Anker 548 Powerbank im Test: Mobiles Laden auch fürs Notebook mit 192 Wh
Zwischen Outdoor-Powerbank und Powerstation mit Display, Solaranschluss und LED-Lampe überzeugt die Anker 548 Powerbank im Test. Mit zwei USB-C- und zwei USB-A-Anschlüssen lädt sie Smartphones und Notebooks mit zusammen bis zu 87 Watt. Eine Besonderheit ist auch der langlebige LiFePO4-Akku mit 192 Wh.
Die Anker 548 Powerbank, vom Unternehmen auch Anker 548 PowerCore Reserve 192Wh genannt, ist mehr als eine einfache Powerbank, wie sie fast jeder zumindest im Urlaub mitführt, um das Smartphone zwischendurch aufladen zu können. Denn mit der Anker 548 Powerbank kann nicht nur spielend das Smartphone etliche Male aufgeladen werden, sondern auch das Notebook und andere USB-Geräte lassen sich draußen und unterwegs mit ausreichend Strom versorgen. Um die autarke Stromversorgung komplett zu machen, kann die Anker 548 Powerbank sogar selbst unterwegs wieder via Solar geladen werden, wofür sie über einen XT60-Anschluss verfügt. Mit einem Display, einer integrierten LED-Leuchte und einer Stromausfallerkennung bietet sie zudem weitere Funktionen, die sie zu einem Mix aus Powerbank und Powerstation machen.
Die Anker 548 Powerbank ist zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 199,99 Euro erhältlich. Bei Amazon wird sie derzeit auch zu diesem Preis gelistet*. Neben der Anker 548 Powerbank erhalten Käufer ein 60 cm langes USB-C-auf-USB-C-Kabel und eine Anleitung. Der Hersteller gewährt drei Jahre Garantie.
Die Anker 548 Powerbank im Detail
LiFePO4-Akku mit 15 Zellen
Im Inneren besteht der LiFePO4-Akku aus 15 Zellen mit einer Kapazität von je 4.000 mAh und kommt so auf 192 Wh beziehungsweise 60.000 mAh (3,6 V), was auf 5 Volt umgewandelt rund 43.500 mAh für das Laden eines Smartphones ergibt. Diese Akkus sorgen dafür, dass Anker die Powerbank mit einer Haltbarkeit von 3.000 Ladezyklen bewirbt, bis eine Restkapazität von 80 Prozent erreicht ist. Normalerweise kommen in einer Powerbank Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz, die nur zwischen 500 und 800 Ladezyklen bis zu einer Restkapazität von 80 Prozent durchhalten.
Zu beachten ist, dass die Powerbank mit dieser Kapazität in der Regel auf Flugreisen nicht mitgeführt werden darf.
Bei Abmessungen von 11,7 × 19,6 × 11,7 cm (B × H × T) bringt sie es so aber auch auf ein Gewicht von 2,35 kg, da ein LiFePO4-Akku schwerer als ein Lithium-Ionen-Akku ist. Sie unterscheidet sich also in jeder Hinsicht von der kleinen Powerbank mit 5.000 mAh, die man mal eben in den Rucksack oder gar die Hosentasche steckt, wenn man unterwegs ist. Um die Anker 548 Powerbank dennoch einfach mitführen zu können, verfügt sie über einen praktischen Tragebügel aus Stoff.
Die Anschlüsse der Anker 548 Powerbank
Was die Anker 548 Powerbank dann wieder eher zu einer Powerbank statt Powerstation macht, sind ihre Anschlüsse. Vollwertige Schuko-Steckdosen bietet sie nicht, sondern setzt ganz auf USB. Für mobile Geräte wie Smartphones oder Notebooks stehen deshalb zwei USB-C- und zwei USB-A-Anschlüsse zur Verfügung. Die USB-A-Ports unterstützen Quick Charge 3.0 und liefern bis zu 18 Watt. Die beiden USB-C-Schnittstellen beherrschen darüber hinaus Power Delivery und können jeweils einzeln maximal 60 Watt bereitstellen.
- 2 × USB-A, bis zu 18 Watt – 5 V/3 A, 9 V/2 A, 12 V/1,5 A
- 2 × USB-C, bis zu 60 Watt – 5 V/3 A, 9 V/4 A, 12 V/1,5 A, 15 V/3 A, 20 V/3 A
USB Power Delivery PPS, wie es Samsung bei vielen Smartphones wie dem Galaxy S23 Ultra einsetzt, unterstützt die Powerbank von Anker aber nicht. Deshalb laden Smartphones wie das Galaxy S23 Ultra mit maximal 14 Watt statt der unterstützten 45 Watt über die USB-Anschlüsse. PPS steht für „Programmable Power Supply“ und ermöglicht zusätzliche Spannungen, die Ladegeräte normalerweise nicht beherrschen. Normale Ladegeräte mit USB Power Delivery können mit 5 V, 9 V, 12 V, 15 V und 20 V umgehen, mit PD PPS ist es aber beispielsweise auch möglich, 13 V abzurufen.
