Stormgate: Ex-Blizzard-Entwickler wollen StarCraft II obsolet machen
Stormgate ist ein Koop-Echtzeitstrategiespiel von Frost Giant Studios, einer Gruppe ehemaliger Blizzard-Entwickler. Der Titel wird in der Unreal Engine 5 entwickelt und soll das geistige Erbe der einst beliebten StarCraft- und Warcraft-Spiele antreten. Auf der Gamescom 2023 kam ComputerBase mit den Entwicklern ins Gespräch.
Social RTS wird mit der Community entwickelt
Stormgate wurde erstmals zum Summer Game Fest 2022 angekündigt, erstes Gameplay präsentierten die Entwickler ein Jahr später zum Summer Game Fest 2023. Und auf der Gamescom 2023? Da wollte Frost Giant ursprünglich eigentlich gar nichts zeigen, weil es seit Juni nicht allzu viel neues gibt, habe dann aber spontan einen Slot für die Eröffnungspräsentation Opening Night Live erhalten – und dafür extra noch schnell einen neuen, einminütigen Trailer zusammengestellt, der erstmals Einheiten der zweiten Fraktion Infernals zeigt.
Die Mech-bewehrte menschliche Fraktion gab es schon zuvor zu sehen und die dritte Fraktion, die es zum Release definitiv geben soll, ist noch unangekündigt. Und bis zur Version 1.0 wird auch noch einiges an Zeit ins Land streichen, erst im Jahr 2025 soll es soweit sein. Die Entwickler wollen aber auf jeden Fall bereits zuvor mit einer offenen Beta an den Start gehen. Derzeit laufen immer wieder geschlossene Testphasen, an denen rund 3.000 Spieler beteiligt sind – die allermeisten seien RTS-Veteranen und aus der Community, erzählt Frost Giant. Generell sei die Entwicklung sehr nah an der Community: Es gibt ein Subreddit, einen öffentlichen Discord-Server und einen Discord-Server für die Spieler der Closed Playtests. Und die Entwickler wären überall zugange und mit der Community im Austausch, berichten sie stolz.
Derzeit arbeiten rund 60 Entwickler in Vollzeit an Stormgate. Finanziert wird das Spiel bisweilen in erster Linie vom südkoreanischen Publisher Kakao Games und Riot Games, man sei aber auf der Suche nach weiteren Investoren. Nach wie vor soll Stormgate dauerhaft Free to Play bleiben, aber in jedem Fall, und das betont Frost Giant immer wieder, ohne Pay to Win im PvP-Teil. Neben klassischen 1-vs.-1-Matches sollen auch drei Spieler pro Team möglich sein, jeweils im kompetitiven Modus mit Rangliste sowie ohne. Darüber hinaus wird es einen vollständigen Koop-Modus für das PvE-Spiel gegen die AI geben. Eine Partie laufe in der Regel für 15 bis 25 Minuten.
Zwischen und mehr als StarCraft II und Warcraft 3
Die Spielgeschwindigkeit liege dabei zwischen StarCraft II und Warcraft 3, generell soll das RTS aber mit optional reduziertem Makromanagement zugänglicher werden. Nach erfolgtem Release werde es, soweit Stormgate bei den Spielern gut ankommt, eine vierte oder gar fünfte Fraktion geben und ohnehin seien weitere Karten in Arbeit. Diese werden dank eines Map Editors aber auch von der Community erstellt werden können, erklärt Frost Giant.
Das generelle Ziel der Produktion sei es, das Genre der Blizzard-Echtzeitstrategie wiederzubeleben und StarCraft II sowie Warcraft 3 in jeder Hinsicht zu übertreffen – mindestens. Letztlich sei diese Ambition der Grund gewesen, Frost Giant Studios überhaupt zu gründen: Weil die alteingesessenen Entwickler ein Spiel entwickeln wollten, das Activision Blizzard nicht finanzieren wollte, weil Titel wie Call of Duty oder Diablo Immortal schlicht und ergreifend wirtschaftlicher sind.
Die Unreal Engine 5 hätten die Entwickler für das Spiel stark anpassen müssen, erzählen sie. Prinzipiell biete Epic Games' Engine eine gute Basis, sei aber eben nicht unbedingt für schnelle Echtzeitstrategiespiele mit isometrischer Kameraperspektive konzipiert. Viel Aufwand sei es gewesen, die Latenz zu minimieren. Und die Tickrate der Server liege bei 64 Hertz. Das klingt bei einem kompetitiven Spiel und im Jahr 2023 nicht unbedingt beeindruckend, aber StarCraft II läuft mit gerade einmal 16 Hertz. Zu den Systemanforderungen kann sich Frost Giant noch nicht äußern. Grundsätzlich wollen die Entwickler diese niedrig halten, hier limitiere aber letztlich die Unreal Engine 5 – ein jedes 10 Jahre altes System werde man nicht mehr mitnehmen können, heißt es.
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