450.000 Wafer im Jahr: Globalfoundries eröffnet neue Chip-Fabrik in Singapur
In nur etwas über zwei Jahren hat Globalfoundries in Singapur seine Fertigungskapazität deutlich ausgebaut. Der nun in Betrieb genommene Fab-Neubau wird sukzessive bis zum Jahr 2026 hochgefahren und soll dann pro Monat 37.500 Wafer belichten.
1,5 Millionen Wafer pro Jahr aus Singapur
Nicht Deutschland oder die USA sind der wichtigste Standort von Globalfoundries, Singapur ist es. Wenn die Produktion erst einmal komplett läuft, generiert das Unternehmen rund 45 Prozent seines Umsatzes in dem asiatischen Stadtstaat. In Singapur betreibt Globalfoundries bereits mehrere Fabriken: Fab 2, 3E, 3/5 und 6 sind alles 200-mm-Wafer-Werke, hinzu kommt Fab 7 als 300-mm-Werk. Fab 6 wurde in den letzten Jahren zum Teil auf 300-mm-Scheiben aufgerüstet und mit Fab 7 kombiniert. Im Jahr 2026 sollen pro Jahr in Singapur 1,5 Millionen 300-mm-Wafer produziert werden.
Das heißt aber nicht, dass die anderen Standorte von Globalfoundries weniger wichtig sind. Dresden bietet nach wie vor einzigartige Möglichkeiten, in den USA spielt vor allem das Thema Nationale Sicherheit ganz oben mit. Hier wurde vor wenigen Wochen zwischen dem Rüstungskonzern Lockheed Martin und Globalfoundries eine grundlegende Zusammenarbeit angekündigt.
Globalfoundries' Anlagen haben die höchste Sicherheitsstufe, sie dürfen die Chips für alle möglichen Arten an Waffensystemen produzieren, bis hinab zur aktuell kleinsten Fertigungsstufe, die Globalfoundries anbietet: 12 nm. Das Thema wurde in den letzten Jahren stets noch wichtiger, insbesondere da auch bekannt wurde, dass Lockheed Martins Vorzeigeprojekt, der F-35, mit chinesischen Chips betrieben wird – prompt ging das Thema ganz nach oben. Das US-Verteidigungsministerium hatte zuvor bereits Geld in die Hand genommen, um die 45-nm-SOI-Fertigung von Globalfoundries zu sichern.
Die aktuelle Nummer 3 im Foundry-Geschäft hinter TSMC und Samsung will sich mit ihren Produkten letztlich möglichst breit aufstellen. Und das gelingt zuletzt stetig besser, aus der Firma, die Milliarden an Geld über viele Jahre verbrannt hat, ist ein finanziell stabiles Unternehmen geworden. Dabei half auch die Coronakrise, denn das Werk in Singapur wurde zum Teil auch durch Langzeitverträge von Partnern finanziert. Indirekt profitiert Globalfoundries so letztlich auch davon, dass Qualcomm drei weitere Jahre an Apple Modems liefert, denn Qualcomm wiederum ist Großkunde von Globalfoundries, die Hälfte seines Umsatzes macht Globalfoundries mit Chips aller Art für Smartphones, gefolgt von IoT und Automotive.