Prozessor-Verkäufe: Der PC-Markt schrumpft und wächst auf Kosten von AMD
Im schrumpfenden PC-Markt gewinnt Intel im zweiten Quartal gegenüber dem vorangegangenen 23 Prozent Marktanteil, während AMDs Anteil weiter fällt. Diese Prognose lies sich bereits in den jeweiligen Quartalsberichten erkennen, die Talsohle sei nun jedoch erreicht respektive durchschritten – glauben auch die Marktforscher.
Mit exakten Zahlen zum jeweiligen Marktanteil geizt der öffentliche Bericht von Jon Peddie Research, dafür soll man mehrere tausend US-Dollar zahlen. Einige Werte lassen sich aber dennoch ablesen, vor allem die Aufteilung nach Desktop und Notebook sowohl im Vergleich zum vorangegangenen als auch zum gleichen Quartal des Vorjahres.
Der gesamte Absatz von Prozessoren lag im zweiten Quartal 2023 bei 54 Millionen Einheiten. Das sind 8 Millionen Stück mehr als im ersten Quartal dieses Jahres, aber immer noch deutlich weniger als vor einem Jahr, als es 70 Millionen verkaufte CPUs in Notebooks und Desktops waren. In diesem einen Jahr hat sich das Verhältnis zwischen Notebook und Desktop nicht geändert: 72 Prozent der Verkäufe gehen ins Notebook, 28 Prozent in den Desktop. Im ersten Quartal hatte sich das kurzzeitig mit 69 zu 31 Prozent etwas in Richtung Desktop verschoben.
Das Plus von 17 Prozent vom ersten Quartal dieses Jahres zum zweiten Quartal im gesamten PC-Markt konnte vor allem Intel für sich beanspruchen. Der Marktanteil stieg prozentual gesehen nämlich um 23 Prozent, während AMDs Gesamtmarktanteil um 5,3 Prozent zurückging. Im Quartalsbericht hatte Intel bereits erklärt, mehr Desktop-CPUs als vor einem Jahr verkauft zu haben, Notebook-CPUs wurden aber einmal mehr weniger in den Handel gebracht. Insgesamt war der Umsatz bei Intel nur leicht geringer. Ganz im Gegenteil bei AMD: Hier war das Minus sehr deutlich, Ryzen-Prozessoren verkauften sich extrem schlecht. Der daraus resultierende Rückgang beim Marktanteil ist deshalb keine Überraschung.
Der leichte Aufschwung soll den Marktforschern zufolge anhalten. Die Aussagen fußen dabei ebenfalls auf den Quartalsberichten, Intel prognostizierte schließlich einen höheren Umsatz im dritten Quartal, AMD mindestens ein ähnliches Ergebnis. Insofern kann es eigentlich nur bergauf gehen.