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Cherry MX2 Taster: Der „neue Goldstandard“ soll alles besser machen

Max Doll (+1)
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Cherry MX2 Taster: Der „neue Goldstandard“ soll alles besser machen
Bild: Cherry

Cherrys MX-Taster sind ein ewig altes Evergreen. Mit wachsender Beliebtheit mechanischer Tastaturen geriet dessen Stellung als Go-to-Taster jedoch zunehmend unter Druck. Die Reaktion darauf heißt „MX2“ und wurde auf der Gamescom 2023 präsentiert. Sie soll alles besser machen.

MX-Taster sind im Kern seit Jahrzehnten gleich. In den vergangenen Jahren brachte Cherry mit dem Speed zwar einen Gaming-Taster auf den Markt und alte Retro-Taster zurück, technisch blieben die Modelle allerdings gleich – nur die Abstimmung variierte. Das Marktsegment sah derweil Taster, die in Nachahmung der Custom-Szene mit Federn, Feedback und Schmierung spielten, Infrarot-Lichtschranken oder gar Hall-Effekt-Sensoren, zuletzt in der Corsair K70 Max (Test) einsetzen, um den Auslösepunkt frei einstellen zu können.

Viele kleine Änderungen

Die Antwort auf diese Neuerungen heißt schlicht „MX2“. Er soll, wie lange Zeit sein Vorgänger, nicht weniger als der „Goldstandard“ des Segments werden. Dazu setzt Cherry an vielen Stellen an. Um die Geräuschkulisse zu senken und das Eindrücken geschmeidiger zu machen, wird bei MX2 die Oberseite der „Kuppel“ des Tastergehäuses geschmiert. Eingesetzt werde ein spezielles Schmiermittel auf Ölbasis, das über lange Zeit wirksam bleiben soll. Seine Eigenschaften ähneln laut Cherry diejenigen von Krytox GPL 205. Das Schmiermittel wird von Enthusiasten oftmals empfohlen, um Taster nachträglich zu schmieren. Im Grunde heißt das: Auch MX2 sind wie die jüngste Generation „Premium-Taster“ diverser Gaming-Anbieter werksseitig geschmiert. Im Gespräch mit ComputerBase betont der Hersteller, dass das Fett nicht nur wahllos und üppig in den Taster gefüllt, sondern präzise und in optimaler Menge an ausgewählten stellen aufgetragen werde – hier sieht Cherry einen deutlichen Vorteil zu den üblichen „Prelubed Switches“, bei denen zu viel Schmiere mitunter zu Problemen führen kann.

Durch weitere Änderungen sollen darüber hinaus Reibungspunkte beim Eindrücken minimiert werden, der Taster lasse sich nahezu „kontaktfrei“ herunterdrücken. Dazu setzt Cherry unter anderem auf polierte Oberfläche und Führungen für die Feder am Stößel. Auch dies komme der Geschmeidigkeit zu Gute.

Die Federn ändert Cherry ebenfalls. Ihre Form gleicht nicht mehr einem Zylinder, sondern einem Fass. Die Rückmeldung soll dadurch unabhängig der Art der Betätigung identisch bleiben. Das gleiche Ziel verfolgen überarbeitete Fertigungsprozesse mit dem Ziel geringerer Toleranzen. Am Stempel setzt Cherry nun sechs „Rippen“ ein, um die Feder besser zu zentrieren. Klang und Rückmeldung sollen dadurch einheitlicher werden. Im Zuge der Änderungen kann auch die Debounce-Verzögerung gesenkt werden. Cherry spricht von „weniger als 1 Millisekunde“, allerdings nur als „typischem“ Wert. Verantwortlich ist wiederum eine im Vergleich zur Konkurrenz aus Asien wesentlich dickere – oder überhaupt vorhandene – Gold-Beschichtung der Kontakte sowie deren Verbindung über zwei Lötstellen statt einer.

Mindestens Schritt halten

Mit all diesen Änderungen verspricht Cherry einen Taster, der im Feedback unabhängig der Art der Betätigung gleichmäßiger wird, leiser tippt und sich besser eindrücken lässt. Damit versprechen MX2 am Ende das, was die Custom-Szene erschafft, aber auch das, was Hersteller wie Asus mit der ROG Azoth (Test) zunehmend auf den Markt bringen. Ob MX2 mehr als nur gleichziehen, müssen sie im Endprodukt unter Beweis stellen. Wann das soweit ist, ließ sich nicht in Erfahrung bringen. Den Start machen MX2 Rot, Silent, Speed, Braun und Blau, die die bisherigen MX1-Modelle mittelfristig ersetzen sollen. Wann mit ersten Produkten zu rechnen ist, konnte Cherry noch nicht sagen, ein Debüt noch im Jahr 2023 sei aber nicht ausgeschlossen. Der Ball liege nun bei den Tastatur-Herstellern, heißt es – dass Cherry auch selbst Tastaturen und nicht nur Schalter fertigt, sei dahingestellt.

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