LibreOffice: Version 7.6 bringt vor allem Verfeinerungen

Michael Schäfer
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LibreOffice: Version 7.6 bringt vor allem Verfeinerungen
Bild: The Document Foundation

Die Entwickler rund um LibreOffice haben sich mit der nun erschienenen Version 7.6 der Programmsammlung vor allem auf Verfeinerungen und Verbesserungen konzentriert. Neue Funktionen sind rar, dafür soll das Arbeiten mit der kostenlosen Büro-Software noch einfacher werden.

Die mit der Entwicklung von LibreOffice betraute Document Foundation gibt in den Release-Notes unverblümt an, dass es „nach zwölf Jahren und fünf Veröffentlichungszyklen – Codebereinigung, Code-Refaktorierung, Aufpolieren der Benutzeroberfläche, Erweiterung auf neue Hardware- und Softwareplattformen und Optimierung der Interoperabilität mit OOXML zur Unterstützung der Benutzer“ immer schwieriger wird, die jetzt schon sehr nah an den Möglichkeiten des Marktführers gehaltene Office-Suite mit neuen Funktionen auszustatten. Daher wurde sich auf die Verfeinerung vorhandener Funktionen sowie der weiteren Kompatibilität zu anderen Office-Paketen konzentriert.

Viele Verbesserungen bezüglich Handhabung und Kompatibilität

So wurde neben der Verbesserung von Dokumenten-Themen sowie Import und Export von Themendefinitionen für ODF- und OOXML-Dokumente auch die generelle Unterstützung der Zoom-Gesten verbessert, was vor allem das Arbeiten mit Notebooks erleichtern soll. Auch die Handhabung der Schriften wurde verbessert, was besonders für nah- und fernöstliche Schriften gilt.

Die Textverarbeitung Writer hat einen Assistenten für neue Seitenzahlen im Menü „Einfügen“ erhalten, um einfacher und in einem Schritt Seitenzahlen in der Kopf-/Fußzeile einfügen zu können. Das Dropdown-Menü für Absatzformate in der Symbolleiste Formatierung ist nun übersichtlicher gestaltet und zeigt lediglich eine Liste der im Dokument verwendeten und nicht mehr wie bisher die komplette Liste der verfügbaren Formate an. Darüber hinaus beherrscht das Wörterbuch ab sofort auch aus mehreren Wörtern zusammengesetzte Phrasen und nicht wie bisher nur Einzelwörter. Im Rahmen der Kompatibilität zu MS Office wurden unter anderem mehrere Korrekturen bei den Rahmen in DOCX-Dateien bezüglich der Darstellung inklusive Effekte wie auch der Positionierung vorgenommen.

Der Tabellenkalkulation Calc haben die Entwickler ein neues kompaktes Layout für Pivot-Tabellen genauso wie eine Autofilter-Unterstützung für die Sortierung nach Farben spendiert. Impress und Draw haben dagegen ein neues Navigationspanel zum Wechseln der Folien während der Anzeige einer Präsentation erhalten. Darüber hinaus können Objekte nun im Navigator in der Reihenfolge von vorne nach hinten aufgelistet werden. Weiter wurde der Algorithmus zur automatischen Anpassung der Textskalierung dem von MS Office angepasst, sodass es bei Darstellungen mit damit erstellten Dokumenten zu weniger Problemen kommen soll. Horizontale Abstände werden hingegen nicht mehr skaliert. Darüber hinaus wurde der Export von bedingt formatierten Zellrandfarben nach XLSX korrigiert.

Die Kurzübersicht listet bereits über 20 Neuerungen und Verbesserungen für das in 120 Sprachversionen veröffentlichte LibreOffice 7.6 auf, die deutlich ausführlicheren Release-Notes zeigen dagegen, an wie vielen Ecken die insgesamt 148 mitwirkenden Entwickler Verbesserungen implementiert haben.

Die jetzt veröffentlichte Community-Edition eignet sich vor allem für den privaten Einsatz sowie für kleine Unternehmen oder Selbständige. Größeren Unternehmen rät die Document Foundation dagegen den Griff zur Enterprise-Anwendungsfamilie, die mit zahlreichen weiteren, teils speziellen Funktionen ausgestattet ist.

Die jetzt veröffentlichte Version wird noch bis zum 12. Juni 2024 gepflegt und unterstützt, LibreOffice 7.6.1, wird zudem für Mitte September 2023 erwartet.

Neue Namensgebung im nächsten Jahr

LibreOffice 7.6 stellt zudem die letzte Version der freien Büro-Software dar, der das historische Versionsnummerierungsschema (erste Zahl für den Versionszyklus, zweite Zahl für die jeweilige Hauptversion) zugrundeliegen wird. Ab 2024 wird die Document Foundation mit dieser Tradition brechen und künftig die Kalender-basierte Versionsnummerierung verwenden. So wird die nächste Hauptversion, die im Februar 2024 erscheinen soll, die Bezeichnung 2024.02 besitzen.

Ab sofort erhältlich

LibreOffice 7.6 steht aktuell für Windows (Intel/AMD- und ARM-Prozessoren) ab OS-Version 7 SP 1, macOS ab 10.15 Catalina (Apple- und Intel-Prozessoren) sowie Linux zur Verfügung. Entsprechende Programmpakete können entweder direkt über die Document Foundation oder bequem über den Link am Ende dieses Artikels aus dem Download-Center von ComputerBase bezogen werden.

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