Der obere USB-C-Port dient nur zur Stromausgabe, über den unteren USB-C-Anschluss können verbundene Geräte aber einerseits geladen werden, andererseits dient diese USB-C-Schnittstelle selbst wiederum zum Aufladen der Anker 548 Powerbank. Dies ist mit maximal 60 Watt möglich (mit 5 V/3 A, 9 V/3 A, 12 V/1,5 A, 15 V/3 A oder 20 V/3 A). Ein Netzteil zum Laden der Powerbank legt Anker nicht bei.
Zusätzlich zu den USB-Buchsen verfügt die Anker 548 Powerbank über den bereits erwähnten XT60-Eingang für Solarmodule. Über ihn kann sie ebenfalls mit bis zu 60 Watt geladen werden – 10 bis 24 Volt bei maximal 3 Ampere. Unter optimalen Bedingungen ist der Akku so nach vier Stunden wieder aufgeladen. Ein passendes Solarmodul hat der Hersteller bisher jedoch selbst nicht im Angebot.
Die Energieaufteilung der Anschlüsse
Interessant ist, wie die Leistung der Powerbank auf die Anschlüsse verteilt werden kann, denn gleichzeitig beide USB-C-Ports mit 60 Watt zu belasten, funktioniert nicht.
Die maximale kombinierte Ausgangsleistung der Anker 548 Powerbank beträgt 87 Watt. Sie ist jedoch nur dann abrufbar, wenn beide USB-C-Anschlüsse genutzt werden. Welche Leistungswerte sich bei welcher Konfiguration erzielen lassen, zeigt die nachfolgende Tabelle.
Anschlussbelegung | Maximale kombinierte Ausgangsleistung |
---|---|
USB-C1 + USB-C2 | 87 Watt |
USB-C1 + USB-A1/A2 | 78 Watt |
USB-C1/C2 | 60 Watt |
USB-A1/A2 | 18 Watt |
USB-C2 + USB-A1/A2 | 20 Watt |
USB-A1 + USB-A2 | 20 Watt |
USB-A1 + USB-A2 + USB-C1 | 80 Watt |
USB-A1 + USB-A2 + USB-C2 | 20 Watt |
USB-C1 + USB-C2 +USB-A1/A2 | 80 Watt |
USB-C1 + USB-C2 + USB-A1 + USB-A2 | 80 Watt |
Der erste USB-C-Port wird somit immer priorisiert und Geräte wie Notebooks sollten daran angeschlossen werden, wenn zeitgleich ein weiterer Anschluss etwa für ein Smartphone genutzt wird.
Die Anker 548 Powerbank kann problemlos gleichzeitig geladen und entladen werden. Das Laden über USB-C und XT60 lässt sich allerdings nicht zu einer Gesamtladeleistung von 120 Watt kombinieren.
Kapazität und Effizienz im Praxistest
Anker beziffert die 548 Powerbank mit einer Kapazität von 192 Wh. Beim Laden und Entladen der Akkus treten jedoch Verluste auf. Wie groß sie sind, ist entscheidend für die Effizienz. ComputerBase hat deshalb nachgemessen.
Dauerlast | Gemessene Kapazität | Wirkungsgrad |
---|---|---|
10 Watt (5 V/2 A) | 179 Wh | 93,23 % |
60 Watt (20 V/3 A) | 178 Wh | 92,7 % |
Nennkapazität | 192 Wh |
Mit einem Wirkungsgrad von rund 93 Prozent erzielt die Anker 548 Powerbank im Test ein sehr gutes Ergebnis.
Auch beim Laden der Powerbank treten Verluste auf. Um die 192 Wh zu laden, werden im Test im Mittel verschiedener Netzteile, die dauerhaft die maximal möglichen 60 Watt bereitstellen können, 230 Wh benötigt. Es wurden demnach 19,8 Prozent mehr Energie für das Laden aufgenommen als die Nennkapazität der Akkus beträgt. Hier ist aber zu beachten, dass es auch immer auf das eingesetzte Netzteil ankommt, da Anker kein eigenes mitliefert. Je nach Effizienz des Netzteils können die Verluste also etwas größer oder kleiner sein. ComputerBase hat dennoch den Verbrauch vor dem Netzteil gemessen, da dies dem Alltag entspricht.
Der durch Laden und Entladen summierte Energieverlust liegt somit bei rund 23 Prozent.
Misst man die geladene Energie hinter dem Netzteil am Eingang der Powerbank, beträgt diese 213 Wh. Es müssen also rund 11 Prozent mehr Energie hineingesteckt werden, als die Nennkapazität beträgt. Der Verlust reduziert sich dann auf 16 Prozent – der Nutzer hat aber eben auch noch die Verluste am Netzteil zu berücksichtigen.
