Radeon RX 7900 GRE im Test: Fazit

 4/4
Wolfgang Andermahr
297 Kommentare

Schlussworte

Ein wirkliches Fazit wird es zur Radeon RX 7900 GRE nicht geben. Einfach deswegen, da sie nicht im Retail-Markt erscheinen wird und als OEM-exklusives Produkt keinen Preis hat. Eine Einordnung unter den anderen Retail-Produkten ist somit nicht möglich.

Dennoch kann man natürlich eine Meinung über die Grafikkarte haben. Die Radeon RX 7900 GRE ist schlussendlich exakt so schnell wie die Radeon RX 6950 XT, mal minimal langsamer und mal minimal schneller. Damit eignet sich das Modell sehr gut zum Spielen in WQHD samt maximalen Details und auch Raytracing. Ultra HD ist ebenso kein Fremdwort für die Grafikkarte, in neuen Games wird dafür aber Upsampling benötigt – was in 4K ohnehin meist empfehlenswert ist. Solange vor allem Raytracing nicht immer gleich aufs Maximum gedreht werden muss, gibt es keine unüberwindbaren Schwierigkeiten. In reinen Rasterizer-Titeln ist die Radeon RX 7900 GRE flotter als eine GeForce RTX 4070, mit Raytracing sind beide Probanden gleich schnell. In manchen Titeln mit extremem RT-Einsatz ist die GeForce allerdings deutlich performanter, wobei dies nicht die Norm ist. Die Radeon RX 7900 XT ist etwas mehr als 20 Prozent schneller.

Das Referenzdesign macht überraschend viel Spaß

Überraschend gut hat das Referenzdesign gefallen, auch wenn AMD dies bei der Radeon RX 7900 GRE gegenüber der XT-Version stark vereinfacht hat. Die Temperaturen sind vielleicht nicht ganz so niedrig wie bei einem potenziellen Custom-Design, in Sachen Lautstärke macht der Kühler aber einen wirklich positiven Eindruck. Die drei Lüfter sind zwar nicht „silent“, allerdings durchaus leise – und auch ruhiger als die größeren RX-7900-Ableger. Da ist schnell das restliche System lauter.

In Sachen Leistungsaufnahme lässt es die Radeon RX 7900 GRE ruhiger als die zwei größeren Ableger angehen. Während des Spielens werden 248 Watt benötigt und damit 58 Watt weniger als mit der Radeon RX 7900 XT und 92 Watt weniger als mit der Radeon RX 6950 XT. Gegenüber letzterer arbeitet die neue Grafikkarte daher deutlich effizienter. Nvidias Ada-Lovelace-Generation hat aber nach wie vor ein klar besseres FPS-pro-Watt-Verhältnis, vor allem beim Einsatz eines FPS-Limiters sind die Unterschiede groß.

AMD Radeon RX 7900 GRE (Golden Rabbit Edition)
AMD Radeon RX 7900 GRE (Golden Rabbit Edition)

Navi 32 wird sich eher mit der RX 6800 XT anlegen

Was lässt sich sonst noch von der Radeon RX 7900 GRE lernen? Dass Navi 32 und damit die kommende Radeon RX 7800 XT mit Sicherheit langsamer als die Radeon RX 6950 XT und vermutlich eher vergleichbar schnell zur Radeon RX 6800 XT werden wird – zumindest, falls AMD das Namensschema der eigenen Grafikkarten nicht durcheinanderbringen will.

AMD hat die Radeon RX 7900 GRE auf niedrige Kosten optimiert. Und auch wenn es keinen Retail-Preis gibt, zeigt die Zusammenstellung als Komplettsystem beim Systemintegrator Memory PC, dass die Grafikkarte offenbar ein gutes Stück günstiger ist als die Radeon RX 7900 XT – 210 Euro, um genau zu sein. So sind durchaus ziemlich günstige, aber dennoch schnelle Komplett-PCs zu erstellen, wie das 1.150 Euro teure Testsystem der Redaktion.

Die Grafikkarte stellt dabei jedoch keine Revolution dar, die Radeon RX 7900 GRE scheint vielmehr eine modernere, sonst aber gleich starke Ablösung zur Radeon RX 6950 XT zu sein. Da letztere vermutlich nicht mehr lange verfügbar sein wird, ist dies ein logischer Schritt.

ComputerBase hat die AMD Radeon RX 7900 GRE vom Systemintegrator Memory PC zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Unternehmens auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

🎅 Nicht vergessen: Noch bis 18.12. läuft das große Nikolaus-Rätsel 2024. Zu gewinnen gibt es zwei High-End-PCs mit Ryzen 7 9800X3D oder Core Ultra 9 285K.