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Earth of Oryn: Low-Poly-Stil trifft auf Indie-Aufbaustrategie mit Schönbau

Dennis Krause
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Earth of Oryn: Low-Poly-Stil trifft auf Indie-Aufbaustrategie mit Schönbau
Bild: Stray Fawn

Kommendes Jahr soll mit Earth of Oryn ein mittelalterliches Aufbauspiel in ungewohnter Optik und mit reichlich Schönbau-Möglichkeiten erscheinen. Das Fantasy-inspirierte Kickstarter-Projekt ist mittlerweile bei Stray Fawn untergekommen. ComputerBase konnte zur Gamescom einen ersten Blick auf das Spiel werfen.

Das von nur einer Person entwickelte Spiel ist bereits seit zwei Jahren in der Mache und hat sich Ende 2022 durch eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne finanziert. Mit fast 47.000 Euro von beinahe 1.400 Unterstützern handelt es sich um eine kleine Produktion, die aber nicht zuletzt durch ihre Grafik und Inspirationen von Banished, RimWorld und Age of Empires überzeugen möchte.

Große Pläne für die Vollversion

Earth of Oryn ist ein Aufbaustrategiespiel und will dem Spieler viel Freiheit in die Hand legen: Von selbst gestalteten Gebäuden über Mauern und diverse Ornamente bis hin zu Gesetzen, Moralvorgaben und Steuern soll es sowohl für Schönbauer als auch Vollblut-Strategen Möglichkeiten zur Entfaltung geben.

Neben einem Sandboxmodus wird es eine Kampagne geben, die in jedem der vier Biome eine neue Geschichte erzählen möchte. Wer sich komplett in die Gestaltung seiner Stadt vertiefen will, soll auf einen Kreativ-Modus zurückgreifen können.

Erster Eindruck von der Gamescom

Auf der Gamescom konnte ComputerBase einen ersten Blick auf eine sehr frühe Version des Spiels zu werfen. Dabei konnte allerdings nur das Tutorial angespielt werden, welches den Spieler durch den Grundaufbau führt. Dennoch ist eine Siedlung mit knapp 17 Einwohnern entstanden, im späteren Spiel sollen natürlich deutlich mehr möglich sein.

Anspielen am Stand war ausdrücklich erlaubt
Anspielen am Stand war ausdrücklich erlaubt (Bild: Dennis Krause)

Das Spielprinzip ist klassische Aufbaustrategie: Gestartet wird mit einem „Forum“-Gebäude, in dem Bauarbeiter rekrutiert werden. Mit dem Zonen-Tool werden neue Wohngebiete ausgewiesen, in denen sich Einwohner alsbald in provisorischen Zelten niederlassen. Zonen werden auch bei Abbauflächen für Stein oder Holz genutzt beziehungsweise geben Anbauflächen für Nahrung frei.

Während die Wohngebiete sich selbst verwalten und auch mit der Zeit ansehnlicher werden sollen, muss für Stein, Holz und Nahrung erst ein Gebäude errichtet werden, welches spezialisierte Arbeiter entsendet. Der Bau von Gebäuden benötigt wie üblich Ressourcen, die zuerst in der Spielwelt abgebaut werden müssen. Der Bau selber benötigt dann ebenfalls Bauarbeiter und Zeit. Der Aufbau von Earth of Oryn führt daher auch zu einem gewissen Wuselfaktor und per Klick auf einen Einwohner erhält der Spieler Einblick in dessen Gefühlslage, Aufgaben und allgemeinen Status.

Aktuell beginnt jede Siedlung mit dem "Forum", in welchem Bauarbeiter angestellt werden
Aktuell beginnt jede Siedlung mit dem "Forum", in welchem Bauarbeiter angestellt werden (Bild: Stray Fawn)
Mauern, Brücken und Ornamente kann der Spieler frei platzieren
Mauern, Brücken und Ornamente kann der Spieler frei platzieren (Bild: Stray Fawn)
Zu Beginn hausen unsere Bewohner noch in Zelten
Zu Beginn hausen unsere Bewohner noch in Zelten (Bild: Stray Fawn)

Darüber hinaus war es möglich, die angeforderten Arbeiter in den Gebäuden herauf oder hinab zu setzen – das Haushalten mit den verfügbaren Arbeitskräften ist auch in Earth of Oryn wichtig. Am Ende der Demo wurde die Siedlung auch von einem Angriff überrascht und es mussten eilig Soldaten ausgebildet werden. Auch wenn die Vorführung nicht fehlerfrei war – etwa kaufte der angereiste Händler keine Rohstoffe ein und die Lager quollen über oder Animationen liefen noch nicht rund – so zeigte sich das Spiel als vielversprechender Vertreter des Genres.

Erste Ornamente konnten ebenfalls ausprobiert werden und waren vielversprechend. Das Spiel wird so auch für Schönbauer interessant, was insbesondere aufgrund der gelungenen Grafik besonders sinnvoll erscheint. Was noch nicht zur Verfügung stand, waren die Kampagne und ein offizieller Soundtrack. An beidem wird jedoch bereits gearbeitet – genauso wie an weiteren Biomen: Vier sollen hier nicht das Ende darstellen.

Mit Unity für Windows und Mac

Die Vorführversion umfasste zwar nur das grüne Nordtannen-Biom, jedoch konnte schon dort ein Blick auf die Grafik geworfen werden, die mit einem Low-Poly-Ansatz überrascht. Zwar ist die Abkehr von realitätsnaher Grafik keine Seltenheit in dem Genre, wie etwa an Kingdoms and Castles oder Pioniers of Pagonia zu sehen ist, jedoch unterscheidet sich der Stil des Spiels optisch immens von diesen Vertretern, wie Screenshots verdeutlichen. Gerade der Tag-Nacht-Zyklus und die visuellen Effekte der Jahreszeiten stimmten positiv.

Basis für die fast schon malerische Grafik ist die Unity-Engine und somit auch das technische Fundament für einen Cross-Plattform-Veröffentlichung auf Windows und Mac.

Entwickler kollaboriert mit Stray Fawn

Entwickelt wird das Spiel vollständig vom Belgier Edouard Libion, der sich mittlerweile mit dem Schweizer Publisher Stray Fawn zusammengetan hat, der auch The Wandering Village veröffentlicht hat. Damit ist Earth of Oryn einer von insgesamt drei Indie-Titeln, die der junge Herausgeber veröffentlichen wird. Libion selbst ist bereits vor Earth of Oryn als Entwickler, insbesondere für iOS und Android, aktiv gewesen.

Stray Fawn hat nächstes Jahr viel vor
Stray Fawn hat nächstes Jahr viel vor (Bild: Dennis Krause)

Preis und Veröffentlichung

Zum Preis und den Systemanforderungen halten sich sowohl Entwickler als auch Publisher noch bedeckt. Preislich werde sich Earth of Oryn aber an vergleichbaren Indie-Titeln orientieren und auf üblicher Hardware spielbar sein. Die Aufbaustrategie soll im Sommer 2024 über Steam auf Windows und macOS in einer Early-Access-Version ausgeliefert werden. Zum Start soll das Spiel in Englisch, Deutsch, Französisch sowie Spanisch lokalisiert werden.

Unterstützer auf Kickstarter werden bereits vorab Zugang erhalten; mit einer vollständigen Veröffentlichung mit allen versprochenen Features ist allerdings nicht vor dem ersten Quartal 2025 zu rechnen. Eine Version für Linux soll ebenfalls nachgereicht werden.

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