iPhone 15 mit USB-C: Chips deuten auf Unterstützung von Thunderbolt hin
Noch bevor der Anschluss ab dem 28. Dezember 2024 zur Pflicht innerhalb der EU wird, steht bereits für das kommende iPhone 15 und iPhone 15 Pro ein Wechsel von dem seit dem iPhone 5 genutzten Lightning zu USB-C an. Apples neue Smartphones könnten dabei auch Thunderbolt unterstützen, wie auf Platinen gesichtete Chips nahelegen.
Nachdem bereits in der letzte Woche über den X-Nutzer @lipilipsi mehrere Aufnahmen des Flex-Kabels zur neuen USB-C-Buchse des iPhone 15 und iPhone 15 Pro veröffentlicht wurden, legt die Seite ChargerLab mit einem Bericht nach, wonach es sich bei einem in direkter Nähe des Ports aufgebrachten Chip um einen sogenannten Retimer für Thunderbolt handeln soll. Retimer dienen der Signalaufbereitung und Synchronisierung des Timings der Signale und kommen vor allem bei sehr schnellen Übertragungsprotokollen zum Einsatz. Über einen Retimer lassen sich die Zeitdifferenz von Signalen (Skew) und das Taktzittern (Jitter) bei der Übertragung korrigieren, um eine zuverlässigere und schnellere Übertragung auch bei längeren Signalwegen zu erhalten.
Zum Einsatz kommen Retimer-Chips unter anderem bei Thunderbolt, weshalb ChargerLab auf die Unterstützung des entsprechenden Standards im iPhone 15 und iPhone 15 Pro schließt. Entdeckt wurde der Chip nämlich auf dem sogenannten Flex-Kabel sowohl eines iPhone 15 Pro Max als auch beim iPhone 15 und iPhone 15 Plus. Laut bisherigen Gerüchten wurde Thunderbolt hingegen lediglich als zusätzliches Ausstattungsmerkmal beim iPhone 15 Pro (Max) gehandelt.
Zieht Thunderbolt in den A17 Bionic ein?
Retimer-Chips enthalten im Gegensatz zum Controller keine Logik für Thunderbolt. Der Controller ist entweder als dedizierter Chip ausgeführt oder aber wie zuletzt bei Apple direkt in den Prozessor integriert. Mit dem M1 war Apple dazu übergegangen, neben den eigens entwickelten CPU-, GPU- und NPU-Kernen auch Thunderbolt direkt in den Chip zu integrieren. Für den nächsten A-Chip im iPhone könnte dieser Schritt nun ebenso anstehen, sofern die bisherigen Gerüchte zutreffend sind.
Allerdings soll bisherigen Vermutungen nach ausschließlich das iPhone 15 Pro (Max) den neuen A17 Bionic aus 3-nm-Fertigung erhalten, während das iPhone 15 (Plus) mit dem A16 Bionic der noch aktuellen Pro-Modelle ausgerüstet werden soll. Da diesem Chip aber integriertes Thunderbolt fehlt, ist eine entsprechende Umsetzung für alle neuen Apple-Smartphones fraglich. Potenziell kommt Thunderbolt also doch nur für das iPhone 15 Pro.
Im iPad Pro gibt es bereits Thunderbolt
Sollten tatsächlich alle neuen iPhone-15-Modelle Thunderbolt unterstützen, sind deutlich höhere Übertragungsraten von bis zu 40 Gbit/s zu erwarten. Bei allen bisherigen iPhone-Generationen erfolgt die Datenübertragung über den Lightning-Anschluss lediglich nach USB 2.0 mit 480 Mbit/s. Im iPad Pro werden über die USB-C-Buchse hingegen bereits die Protokolle Thunderbolt 3 mit 40 Gbit/s, USB 4 mit 40 Gbit/s sowie USB 3.1 Gen 2 mit 10 Gbit/s unterstützt. Das iPad Air bietet ebenso maximal USB 3.1 Gen 2, das iPad mini lediglich USB 3.1 Gen 1 mit 5 Gbit/s und das reguläre iPad sogar nur USB 2.0 mit 480 Mbit/s.