Spectrum Black 32": Erster UHD-OLED-Monitor mit 32 Zoll und 240 Hz
Mit dem Spectrum Black 32" kündigt Dough einen 32-Zoll-UHD-Monitor mit W-OLED-Panel und 240 Hz für Ende 2024 an. Der Monitor möchte mit viel IO und einer wahlweise matten oder Corning-DXC-AR-Beschichtung auf dem Display überzeugen. Käufer können sich schon jetzt in eine Warteliste eintragen, doch das ist riskant.
Die technischen Details des Spectrum Black 32"
KVM, Corning, OLED und 100 Watt PD
Wie auch schon beim kleinen WQHD-Bruder in 27 Zoll wird die große Variante neben einem 240-Hz-OLED-Panel von LG Display über viel Ausstattung verfügen. So verbaut der Hersteller einen KVM-Switch, um angeschlossene Peripherie an einen PC oder an ein per USB-C mit DP1.4-Modus angeschlossenes Gerät zu übertragen. Über diesen eingebauten USB-C-3.2-Gen-1-Upstream-Port kann dank 100 Watt Power Delivery etwa ein angeschlossenes Notebook auch direkt mit Energie versorgt werden. Dabei gibt es mit je zwei USB-C- und USB-A-Anschlüssen (je 10 GBit/s) keinen Mangel externe SSDs und Zubehör anzubinden, nur die Positionierung auf der Rückseite des Monitors erschwert das Verbinden.
Spectrum Black 27" | Spectrum Black 32" | |
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Display | 27 Zoll, W-OLED | 31,5 Zoll, W-OLED |
Beschichtung | Matt oder Corning DXC Anti Reflective coating | |
Modell | ES07E2F (Matt) ES07E2D (Corning) |
ES07E3F (Matt) ES07E3D (Corning) |
Auflösung | 2.560 × 1.440 (240 Hz) | 3.840 × 2.160 (240 Hz) 1.920 × 1.080 (480 Hz) |
Reaktionszeit | 0,03 ms (grau zu grau) | |
VRR | 48 Hz – 240 Hz FreeSync Premium Pro G-Sync Compatible |
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Farben | 1,07 Milliarden (8 Bit + A-FRC) 98 % DCI-P3, 100 % sRGB |
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Helligkeit | 150 cd/m² (typisch) 450 cd/m² (Spitze) 1.000 cd/m² (HDR, 3 % Weiß) |
250 cd/m² (typisch) 1.300 cd/m² (HDR, 3 % Weiß) |
Kontrast | 1.500.000:1 | |
Anschlüsse | 1 × DP 1.4/2.1 2 × HDMI 2.1a 1 × USB 3.1 Gen 2 mit DP 1.4 und 100 W PD (Upstream) 1 × USB 3.1 Gen 2 Typ-C (Upstream) 2 × USB 3.1 Gen 2 Typ A (5 W) 2 × USB 3.1 Gen 2 Typ C (15W) Audio-Out |
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Ergonomie | höhenverstellbar*, neigbar*, Pivot*, VESA-Mount | |
Sonstiges | DisplayHDR True Black 400 HDR10 Media Profil „Pixel-Perfect“ Upscaling Black Frame Insertion (BFI) KVM-Switch |
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Preis** | ab 949 Euro (Matt), ab 1.149 Euro (Corning) (ohne Ständer) | ab 1.029 Euro (Matt), ab 1.129 Euro (Corning) (ohne Ständer) |
Auslieferung*** | Ende 2023 (noch nicht verfügbar Stand 10.01.24) |
Frühling 2024 |
*nur mit optionalem Standfuß, **Aktuelle Preise (10.01.24) für Vorbesteller, keine Retail-Preise, ***Angaben des Herstellers |
Auf eine RGB-Beleuchtung verzichtet Dough und verbleibt bei einem minimalistischen Design. Als Besonderheit gibt es das Panel entweder mit einer klassisch matten Beschichtung, welche Reflexionen stark reduziert oder gegen Aufpreis auch in einer glänzenden Beschichtung, die in Zusammenarbeit mit Corning entwickelt wurde und laut ersten Berichten die Klarheit einer glänzenden Beschichtung mit der verringerten Reflexion einer matten kombiniert. Auch ein Ständer wird wieder optional angeboten, ansonsten kann nur der VESA-Mount zur Befestigung, etwa an einen Monitorarm verwendet werden.
W-OLED mit 1.000 cd/m² auf kleiner Fläche
Zwar befindet sich das von Dough anvisierte Panel nach vor Kurzem bekannt gewordenen Details noch nicht in Serienproduktion, allerdings finden sich schon, vermutlich vorläufige, Angaben zur erwarteten Helligkeit. Mit 1.000 cd/m² in einem HDR-3-Prozent-Fenster, sowie 150 cd/m² typisch bewegt sich das künftige Panel in einem ähnlichen Bereich wie bisherige WQHD-OLED-Panels von LG Display und damit leicht unter denen von Samsung mit QD-OLED Technologie.
