Community-Patch: Fans greifen Bethesda bei Starfield unter die Arme
Starfield von Bethesda ist nicht einmal erschienen, da bereiten sich einige Fans bereits auf einen Community-Patch vor. Er soll schnellstmöglich ausbügeln, was zum Start im September möglicherweise noch im Argen liegen wird. Konkrete Anzeichen gibt es nicht, aber zuletzt hatten Titel des Publishers wiederholt auch enttäuscht.
Der Patch ist offen für die Community
An dem Community-Patch können sich Interessenten jederzeit auf GitHub beteiligen und auf der offiziellen Website Fehler melden. Der Mod soll keiner Person alleine gehören, sondern der ganzen Community offen stehen um die Betreuung des Codes zu verbessern. Ziel ist laut eigener Auskunft das Spielerlebnis in Bethesdas neuem Starfield abzurunden und defekte Missionen, Rechtschreibfehler sowie allgemeine größere und kleinere Bugs zu beheben. Inhalte sollen mit diesem Patch allerdings nicht hinzugefügt werden.
Community-Bugfixes sind bei Bethesda nicht neu
Neu sind große Community-Patches, also umfassende Sammlungen von Bugfixes direkt aus der Spielerschaft, für Titel von Bethesda nicht. Mit dem „Unofficial Fallout 4 Patch“ und dem „Unofficial Skyrim Special Edition Patch“ existieren für zwei prominente Spiele von Bethesda bereits sehr umfangreiche Patches dieser Art, die nach eigenen Angaben hunderte von Problemen beheben.
Notwendig geworden sind diese von Fans entwickelten Fehlerbehebungen, weil der Publisher sie selber nie geliefert hat. Die Community-Patches lassen sich mit einem einfachen Klick über den integrierten Mod-Downloader der Spiele herunterladen und werden auch noch von Spielern aktuell gehalten.
Vertrauen in der Community verspielt
Was für Bethesda normal ist, ist für andere große Publisher eher unüblich: Weder für Rockstars Red Dead Redemption 2 oder GTA V noch für CD Project Reds Cyberpunk 2077 gibt es große Community-Patches, die die Fehlerbehebungen des Entwicklerstudios ersetzen. Während bei Cyberpunk 2077 die Veröffentlichung von Problemen geplagt war, so hat das polnische Entwicklerstudio über Jahre am Spiel weiter gefeilt um es von seinen Kinderkrankheiten zu befreien – ganz ohne dass die Fans noch heute einen eigenen Patch betreiben müssen.
Gerade auch weil Bethesda im neuen Starfield noch stärker Modifikationen kommerzialisieren und damit die Mod-Community ausbauen möchte, steht die Frage im Raum wie viel Engagement der Publisher in seine erste neue IP seit 30 Jahren stecken wird – nachdem sie von Millionen Spielern gekauft wurde. Die Vorbereitungen auf einen großen Community-Patch zeigen daher, wie viel Vertrauen Bethesda in den letzten Jahren verspielt hat.
Für Starfield vielleicht auch gar nicht nötig?
Während sich Fans also bereits rüsten dem Spieleentwickler erneut unter die Arme zu greifen, besteht natürlich noch die Möglichkeit, dass Starfield dieses Engagement gar nicht braucht. Seit dem desaströsen Start von Fallout 76 und der Veröffentlichung von Fallout 4 oder The Elder Scrolls V: Skyrim sind einige Jahre vergangen und der Bethesda-Mutterkonzern ZeniMax gehört inzwischen zu Microsoft.
Dass der neue Inhaber an den nur auf PC und Xbox verfügbaren Titel Starfield höhere Ansprüche stellt, als es Bethesda in den letzten Jahren bei Fallout und Co getan hat, erscheint nicht unrealistisch. Auch befand sich Starfield über sieben Jahre in Entwicklung und wurde mehrfach verschoben – ein Zeichen, dass der Entwickler die Veröffentlichung nicht überstürzt hat, hoffen einige Fans.
Technisches Fundament wurde umgebaut
Während Fallout 4 oder The Elder Scrolls V: Skyrim noch auf der „Creation Engine“ aus dem Jahr 2011 basierten, die selber nur eine Weiterentwicklung der „Gamebryo“ Engine aus dem Jahr 1997 war, wird Starfield auf eine nochmals modernisierte Creation Engine 2 setzen. Der Publisher hat sich dafür sogar Hilfe vom Xbox-Team ins Haus geholt um das Spiel besser für Konsolen anzupassen. Todd Howard, der Chefentwickler von Starfield, ist nach eigenen Angaben zufrieden mit dem Ergebnis. Anzunehmen ist, dass neben grafischen Verbesserungen auch technische Limitierungen wie das 72-FPS-Limit endgültig fallen werden, nachdem Bethesda bereits in Fallout 76 durch einen Umbau der Creation Engine eine Möglichkeit für unbegrenzte Bilder pro Sekunde gefunden hatte.
Veröffentlichung in knapp einem Monat
Starfield soll am 06. September 2023 für alle Käufer erscheinen und wird für Vorbestellern der Premium-Version bereits ab dem 02. September zur Verfügung stehen. In welchem Zustand das Spiel erscheint und wie wichtig Bethesda die Pflege des Spiels dieses Mal ist, wird sich damit schon bald zeigen.
Der Community-Patch ist nun für PC verfügbar
Seit beinahe zwei Monaten ist Starfield nun verfügbar und zeigt sich bei Spielern in einem technisch ausgereiften, wenn auch nicht bugfreiem Zustand. Nun ist eine erste Version des angekündigten Starfield Community-Patches erschienen. Während Konsolenspieler noch auf eine dedizierte Veröffentlichung warten müssen, können PC-Spieler die Modifikation bereits von der offiziellen Seite auf NexusMods herunterladen.
Bug-Fixes von der Community
Der Patch behebt in Version 0.0.1 kleinere Fehler wie diverse nicht funktionale Skill-Boni, Rechtschreibung in Untertiteln, Probleme mit Schiffswaffen und das Verhalten von NPCs und Begleitern im Spielverlauf. In Zukunft sollen die Fehlerbehebungen weiter ausgebaut werden, über die offizielle Seite können Probleme eingereicht und auf GitHub Lösungen vorgeschlagen werden.
Weitere Mods notwendig
Aufgrund des tiefen Eingriffs in das Spiel ist der Mod nicht alleine lauffähig. Steam-Nutzer benötigen den Starfield Script Extender und PC Game Pass-Nutzer das ASI Loader Plugin. Zu beachten ist, dass dann auch ein Mod zur Aktivierung von Erfolgen notwendig wird, da Bethesda den Spielstand ansonsten als modifiziert betrachtet und das Erreichen von Achievements verhindert.
Bethesda selbst lässt sich unterdessen reichlich Zeit mit Patches, hat aber versprochen auch noch an vielen Stellen nachzubessern.