Weitere Einsparungen: Intel stellt NUC-Serie ein und reicht sie an Asus weiter
Intel streicht sein Portfolio weiter zusammen: Die NUC-Serie wird nicht mehr direkt unterstützt, Partner sollen das fortan übernehmen. Intel bestätigte gegenüber ComputerBase, dass der Support für alle aktuellen Produkte aufrechterhalten wird. Der Fokus rückt auf die Kernthemen der Client- sowie Netzwerk- und Edge-Sparte.
We have decided to stop direct investment in the Next Unit of Compute (NUC) Business and pivot our strategy to enable our ecosystem partners to continue NUC innovation and growth. This decision will not impact the remainder of Intel’s Client Computing Group (CCG) or Network and Edge Computing (NEX) businesses. Furthermore, we are working with our partners and customers to ensure a smooth transition and fulfillment of all our current commitments – including ongoing support for NUC products currently in market.
Intel
Die NUCs standen jahrelang für einige der besten Mini-PCs im Markt, viele ODMs sind aber sehr nah herangerückt und bieten nun quasi sehr ähnliche Systeme an. Intel versuchte in den letzten Jahren über immer größer werdende Extreme-NUCs einen anderen Markt zu erobern, was jedoch nur bedingt gelang. Seinerzeit stellte auch ComputerBase schon die Frage, ob dies der Weg der NUCs sein soll.
Auf die Server-Einstellung folgen die Mini-PCs
Nun rückt Intel also ganz von der Familie ab. Die NUCs reihen sich damit in eine ganze Reihe an Einsparungen ein, die Intels CEO Pat Gelsinger seit seiner Einsetzung durchgedrückt hat. Aber er ist auch zum Handeln gezwungen, er will für viele Milliarden US-Dollar neue Fabriken bauen und Intel als Foundry etablieren, am liebsten als Nummer 2 direkt hinter TSMC. Parallel dazu gibt es ehrgeizige Einsparpläne, die in den nächsten Jahren viele Milliarden US-Dollar pro Jahr bringen sollen – das funktioniert nur mit einer Verschlankung und Optimierung des vielfach schwerfälligen Riesen. Dafür hat Intel zuletzt viele Zöpfe abgetrennt, die sich nicht dem Kerngeschäft widmen.
Als letztes waren dies Server-Systeme, die Intel nicht mehr selbst bauen und anbieten wird; insofern sind nun Mini-PC-Systeme kein wirklich weit entferntes Gebiet. Intel ist genau so wenig Mini-PC-Fertiger wie sie Server-Fertiger waren. Und so folgt diese Sparte letztlich einigen anderen: Ganz vorn standen die NAND- und Optane-Sparte, zuletzt setzte Intel einen weiteren Sargnagel in das eigene 5G/WLAN-Geschäft, welches zum Teil bereits von MediaTek und Fibocom getragen wurde. Im Januar wurde zudem die Tofino-Barefoot-Sparte stillgelegt.
Seinerzeit erklärte Gelsinger, dass bereits sieben Bereiche geschlossen oder abgestoßen und damit Einsparungen von 1,5 Milliarden US-Dollar erzielt wurden. Und es dürfte vermutlich noch nicht die letzte Maßnahme gewesen sein.
Wie Intel und Asus in der Nacht bekanntgaben, wird Asus die NUC-Familie fortführen. Sowohl die Produktion als auch der Verkauf und Support ab der Generation NUC 10 bis NUC 13 wird von Asus durch die neu gegründete Asus NUC BU (Business Unit) übernommen, neue Entwicklungen der NUC-Serie sollen in Zukunft folgen. Diese Vereinbarung sei nicht exklusiv betont Intel, auch andere Partner könnten also folgen.