Synology DS224+ im Test: Übertragungsraten und USB-Backup
2/3Im Folgenden sind die Testergebnisse der Synology DS224+ in verschiedene Untergruppen gegliedert. Lese- und Schreibgeschwindigkeit werden dabei im RAID-1-Festplattenverbund aus zwei HDDs getestet. Neben einer unverschlüsselten Übertragung wird auch der Transfer mit aktivierter AES-256-Verschlüsselung des gesamten Volumes geprüft. Darüber hinaus wird die Geschwindigkeit bei Nutzung von Link-Aggregation ermittelt, wenn mehrere Clients gleichzeitig auf das NAS zugreifen. Ohne M.2-Steckplätze kann bei der DS224+ kein SSD-Cache verwendet werden, so dass Tests hierzu entfallen.
Die Lautstärke und die Leistungsaufnahme werden gesondert behandelt. Die einzelnen Ergebnisse jeder Kategorie können via Schaltflächen über den Diagrammen durchgeschaltet werden. Die Einzelheiten zur Testmethodik, die den Ergebnissen zugrunde liegt, sind in dem gesonderten Artikel So testet ComputerBase NAS-Systeme zusammengefasst.
Seagate IronWolf Pro 20 TB für mehr Leistung
Im Test kommen wie bei den letzten NAS-Tests neue Laufwerke zum Einsatz, um der Entwicklung in diesem Bereich Rechnung zu tragen. Dabei wird auf zwei Seagate IronWolf Pro mit jeweils 20 TB Speicherkapazität zurückgegriffen. Die speziell für den Betrieb in NAS-Systemen ausgelegten Laufwerke von Seagate verfügen über eine an diesen Einsatzzweck angepasste Firmware. In den Festplatten werden integrierte Drehschwingungssensoren eingesetzt, um Ausfälle zu reduzieren und die Leistung zu verbessern. Die IronWolf Pro 20 TB ist für eine maximale Workload-Rate von 300 TB pro Jahr ausgelegt und erreicht einen anhaltenden Datendurchsatz von 285 MB/s. Das 20-TB-Modell bietet in dieser Hinsicht noch mal etwas mehr als die IronWolf Pro 18 TB, die auf 260 MB/s kommt. Die Laufwerke der IronWolf-Pro-Serie verfügen zudem über die IronWolf-Health-Management-Software, die eine Überwachung des Laufwerkszustands in unterstützten NAS-Systemen ermöglicht.
In den IronWolf Pro 20 TB im 3,5-Zoll-Format mit normaler Höhe sind nunmehr zehn Platter verbaut, also ein Platter mehr als bisher. So kann die Speicherkapazität auch ohne SMR oder eine andere Technik wie HAMR oder MAMR auf 20 TB gesteigert werden. Die Speicherkapazität pro Platter bleibt nämlich wie beim 18-TB-Modell bei 2 TB.
Dateitransfer
Das Übertragen einer einzelnen Datei erfolgt mit der DS224+ am Schnittstellenlimit und vor allem das Übertragen des Ordners mit fast 4.000 Dateien und 15 GB Größe geht etwas zügiger vonstatten als noch mit der DS220+.
Intels NASPT liefert unauffällige Ergebnisse, die sich im Gefüge der NAS-Systeme einordnen, ohne Ausreißer zu zeigen. Allerdings ist die Aussagekraft des NASPT inzwischen stark eingeschränkt, da er nicht mehr für aktuelle Systeme ausgelegt und aktualisiert wird.
Auch im NAS Performance Tester liegt die Übertragungsrate für jede Übertragungsgröße am Schnittstellenlimit. Die DS224+ kann wie andere aktuelle NAS-Systeme in solchen Situationen ihre Leistung nicht ausreizen, da eine Gigabit-Netzwerkschnittstelle limitiert. Im Vergleich zur DS220+ ist die Performance identisch.
Verschlüsselung
Bei der Verschlüsselung wird mit der DS224+ auf die Verschlüsselung des gesamten Volumes zurückgegriffen, was erstmals mit DSM 7.2 möglich ist.
Während bei der Übertragung einer einzelnen Datei kein Unterschied festgestellt werden kann, ist die DS224+ beim Übertragen des 15 GB großen Ordners mit 4.000 Dateien deutlich schneller als die DS220+.
