Intel Arc: Treiber verbessert DX11-Performance per Whitelist
Intel verbessert nach wie vor mit großen Schritten die Treiber für diskrete Arc-Grafikkarten. Zum Launch der Arc A770 und A750 (Test) hat es vor allem in älteren Spielen Probleme gegeben. Einige Monate später wurde dann die DirectX-9-Leistung deutlich angehoben und nun folgt der nächste Schritt für Spiele mit DirectX 11.
Die Überraschung dabei ist, dass es die Verbesserungen nicht für einen bis jetzt noch nicht verfügbaren Treiber geben wird, sondern bereits der aktuelle in Version 4644 diese in sich trägt. Intel hat die Änderungen nur schlicht nicht in den Release Notes erwähnt – warum auch immer.
Intel-Benchmarks im Vergleich zum Launch-Treiber
Intel hat eigene Benchmarks zur Verfügung gestellt, leider vergleichen diese den 4644 jedoch nur mit dem Launch-Treiber 3490, zwischenzeitliche Verbesserungen wird es sicherlich auch gegeben haben. Demnach bringt der grundlegend überarbeitete DX11-Treiber einen Leistungsschub von bis zu 33 Prozent im Vergleich zum 3490. Diesen maximalen Anstieg vermeldet Intel für Overwatch 2.
Den geringsten Anstieg soll es in Destiny 2 geben, dort nennt Intel 5 Prozent mehr FPS auf einer Arc A750. Weitere Spiele sind League of Legends, Genshin Impact, Apex Legends, Valorant, Counter-Strike 2, ME: Shadow of War, DOTA 2, GTA Online sowie GTA V, die alle zwischen 11 und 27 Prozent an Leistung zulegen sollen. Intel nennt auch Werte für das 1-%-Perzentil, dort soll der Treiber die Leistung um 9 (LoL) bis 45 Prozent (Overwatch 2) verbessern. Im Durchschnitt soll der Treiber 4644 19 Prozent mehr AVG-FPS und 20 Prozent bessere Perzentil-FPS als der Launch-Treiber in DirectX-11-Spielen bringen.
Die Verbesserungen gibt es nur per Whitelist
Dabei gibt es aber einen Haken: Intel lässt den überarbeiteten DirectX-11-Treiber nur für ausgesuchte Spiele zu, für einen generellen Einsatz ist dieser noch nicht bereit. Sprich, Intel arbeitet mit einer Whitelist und gibt Spiele entsprechend manuell für den neuen Treiber frei. Inwieweit Spiele abseits der oben genannten bereits freigegeben sind, ist aktuell unklar. Mit der Zeit sollen aber immer mehr und mehr Spiele auf der Whitelist landen.
Weniger Berechnungen werden auf die CPU ausgelagert
Was der neue DirectX-11-Treiber im Detail anders macht als die älteren Software-Versionen, ist unklar. Intel hat jedoch erwähnt, dass man sich vom „IGP-Treiber“ immer mehr abwendet, da dieser für deutlich schnellere diskrete Grafikkarten einfach nicht gut funktioniert. So hat Intel zum Beispiel traditionell immer ein paar Arbeiten per Treiber auf die CPU umgelegt, da diese beim Einsatz einer integrierten Grafikeinheit eigentlich zu keiner Zeit limitiert.
Bei einer diskreten Grafikkarte ist das aber hinderlich, entsprechend hat Intel dies mit dem neuen Treiberpfad deutlich reduziert und lässt die GPU mehr Arbeit verrichten. Das ist dann auch der Grund, warum der neue Treiber bei langsamen Prozessoren mehr Leistung bringt als bei schnelleren, die bis jetzt auch auf einer Arc-Grafikkarte mehr geholfen hat als langsamere CPUs. So soll der 4644 auf einer Arc A750 in Verbindung mit dem Core i5-13400F die erwähnten 19 Prozent mehr FPS bringen, auf einem Core i9-13900K jedoch geringere 12 Prozent.
ComputerBase hat die Informationen für die Meldung von Intel vorab erhalten. Diese wurden unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die Meldung fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.