Im Test vor 15 Jahren: Cooler Masters V8-CPU-Kühler gab Gas
Mit dem V8 versuchte Cooler Master nach dem halbwegs gelungenem Hyper Z600 wieder im Kühlermarkt Fuß zu fassen. Der große CPU-Kühler mit ungewöhnlichem Design sollte vor allem bei der aktiven Kühlung zulegen – preislich war er mit 55 Euro jedoch hoch angesetzt.
V8 mit acht Heatpipes
Der Cooler Master V8 verdankte seinen Namen den acht 6-mm-Heatpipes, die die Abwärme von der Kupferbodenplatte an die zwei Kühltürme mit Aluminiumlamellen abführten. Bei den zwei Kühltürmen handelte es sich jedoch nicht um ein gewöhnliches Design, sondern jeder der beiden Kühltürme bestand wiederum aus zwei Lamellenblöcken, die um 90° gedreht zueinander angeordnet waren. Der mitgelieferte 120-mm-Lüfter arbeitete in einem Drehzahlbereich von 800 bis 1.800 U/min und war zwischen den beiden Kühltürmen in einem Sandwich-Layout platziert. Mit diesem ungewöhnlichem Design und den sehr engen Lamellenabständen von 2 mm, sollte der Cooler Master V8 eine hohe aktive Kühlleistung erzielen. Der Bauweise geschuldet fielen die Abmessungen mit 120,0 × 128,0 × 161,1 mm (L × B × H) und das Gewicht mit 865 Gramm vergleichsweise hoch aus.
Die Montage des V8 bedingte den Ausbau des Mainboards, da der Kühler über eine plattform-abhängige Montagevorrichtung verschraubt werden musste. Das sollte eigentlich über die beigelegte Backplate erfolgten, im Test stürzte das System bei der Verwendung der Backplate nach einigen Minuten jedoch ab. Ohne Backplate erledigte sich dieses Problem. Abgesehen von der Höhe des Kühlers waren aufgrund der kompakten Bauweise generell wenige Inkompatibilitäten zu erwarten.
Mit Referenzbelüftung im unteren Mittelfeld
Im Test auf einem Intel Core 2 Extreme QX6700 mit drei verschiedenen Referenzlüftern konnte sich der Cooler Master V8 nicht an die Spitze des Testfeldes absetzen, sondern platzierte sich im unteren Mittelfeld. Die Abstände zwischen den einzelnen Kühlern waren allerdings so gering, dass eine exakte Einordnung schwer fiel und nur generelle Tendenzen festgestellt werden konnten.
Der mitgelieferte Lüfter konnte damit punkten, dass der im Bereich unter 1.000 U/min weitgehend nebengeräuschfrei und laufruhig arbeitete. Damit eignete er sich auch für leisere Systeme. Die Kühlleistung fiel hingegen nur dann besonders gut aus, wenn der Lüfter bei voller Drehzahl und dementsprechend sehr hoher Lautstärke arbeitete.
Fazit
Insgesamt war der Cooler Master V8 durchaus ein gelungener CPU-Kühler. Der beigelegte Lüfter machte ebenso wie der Kühler selbst einen guten Eindruck. Zum Nachteil fiel dem V8, dass der Preis von 55 Euro deutlich zu hoch für das Gebotene war. Anwender konnten bei der Konkurrenz wie beispielsweise Scythe ohne Probleme einen günstigeren und leistungsfähigeren Kühler erhalten.
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