Nennkapazität | Maximal entnommene Energie | Zum Laden benötigte Energie (vor Netzteil) | Zum Laden benötigte Energie (hinter Netzteil) | Verlust (mit Netzteil) | Verlust (ohne Netzteil) |
---|---|---|---|---|---|
192 Wh | 179 Wh | 230 Wh | 213 Wh | 23 % | 16 % |
Das Aufladen mit 60 Watt über USB-C1 hat im Test 3:39 Stunden gedauert.
Mit LED und SOS-Knopf für den Outdoor-Einsatz
Doch nicht nur der Tragegriff und der Solaranschluss – der dafür sorgt, dass man die Anker 548 Powerbank mit Sonnenenergie wieder aufladen kann, ohne eine Steckdose zu benötigen – sind für den Outdoor-Einsatz der Powerbank gedacht. Auch eine in die Oberseite integrierte LED-Lampe, deren weiße Silikonhülle nach oben ausgeklappt werden kann, und der SOS-Knopf machen diesen Ansatz deutlich.
Die LED-Lampe ist nicht als Taschenlampe umgesetzt, sondern als Umgebungslicht, das etwa im Zelt für Licht sorgt. Es kann in zwei Stufen mit 2 und 3 Watt geregelt werden, indem die Taste mehrfach gedrückt wird. Zudem können Helligkeit und Abstrahlung durch die Höhe und den Winkel des weißen Silikons reguliert werden.
Über den SOS-Knopf ist es möglich, die LED zur Wiedergabe des SOS-Signals zu verwenden, falls dies nötig sein sollte.
Automatisches Licht bei Stromausfall
Darüber hinaus verfügt die Powerbank über eine Stromausfallerkennung. Ist sie über ein Netzteil via USB-C1 mit dem Hausnetz verbunden, erkennt sie, wenn der Strom ausfällt. Ein zusätzlicher Lichtsensor erkennt dann, ob es gerade hell oder dunkel ist. Ist es dunkel, schaltet sich das LED-Licht automatisch ein, um in der Nacht bei Stromausfall sofort eine Lichtquelle zu bieten.
Display zeigt Akkustand und Leistung an
Die Anker 548 Powerbank verfügt auch über ein Display, auf dem nicht nur der aktuelle Ladestand des Akkus angezeigt wird, sondern ebenso die gerade von angeschlossenen Geräten abgerufene Leistung und die Ladeleistung eines verbundenen Netzteils. Darüber hinaus wird anhand dieser Daten die voraussichtliche Lade- beziehungsweise Entladezeit der Powerbank angezeigt.
Fazit
Die Anker 548 Powerbank ordnet sich zwischen einer klassischen Powerbank fürs Smartphone und ausgewachsenen Powerstations mit Schuko-Steckdosen ein und überzeugt mit diesem zunächst ungewöhnlichen Format schlussendlich.
Wer die Freiheit hat, seinen Arbeitsplatz selbst zu wählen, erhält auch im Alltag mit der Anker 548 Powerbank einen hervorragenden Begleiter, um den Tag etwa mit dem Notebook und Smartphone einfach im Park oder Zoo zu verbringen und dort seiner Arbeit nachzugehen, ohne sich um eine Steckdose und einen leeren Akku Gedanken machen zu müssen. Selbst im Garten hat sich die Anker 548 Powerbank bewährt. Denn obwohl hier auch ein 10 m langes Verlängerungskabel und das Notebook-Netzteil Abhilfe gebracht hätten, wurde im Test einfach zur Powerbank von Anker und einem USB-C-Kabel gegriffen und so das Notebook vor dem automatischen Abschalten auf dem Gartentisch bewahrt.
Die integrierte LED-Lampe hat beim Zelten ebenfalls bereits gute Dienste geleistet und für Licht in der Dunkelheit gesorgt.
Das Display ist sehr gut umgesetzt, alle wichtigen Informationen sind jederzeit im Blick und der Tragegriff ist einfach, aber ebenso sinnvoll und effektiv umgesetzt. Auch an der Verarbeitung gibt es nichts zu kritisieren. Wetterfest ist die Anker 548 Powerbank jedoch nicht, vor Regen muss sie geschützt werden.
Obschon die 60 Watt, die der USB-C1-Anschluss liefert, im Alltag für die meisten Notebooks ausreichend sind, hätte der Anker 548 Powerbank für mehr Reserven auch eine Ausgangsleistung von 100 Watt über einen einzelnen USB-C-Port gut gestanden. Mit insgesamt maximal 87 Watt kann man aber auch jetzt nebenbei noch problemlos das Smartphone laden.
Mit 199,99 Euro ist die Anker 548 Powerbank kein Schnäppchen. Wenn man sie sinnvoll einzusetzen weiß, sind ihre Vorzüge, der Komfort und die lange Haltbarkeit des Akkus diesen Preis jedoch wert.
ComputerBase hat die 548 Powerbank leihweise von Anker zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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