Aorus Gen5 12000 SSD: Gigabyte erhöht auf 12 GB/s und bleibt beim Riesenkühler
Bis dato ist die Crucial T700 mit bis zu 12,4 GB/s die nach maximaler Leserate schnellste SSD für Verbraucher. Doch kommen bald genauso schnelle Modelle anderer Hersteller auf den Markt. Dazu zählt die Aorus Gen5 12000 von Gigabyte, die zudem einen riesigen Kühler mit Heatpipes mitbringt.
Crucials Vorsprung schwindet dahin
Die Crucial T700 (Test) war eine der ersten SSDs der neuen PCIe-5.0-Generation. Während andere Modelle mit maximal 10.000 MB/s herauskamen, gebührte Crucial lange die Exklusivstellung mit den höchsten (in Benchmarks) möglichen Transferraten von 12.400 MB/s beim Lesen und 11.800 MB/s beim Schreiben.
Doch die Konkurrenz holt auf. Nachdem Patriot zur Computex mit der PV553 eine PCIe-5.0-SSD mit 12,4 GB/s angekündigt hat, springt jetzt auch Gigabyte auf den Zug auf. Die Aorus Gen5 12000 soll die gleichen Leistungswerte bieten. Kürzlich hatte Lexar mit der NM1090 zur Gamescom eine ähnliche Leistung versprochen.
Mehr Leistung mit schnellerem Speicher
Die technische Basis ist bei allen gleich: Der 8-Kanal-Controller Phison E26 wird mit Microns 232-Layer-TLC-NAND (B58R) kombiniert. Je nachdem wie schnell der Speicher betrieben wird, erreichen Modelle die 10 GB/s, die gut 12 GB/s oder sogar noch mehr. Phison hat schon mehr als 14 GB/s demonstriert und zum Beispiel MSI plant ebenfalls mit dieser Leistung für die Spatium M570 Pro.
Anfangs gab es aufgrund angeblich schlechter Ausbeute bei der Fertigung nur wenige Micron-Chips, die die nötige Leistung erzielten und so wurde deren interne Schnittstelle schlicht gedrosselt, um die ersten PCIe-5.0-SSDs zu bedienen. Inzwischen dürfte die Ausbeute besser sein und so wird nicht mehr nur Microns Tochtermarke Crucial entsprechend beliefert, sondern es kommen auch andere Anbieter in den Genuss der schnelleren Speicherchips.
Die Aorus Gen5 12000 von Gigabyte
Die Aorus Gen5 12000 ist Gigabytes zweiter Schritt auf das Parkett der PCIe-5.0-SSDs. Der Name ist stets Programm und so brachte die Aorus Gen5 10000 zunächst 10 GB/s auf die Waage und nun folgen die rund 12 GB/s. Abgesehen vom schnelleren Speicher bleibt aber vieles gleich. So wird auch die Aorus Gen5 12000 mit einem für SSD-Verhältnisse monströs anmutenden Turmkühler samt Doppel-Heatpipe und „Nanocarbon-Beschichtung“ angeboten, mit dem die SSD stolze 44,7 mm hoch ausfällt, was unter Umständen Platzprobleme bedeutet. Der Kühler liegt allerdings nur bei und ist nicht ab Werk montiert, sodass auch schnell auf das flachere Kühlblech vom Mainboard zurückgegriffen werden kann.
Auf die Kühlung kommt es an
Der Kühler soll laut eigenen Tests des Herstellers ein temperaturbedingtes Drosseln der Leistung verhindern und die Temperatur bei etwa 60 °C halten. Die E26-Plattform ist durchaus ein heißes Eisen und hat noch mit Problemen zu kämpfen, die im nächsten Schwung neuer Modelle hoffentlich schon ab Werk behoben sind. Gesicherte Erkenntnisse gibt es dazu nicht.
Gigabyte bringt die Aorus Gen5 12000 mit 1 TB und 2 TB Speicherplatz heraus. Nur die 2-TB-Version soll die genannten Transferraten erreichen, denn das 1-TB-Modell wird mit 11,7 GB/s lesend und 9,5 GB/s schreibend etwas langsamer agieren, da mit weniger Chips auch weniger parallele Zugriffe möglich sind. Bei den TBW bleibt es bei 700 TB für das 1-TB-Modell und 1.400 TB für die 2-TB-Version. Die Herstellerseiten liefern weitere Informationen.
Noch hat Gigabyte keine Angaben zu Preisen und Verfügbarkeit der Aorus Gen5 12000 gemacht. Die Aorus Gen5 10000 ist aktuell für 160 Euro (1 TB) und 320 Euro (2 TB) zu haben. Beim Nachfolger könnte es also noch teurer werden.