openSuse wird 18: Das freie Linux-Betriebssystem feiert

Marek Lindlein
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openSuse wird 18: Das freie Linux-Betriebssystem feiert

Am 9. August 2005 wurde openSuse auf der LinuxWorld San Francisco angekündigt. Bis heute erfreut sich der freie Ableger des Suse Linux Enterprise vor allem im professionellen Umfeld großer Beliebtheit. Dabei hat die Linux-Distribution über die Jahre auch mehrere Ableger erhalten.

Der Hauptsponsor des Projekts ist Suse, während die Community selbst eigenständig agiert. So kommt es, dass die freie Version als auch die kostenpflichtige Enterprise-Ausführung des Betriebssystems zueinander binärkompatibel sind.

Zwei Hauptausführungen

Dabei gibt es zwei wesentliche Zweige des Linux-Betriebssystems, openSuse Leap und openSuse Tumbleweed. Leap ist dabei das einmal jährlich neu erscheinende Point Release mit Versionsnummer und über den Support-Zeitraum beibehaltenen Software-Paketen, welches aus Gründen der Stabilität auf Sicherheits-Updates setzt und Features auf den nächsten Release verlegt.

Tumbleweed hingegen ist die Rolling-Release-Ausführung von openSuse. Dabei werden stets aktuelle Pakete und damit neben Sicherheits-Updates auch neue Features direkt ab Verfügbarkeit eingeführt.

Eine Besonderheit gibt es noch in Form von openSuse MicroOS. Dieses basiert auf Tumbleweed und erhält tägliche Updates. Der Fokus liegt auf minimalistischem Image als Plattform für den individuellen Anwendungsfall. Das eingesetzte btrfs-Dateisystem stellt dabei Snapshot-Funktionalität bereit, welche ein automatisches Zurücksetzen auf einen vorherigen Systemzustand ermöglicht, beispielsweise im Falle eines fehlgeschlagenen Updates. Auch ist MicroOS auf Read-Only ausgelegt, was Infektionen mit Schadsoftware verhindern soll. Ein klassischer Anwendungsfall für das System sind Cloud-Systeme.

Unterstützte Architekturen

openSuse steht nicht nur x86-64-Prozessor-Architekturen zur Verfügung, sondern ist beispielhaft auch für ARM-Systeme wie den Raspberry Pi verfügbar. Auch die Power8-Architektur von IBM sowie ältere 32-Bit-x86-Systeme werden noch unterstützt. Ebenfalls gibt es spezielle Container für Virtualisierungs-Software wie Microsofts Hyper-V, kvm, VMWare.

Das Alleinstellungsmerkmal: YaST

Yet another Setup Tool, kurz YaST, ist das zentrale Verwaltungs-Werkzeug von openSuse. Dabei unterteilt dieses sich in einen Installer sowie das System-Kontrollzentrum. Ursprünglich wurde der YaST Installer entwickelt um eine deutschsprachige Installation von Slackware-Linux zu ermöglichen, aus welchem Suse in den 90er Jahren hervorgegangen ist. Im Umfang lassen sich einzelne Software-Pakete bei der Installation wählen, die Sprache festlegen, die Festplatte partitionieren oder der Desktop auswählen. Ebenso sind Netzwerk-Einstellungen möglich. Vergleichbares gibt es in Form des Calamares-Installers auf vielen heute anzutreffenden Distributionen wie EndeavourOS.

YaST als Modul zur Systemverwaltung lässt sich auf verschiedenen Wegen ansprechen. Zum einen lässt es sich über die Kommandozeile bedienen, aber auch eine Fernverwaltung per Browser ist möglich. Für den normalen Desktopgebrauch gibt es aber auch klassische Benutzeroberflächen auf QT- als auch GTK-Basis. Zum Umfang gehören die Verwaltung und damit Installation sowie Updates von Software, generelle Systemeinstellungen wie Sprache, Uhrzeit aber auch die Festplattenpartitionierung, Benutzer- und Gruppenverwaltung ebenso wie Netzwerkeinstellungen bis hin zur Firewall. Auch Hardware-bezogene Einstellungen sind gesammelt in der zentralen YaST-Verwaltung, darunter Drucker- und Tastatureinstellungen.

Das zentrale Konfigurationswerkzeug YaST
Das zentrale Konfigurationswerkzeug YaST

Die Redaktion dankt dem Community-Mitglied SE. für den Hinweis.

Downloads

  • openSUSE Download

    4,5 Sterne

    openSUSE ist eine ausgereifte, ursprünglich vor allem in Deutschland bekannte Linux-Distribution.

    • Version Tumbleweed 2024-11 Deutsch
    • Version Leap 15.6 Deutsch
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