Legion Go: Lenovo arbeitet angeblich an einem Gaming-Handheld

Update Marc Stöckel
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Legion Go: Lenovo arbeitet angeblich an einem Gaming-Handheld
Bild: Valve

Zumindest im Hinblick auf die Hardware-Spezifikationen hat Valves Steam Deck durch das ROG Ally von Asus bereits ernst zu nehmende Konkurrenz bekommen. Berichten zufolge will aber auch Lenovo in diesem Marktsegment schon bald mit einem eigenen Gaming-Handheld mitmischen.

Wie Windows Central aus nicht näher spezifizierten Quellen erfahren haben will, arbeitet Lenovo derzeit an einem eigenen, mit Windows 11 ausgestatteten Gaming-Handheld im Stile des Steam Deck, das auf den Namen Legion Go hören soll. Die Wahl des Microsoft-Betriebssystems soll dem mobilen Gaming-Rechner dabei im Hinblick auf die Spielekompatibilität einen entscheidenden Vorteil verschaffen.

AMD steuert Phoenix-APU bei

Viele Details zur Hardware seien zwar bisher noch nicht bekannt, jedoch gelte der Einsatz einer Phoenix-APU aus dem Hause AMD, die bekanntlich auf Zen-4-CPU-Kernen sowie einer RDNA-3-Grafikeinheit basiert, als gesetzt. Der bereits bekannte Ryzen 7040U, der dieser APU-Serie angehört, arbeitet in einem TDP-Bereich von 15 bis 30 Watt und wäre aufgrund seiner hohen Effizienz für den Einsatz in mobilen Gaming-Handhelds geradezu prädestiniert.

Unklar ist vor diesem Hintergrund aber noch, mit welcher TDP die APU im Lenovo Legion Go am Ende maximal arbeiten darf. Geringere Werte hätten unter anderem eine reduzierte Wärmeentwicklung zur Folge, die derart kleine Geräte ohnehin nur mühsam abführen können, ohne den Benutzer mit einer unangenehmen Geräuschkulisse durch aufdrehende Lüfter zu belästigen. Ist die gewählte TDP zu hoch und drehen die Lüfter obendrein zu langsam, droht schnell eine Überhitzung verschiedener Hardware-Komponenten im Gehäuse, wie Asus beim ROG Ally anhand zahlreicher zu stark erhitzter und infolgedessen defekter Speicherkarten seiner Kunden bereits feststellen durfte.

Darüber hinaus muss Lenovo aber selbst mit den effizienten Phoenix-APUs von AMD einen guten Kompromiss aus maximal verfügbarer Rechenleistung und einer möglichst langen Akkulaufzeit ausloten. Von letzterer sollte ein Gaming-Handheld gewiss nicht zu wenig haben, um langen Spielspaß abseits der Steckdose zu gewährleisten.

Das Display des Lenovo Legion Go wird wahrscheinlich etwas größer

Im Hinblick auf das Display könnte Lenovo mit dem Legion Go gegenüber dem Steam Deck und ROG Ally durchaus einen Vorteil haben, da Windows Central bisher vom Einsatz eines 8-Zoll-Panels ausgeht, während die Konkurrenten seither mit 7 Zoll vorliebnehmen müssen. Da viele PC-Spiele ohnehin eher für große Bildschirme optimiert sind, dürften sich die UI-Elemente einiger Titel, die keine passende Skalierungsoption bieten, auf dem Lenovo-Handheld zumindest etwas besser erkennen lassen. Wie sich das größere Display am Ende auf die Akkulaufzeit und das Gewicht auswirkt, wird sich aber erst noch zeigen müssen.

Veröffentlichung noch ungewiss

Eine offizielle Ankündigung seitens Lenovo gibt es zu dem Gaming-Handheld bisher noch nicht. Ob das Legion Go überhaupt jemals erscheint und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt, steht folglich noch in den Sternen. Dass das Unternehmen in Entwicklung befindliche Produkte auch gerne mal wieder in der Schublade verschwinden lässt, hatte Lenovo vor einigen Jahren bereits anhand eines geplanten Android-basierten Handhelds namens Legion Play demonstriert, das letztendlich nie den Handel erreichte.

Update

Windows Report hat inzwischen erste Renderings von Lenovos geplantem Handheld veröffentlicht. Demnach scheint der Hersteller beim Legion Go auf abnehmbare Controller setzen zu wollen, die wie bei der Nintendo Switch seitlich an der Konsole angedockt werden.

Hinweis: Das Titelbild zeigt das Steam Deck von Valve.