KI-Chatbot für Firmen: OpenAI veröffentlicht ChatGPT Enterprise

Update Andreas Frischholz
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KI-Chatbot für Firmen: OpenAI veröffentlicht ChatGPT Enterprise
Bild: OpenAI

Unternehmen können OpenAIs KI-Sprachmodell GPT-3.5 Turbo künftig mit eigenen Daten trainieren. So ist es möglich, das System besser an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen, um etwa die Leistung in spezifischen Anwendungsfällen zu verbessern.

Die Meldung wurde aktualisiert, das Update befindet sich am Ende der News.

Was also verbessert werden soll, ist etwa die Qualität der Antworten in Chat-Tools wie ChatGPT. So lässt sich mit der Feinabstimmung etwa festlegen, dass Antworten immer in einer bestimmten Länge – also etwa besonders knapp – oder in einer bestimmten Sprache erfolgen sollen. Verbessert kann auch die Zuverlässigkeit bei den Ergebnissen, was laut OpenAI etwa beim Programmieren hilfreich ist.

Zudem lässt sich auf Basis eigener Daten ein bestimmter Ton festlegen. Antworten erscheinen also in einem Stil, der typisch für das Unternehmen ist. Mit dem Finetuning ist es zudem möglich, angestrebte Antworten mit weniger Prompt-Eingaben zu erhalten. Mitarbeiter sollen also mit simpleren Befehlen die gewünschten Resultate erzielen können.

Finetuning-Ansatz noch auf ältere GPT-3.5 Turbo beschränkt

Derzeit läuft die Finetuning-Lösung noch mit dem Sprachmodell GPT-3.5 Turbo, ein Angebot mit GPT-4 soll im Herbst folgen. Ein mit eigenen Daten angepasstes GPT-3.5 Turbo soll laut OpenAI aber bereits bessere Ergebnisse als GPT-4 erzielen.

OpenAI wird die im Finetuning-Prozess übermittelten Daten nicht verwenden, um die eigenen Modelle zu trainieren. Das ist die für OpenAI typische Vorgehensweise, wenn Kunden die APIs des Unternehmens nutzen. Beim Preis wird zwischen Trainings- und Nutzunsgskosten unterschieden: Beim Training kostet der Umgang mit 1.000 Token 0,8 Dollar-Cent, auf der Nutzungsebene sind bei der Eingabe pro 1.000 Token 1,2 Dollar-Cent erforderlich, bei der Ausgabe sind es 1,6 Cent pro 1.000 Token.

Um die Einhaltung von OpenAIs Sicherheitsstandards zu gewährleisten, werden die Daten überprüft. Das erfolgt mit der Moderations-API und einem auf GPT-4 basierenden Moderationssystem. So will die Firma potenziell schädliche Inhalte vorab aussortieren.

Individuell angepasste KI-Modelle als Zukunftsvision

Dass Unternehmen und Organisationen die Modelle mit eigenen Daten trainieren, um die Qualität der Ausgaben zu verbessern und diese an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen, ist eine der Zukunftsversion der Branche. Microsoft will etwa mit dem Office 365 Copilot, der auf dem GPT-4-Sprachmodell basiert, ebenfalls die Geschäftsdaten der Kunden als Grundlage verwenden.

Generell sind verschiedene Ansätze möglich, um die Modelle individuell anzupassen. Die Spannweite reicht von Voreinstellungen bei den Eingaben über die Feinabstimmung bestehender Modelle bis zum Trainieren komplett eigener Modelle.

Update

OpenAI erweitert das Portfolio für Unternehmen. Nun ist auch ChatGPT in einer Enterprise-Variante verfügbar, die einen unbegrenzten Zugriff auf das Sprachmodell GPT-4 ermöglicht und einen besonderen Wert auf Sicherheit und Privatsphäre legt. So nutzt OpenAI keine der Eingaben, um die KI-Modelle zu trainieren, heißt es im Blog-Beitrag. Integriert werden zudem Verschlüsselungsverfahren und Admin-Tools, die etwa die Mitgliederverwaltung und den Umgang mit Daten erleichtern sollen.

Die Enterprise-Version ermöglicht zudem die Eingabe längerer Prompt-Befehle und Dokumente, der Kontext wurde auf 32.000 Token erhöht und somit vervierfacht. Preise für ChatGPT Enterprise nennt OpenAI nicht. Ein Angebot und den Zugang erhalten Unternehmen auf Anfrage.

Seit dem Chart im November sollen 80 Prozent der Fortune-500-Unternehmen bereits Testläufe mit ChatGPT unternommen haben, teilt OpenAI mit. Sicherheitsbedenken waren ein in den letzten Monaten aber ein oftmals diskutierter Punkt, zahlreiche Konzerne – darunter auch Apple, Google und Samsung – schränkten den Zugang für Mitarbeiter ein.