aufbau: Welche Strategiespiele spielt ihr am liebsten?
- Smartphone und Volumen: Wie viel Geld gebt ihr für Mobiltelefon und Tarif aus?
- „Mittelklasse“-Grafikkarten: Was ist die beste Alternative zu RTX 4060 & RX 7600?
- PC, Konsolen und Mobile: Auf welchen Plattformen spielt ihr?
- Social Media: Seid ihr auf Reddit? Und was ist eure Plattform der Wahl?
- Gamecontroller: Nutzt ihr ein Gamepad am PC? Und wenn ja, welches?
- Spulenfiepen: Was tun, wenn GeForce RTX 4000 und Radeon RX 7000 fiepen?
- „Mittelklasse“-Grafikkarten: Was hält die Community von RTX 4060 Ti & RX 7600?
- Coding: Könnt ihr programmieren? Und wenn ja, wie und wieso?
- Formfaktoren, Slots & cm: Wie groß sind Hardware & Gehäuse eures Gaming-PCs?
Motivation und Datennutzung
Die im Rahmen der Sonntagsfragen erhobenen Daten dienen einzig und allein dazu, die Stimmung innerhalb der Community und die Hardware- sowie Software-Präferenzen der Leser und deren Entwicklung besser sichtbar zu machen. Einen finanziellen oder werblichen Hintergrund gibt es dabei nicht und auch eine Auswertung zu Zwecken der Marktforschung oder eine Übermittlung der Daten an Dritte finden nicht statt.