Typisch für OLED verfügt der Monitor über eine extrem kurze Reaktionszeit, die Dough mit 0,03 Millisekunden für Grau zu Grau angibt. Darüber hinaus wird mit einer DisplayHDR-True-Black-400-Zertifizierung und HDR10 Unterstützung geworben.
Garantie gegen Burn-In
Wie mittlerweile bei vielen Herstellern üblich, wird auch der Spectrum Black 32" mit einer zweijährigen Burn-In Garantie ausgeliefert. Der Hersteller verspricht zudem mittels diverser Technologien Image-Retention vorzubeugen und verwendet die interne Metallstruktur als Wärmeleiter, um das Panel vor einer Überhitzung zu bewahren.
DisplayPort 2.0 wird noch geprüft
Unklar dagegen ist noch welche Version des DisplayPort-Standards zur Verwendung kommt. Für die angestrebte Auflösung und Bildwiederholrate ist der weitverbreitete DisplayPort 1.4 nur ausreichend, wenn mit Display Stream Compression oder Chroma-Subsampling das Bild komprimiert wird. Allerdings unterstützen bis jetzt überhaupt nur Grafikkarten von AMD in der Radeon-7000-Serie den neuen Standard, verbaut wird allerdings selbst dort nicht die notwendige Bandbreite für ein unkomprimiertes Bildsignal. Nvidias RTX-40-Serie verweilt noch auf DisplayPort 1.4. Laut einem Mitarbeiter von Dough auf Reddit wird die Möglichkeit von DisplayPort 2.0 aktuell noch geprüft.
Dafür ist mit 2 × HDMI 2.1a und VRR die Unterstützung von Konsolen gesichert und PC-Spieler können mit FreeSync Premium Pro und der G-Sync-Compatible-Zertifizierung ebenfalls Bildrisse unterbinden.
Doch bei Dough/Eve ist Vorsicht geboten!
Nicht unbeachtet gelassen werden sollte jedoch, dass es bei Dough bzw. Eve in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit den Monitoren – und hier nicht nur mit den bereits genannten Verspätungen – und dem Support gab. Das 27-Zoll-Modell sollte ursprünglich im Juli ausgeliefert werden, Vorbesteller werden nun jedoch auf frühestens Oktober 2023 vertröstet. Zweifel am neuen Datum liefert der Blick auf den ursprünglichen Spectrum 4K 144Hz mit IPS-Panel, dessen Liefertermin sich von Herbst 2020 um nicht weniger als ein Jahr nach hinten verzögerte; viele Vorbesteller mussten gar noch länger warten. Käufer der beiden zeitgleich vorgestellten WQHD-Varianten warten häufig weiterhin, denn den Markt haben diese Bildschirme nie flächendeckend erreicht; schon lange hat der Hersteller sämtliche Spuren der Modelle von der eigenen Website entfernt.
Viele dokumentierte Probleme mit dem Support
Damals operierte Dough noch unter dem Namen Eve, vor rund einem Jahr erfolgte die Umbenennung. Nicht ohne Grund, denn der Hersteller mit undurchsichtiger Firmenstruktur und Sitz in China war in Verruf geraten, weshalb ein eigenes Subreddit gegründet wurde, das sich den Problemen mit dem Support des Herstellers widmet. Inzwischen gibt es ein zweites Subreddit für Dough. Und die Kritik ist vielfältig: Bestellte und bezahlte Bildschirme kommen nicht nur spät, sondern mitunter gar nicht oder defekt bei den Käufern an.
Treten später Probleme mit den Monitoren auf, liefert der Support von Dough häufig keine Abhilfe, wie von zahlreichen unzufriedenen Kunden auf Reddit oder aus den Reihen der ComputerBase-Community zu hören ist. Auch Mitglieder aus der Redaktion mussten diese Erfahrung selbst privat bereits machen.
Kritik wird gelöscht, Forum und Discord geschlossen
Der Weg über eine Kontaktaufnahme in Doughs eigenem Community-Forum wird vom Hersteller nicht gern gesehen. Wer dort einen Beitrag zu Problemen verfasst, muss feststellen, dass entsprechende Posts nicht freigeschaltet werden – Dough unterbinde jegliche Kritik an Dough, lautet schon lange der Vorwurf der Exil-Community auf Reddit. Seit einigen Tagen ist das offizielle Forum nun im „Read-only“-Modus; wobei nicht einmal mehr der Zugriff auf das eigene Nutzerkonto und damit bisherige Support-Chatverläufe gegeben ist. Und auch Doughs Discord-Server wurde kurzerhand geschlossen, nachdem die Kritik überhandnahm.
Potenzielle Käufer sollten sich, gerade bei Vorbestellungen, der Historie des Unternehmens bewusst sein.
