Nvidia GeForce RTX: DLSS 3.5 soll Raytracing hübscher machen

Nvidias temporales Upsampling DLSS wird weiterentwickelt. Aktuell ist die Hauptversion DLSS 3.1 verfügbar, Nvidia hat auf der Gamescom nun DLSS 3.5 angekündigt. Die neue Version soll durch zu wenige Strahlen beziehungsweise durch den Denoiser verloren gegangene Informationen wiederherstellen.

DLSS 3.5 nimmt sich Raytracing-Effekten an

Damit das gelingt, greift DLSS 3.5 etwas tiefer in die Render-Pipeline ein: So wird die neue Version den bei Raytracing-Spielen genutzten Denoiser komplett ersetzen und diese Aufgabe übernehmen. Der Denoiser ist dafür zuständig, mit den aus Leistungsgründen wenig genutzten Strahlen zurecht zu kommen und die dadurch entstandenen optischen Probleme wie Rauschen zu beheben. In wie weit die Komplexität bei der Integration steigt, ist zur Zeit unklar.

DLSS 3.5 soll das Problem der zu wenigen Strahlen anfassen, das zudem dadurch verschlimmert wird, dass DLSS Super Resolution die Renderauflösung reduziert – und damit auch die Menge der verschossenen Strahlen. Das spart zwar enorm Rechenleistung, reduziert aber die optische Qualität aller RT-Effekte (Reflexionen, Schatten, Umgebungsverdeckung, globale Beleuchtung) teils deutlich. Reflexionen können dann flimmern beziehungsweise Details verlieren oder Schattierungen durch den Denoiser nicht korrekt erfasst werden und fehlen. Mit Hilfe von Ray Reconstruction soll es dies nicht mehr geben.

DLSS 3.5 ersetzt den kompletten Denoiser

Aktuelle Denoiser können dies meistens nicht ausgleichen und die Bildqualität bei Raytracing sinkt, mal mehr und mal weniger sichtbar, sei es durch Rauschen, Ghosting, verloren gegangene Details oder schlicht fehlerhafte Grafik. DLSS 3.5 kommt quasi mit einem eigenen Denoiser daher, der laut Nvidia mit Hilfe eines neuronalen Netzwerkes trainiert worden ist und dadurch genau in diesen Problemzonen einen positiven Effekt haben soll. Unter der Bezeichnung „Ray Reconstruction“ läuft der KI-Effekt, der im selben KI-Modell abläuft wie DLSS Super Resolution.

Neben mehr Bildqualität kann es auch mehr FPS geben

Da DLSS 3.5 sämtliche Denoiser ersetzt, ist es laut Nvidia auch möglich, dass die Performance durch die Ray Reconstruction steigt. Dies ist stark vom Spiel abhängig, da Denoiser je nach Konfiguration unterschiedlich viel Performance kosten. Cyberpunk 2077, das DLSS 3.5 mit einem Patch unterstützen wird, soll mit Hilfe von Ray Reconstruction rund 10 Prozent schneller laufen als mit den spieleigenen Denoisern.

Cyberpunk 2077 wird DLSS 3.5 dabei zum Release vom DLC Phantom Liberty am 26. September erhalten. Darüber hinaus kündigt Nvidia auch Alan Wake 2 sowie Portal RTX mit dem Feature an, für letzteres wird Herbst als Erscheinungszeitpunkt genannt.

DLSS Ray Reconstruction ist aber nicht ausschließlich für Spiele gedacht, auch Renderprogramme mit Raytracing können von dem Feature profitieren. Diese nutzen schlussendlich auch einen Denoiser, um Strahlen zu sparen, entsprechend kann DLSS RR auch dort eingesetzt werden. Der D5 Renderer wird das neue Feature mit einem kommenden Update erhalten, dasselbe gilt für Chaos Vantage and Nvidia Omniverse.

Ray Reconstruction läuft auf allen GeForce-RTX-Grafikkarten

Nvidias Namensgebung für DLSS fängt an, ein wenig verwirrend zu werden. Denn es hat nur eine gewisse Aussagekraft, gewisse Features mit einer festen Version zu verbinden. Stattdessen ist es am sinnvollsten, die Versionsnummer schlicht als „neuer“ sowie „älter“ anzusehen, die Features sollten dagegen fest beim Namen genannt werden. Sprich, DLSS Super Resolution, DLSS Frame Generation und DLSS Ray Reconstruction. Alles andere ist eigentlich nur verwirrend.

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Denn nach offizieller Nomenklatur besteht DLSS 2 aus DLSS SR und ist auf allen GeForce-RTX-Grafikkarten lauffähig. DLSS 3 ist dann eine Mischung aus DLSS SR und DLSS FG, entsprechend wird dies nur von einer GeForce-RTX-4000-GPU unterstützt. DLSS 3.5 benötigt nun aber plötzlich nicht mehr unbedingt eine GeForce RTX 4000, denn Ray Reconstruction ist wie Super Resolution auf allen GeForce-RTX-Modellen lauffähig. Dennoch gibt es auch bei DLSS 3.5 Frame Generation, aber eben nur auf RTX-4000-Hardware. Rein vom Namen heißt aber beides DLSS 3.5. Viel mehr beschreibt die Namensgebung, wie viele Features von DLSS insgesamt unterstützt werden – aber nicht, wie viele gerade genutzt werden.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nvidia unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.