Ob dies generell an einer schnelleren Übertragung liegt oder auf die neue Volume-Verschlüsselung in DSM 7.2 zurückzuführen ist, hat ComputerBase zusätzlich noch mal mit einem verschlüsselten Ordner überprüft.
Bei der Übertragung eines Ordners mit vielen Dateien ist auch auf einem schnellen NAS von Synology ein Unterschied zwischen der Volume- und Ordner-Verschlüsselung festzustellen, der immerhin bei rund 10 Prozent liegt. Bei der Übertragung einer einzelnen Datei ist der Unterschied hingegen marginal, wenn auch messbar.
Als positive Nachricht bleibt jedoch, dass die DS224+ durch eine Nutzung der Verschlüsselung kaum und nicht so viel Leistung verliert, dass sie nicht verwendet werden kann. Im Gegenteil kann auch im Alltag problemlos auf die Verschlüsselung gesetzt werden. Wer sich damit gar nicht weiter auseinandersetzen und seine Daten schützen will, aktiviert bei der Einrichtung einfach die Verschlüsselung des Volumes.
Link-Aggregation
Da die DS224+ über zwei Gigabit-LAN-Schnittstellen verfügt, werden diese im Test per Link-Aggregation gebündelt, was den gleichzeitigen Zugriff mehrerer Clients auf das NAS deutlich beschleunigen kann.
Die Aktivierung von Link-Aggregation sorgt sowohl bei der Übertragung einer einzelnen Datei als auch eines großen Ordners für eine Verdopplung der Übertragungsrate. Sofern im lokalen Netzwerk möglich, sollten Nutzer Link-Aggregation einsetzen.
SMB-Multichannel
Neben Link-Aggregation kann mit DSM 7.2 auch SMB-Multichannel genutzt werden. Dies kann immer dann die Übertragungsgeschwindigkeit verbessern, wenn Client und Server über mehrere Netzwerkanschlüsse mit dem Netzwerk verbunden sind. Anders als Link-Aggregation wird so die Übertragungsgeschwindigkeit eines Clients zum NAS verbessert, da parallel mehrere Netzwerkanschlüsse für die Übertragung verwendet werden.
Um SMB-Multichannel nutzen zu können, muss es auf dem NAS manuell aktiviert werden. Der Eintrag findet sich unter Systemsteuerung > Dateidienste > SMB > SMB-Einstellungen > Erweiterte Einstellungen > Sonstiges. Dort muss SMB3-Multichannel aktiviert werden. Link-Aggregation darf dann auf dem NAS nicht aktiv sein.
Im Test werden zwei Netzwerkadapter in einem PC verbaut und die beiden LAN-Anschlüsse der DS224+ mit einem Switch verbunden.
Das Ergebnis ist eindeutig: Die Übertragungsgeschwindigkeit der einzelnen Datei legt deutlich zu, wenn bei aktiviertem SMB-Multichannel mit einem PC eine Datei übertragen wird. Der Unterschied zu Link-Aggregation wird bei der Übertragung des Ordners mit vielen Dateien deutlich, da hier bei SMB-Multichannel die Übertragung eines PCs über mehrere Schnittstellen getestet wird, während bei Link-Aggregation zwei Clients parallel ans NAS übertragen. Viele kleine Dateien, die nacheinander übertragen werden, profitieren von SMB-Multichannel aber sehr viel weniger. Wer den PC mit mehreren LAN-Schnittstellen am Router anschließen kann, sollte SMB-Multichannel aktivieren.
USB-Backup
Beim USB-Dateitransfer auf eine externe SSD über einen USB-3.0-Anschluss liegt die DS224+ mit DSM 7.2 überraschend vor den anderen NAS von Synology. Vor allem das Schreiben auf das USB-Laufwerk geht deutlich schneller vonstatten.
Um zu prüfen, ob sich diese Verbesserung durch DSM 7.2 ergeben hat, sind Vergleichswerte einer DS423+ im Diagramm hinterlegt, da für sie sowohl DSM 7.1 als auch DSM 7.2 genutzt werden können. Die Messungen zeigen, dass DSM 7.2 das Schreiben auf ein USB-Laufwerk auf der aktuellen DiskStation bei ansonsten gleichen Voraussetzungen deutlich beschleunigt.