Preis und Verfügbarkeit des Spectrum Black 32"
Wer sich davon nicht abschrecken lassen möchte, der kann sich ab sofort auf der offiziellen Seite in eine E-Mail-Warteliste eintragen lassen und erhält damit Zugriff auf den für Vorbesteller exklusiven Preis von 799 Euro (699 US-Dollar) für die matte Panel-Variante exklusive Standfuß. Laut Hersteller wird dieser Preis, wie auch schon beim Spectrum Black 27", bis zur Auslieferung Ende 2024 schrittweise angehoben. Die matte Version soll nach Veröffentlichung mit rund 1.099 US-Dollar deutlich mehr kosten.
Matt | Corning DXC AR | |
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Preis für Vorbesteller | 699 $ (799 €) | 799 $ (899 €) |
Preis nach Veröffentlichung | 1.099 $ | 1.299 $ |
Darüber hinaus soll nach einem Bericht von TFTCentral der Spectrum Black 32" auch bei Amazon.de und weiteren EU-Verkäufern erhältlich sein. Ein langwieriger Import aus China und mögliche Rückerstattungsprozesse direkt durch Hersteller können somit umgangen werden.
Vorverkauf startet diese Woche
Wie Dough heute per E-Mail verlauten lässt, startet am 16. August um 19 Uhr deutscher Zeit der öffentliche Vorverkauf des Spectrum Black 32". Der Hersteller startet damit den Vorverkauf knapp ein Jahr, bevor das verbaute Panel möglicherweise in die Massenproduktion geht und voraussichtlich fast eineinhalb Jahre bevor die ersten Monitore bei Endkunden ankommen. Im Zuge einer Vorbestellung müssen Käufer den kompletten Betrag im Vorfeld überweisen. Es handelt sich hierbei nicht um eine Reservierung wie bei früheren Vorverkäufen, der Betrag soll sich allerdings vollständig erstatten lassen.
Um potenzielle Kunden weiter zum Kauf zu bewegen, greift der Hersteller dabei nun auf eine gewillkürte Verknappung zurück: Der von Medien breitflächig kommunizierte Einstiegspreis von 799 Euro gilt laut E-Mail nur noch für die ersten 200 Vorbesteller. Bestellungen, die danach eingehen unterliegen höheren Preisen, in welchen Stufen die Monitore teurer werden, ist nicht bekannt.
Der Wartelisten-Zähler auf der Landingpage suggeriert unterdessen, dass Käufer mit über 21.000 weiteren potenziellen Abnehmern konkurrieren müssen, wie ein Nutzer auf Reddit konstatiert, ist diese Zahl allerdings frei erfunden.
Interessenten seien vor einem Kauf nochmals auf die unzuverlässige Vorgeschichte von Dough hingewiesen, welche von jahrelang verspäteten Lieferungen bis zum Nichterhalt von vorbestellten Produkten reicht. Der frühe Vorverkauf in Verbindung mit der kürzlichen Verschiebung des Spectrum Black 27" sollte Anreiz sein zu überlegen, ob ein Monitor – mit demselben Panel – von seriöseren Herstellern wie LG und Co die bessere Wahl darstellt.
In der Vergangenheit hat Dough zwar oftmals zuerst den Vorverkauf für Monitore mit neuen Panels gestartet, ausgeliefert wurden diese allerdings zuerst von LG und Co. Eine Vorstellung weiterer Monitore mit UHD-Auflösung, 240 Hz sowie 32 Zoll ist spätestens zur CES im kommenden Januar zu erwarten und damit noch etliche Monate vor der voraussichtlichen Auslieferung des Spectrum Black 32".
CES 2024: Spectrum Black bekommt Displayport 2.1
Dough hat zur CES 2024 den bereits vorgestellten Spectrum Black 32" in den Spezifikationen präzisiert. So handelt es sich beim Panel um das von LG im Dezember erstmals gezeigte WOLED mit Dual-Mode-Funktion und kann somit auch mit Full-HD bei 480 Hz betrieben werden. Der Black wird darüber hinaus mit DisplayPort 2.1 in den Markt starten. Die Tabelle mit den Spezifikationen am Anfang des Artikels wurde entsprechend aktualisiert.
Bei heutiger Bestellung soll der Spectrum Black in UHD im April versandt werden. Zur CES haben LG und Asus ebenfalls Monitore mit identischem WOLED-Panel vorgestellt, diese allerdings nicht vor dem zweiten Halbjahr in Aussicht gestellt, was sich mit Informationen von TFTCentral deckt, denn das Panel soll bei LG Displays ab Mai/Juni überhaupt erst in die Massenproduktion gehen. Deutlich früher stehen hingegen erste QD-OLEDs aus Samsungs Panel-Schmiede zur Verfügung: Im Handel kommen diese schon nächsten Monat an und bieten ebenfalls UHD bei 240 Hz.
ComputerBase weist auf die Ausführungen zu vergangenen Firmenpraktiken von Dough in diesem Artikel hin. Auch der für Ende 2023 angekündigte WQHD-OLED Spectrum Black 27" lässt bei Vorbestellern noch auf sich warten. Er soll nun bis Februar ausgeliefert werden, wie aus dem öffentlichen Gantt-Diagramm (Bilder) hervorgeht.