AMD HYPR-RX: Feature-Bundle für RDNA-3-GPUs ist endlich erschienen
Nach langer Wartezeit ist AMDs bereits im November 2022 angekündigtes Bundle an Software-Features für RDNA-3-Grafikkarten, AMD HYPR-RX, mit dem Adrenalin 23.9.1 endlich erschienen. Nur Fluid Motion Frames alias FSR 3 per Treiber ist noch nicht mit von der Partie und soll im ersten Quartal 2024 nachgereicht werden.
Angekündigt wurde HYPR-RX ursprünglich für das erste Halbjahr dieses Jahres, letztlich dauerte es aber – wie auch bei der RDNA-3-Mittelklasse – ein wenig länger. Zusammen mit Radeon RX 7700 XT und RX 7800 XT (Test) ist das Software-Paket nun aber erschienen und kann mit aktuellem Treiber mit allen Radeon-RX-7000-Grafikkarten und unter Windows 10 oder Windows 11 genutzt werden. Optimiert ist HYPR-RX bislang für die nachfolgenden 15 Spiele:
AMD spricht zur Gegenwart von bis zu 78 Prozent mehr FPS und einer 54 Prozent niedrigeren Latenz.
Zustande kommen die Verbesserungen, indem HYPR-RX die nachfolgenden, teils erstmals verfügbaren Features kombiniert:
Radeon Anti-Lag oder Anti-Lag+
Stets mit von der Partie ist Radeon Anti-Lag, aber unter Umständen auch das neue Anti-Lag+. Gemeint ist eine auf der klassischen Latenzreduzierung aufbauende Methode, die analog zu Nvidias Reflex von den Entwicklern manuell in ein Spiel integriert werden muss und anschließend das Framepacing optimiert. Das bedeutet freilich, dass Anti-Lag+ im Gegensatz zu Anti-Lag nicht per Treiber erzwungen werden kann. AMD spricht von einem kleinen bis nicht vorhandenen Einfluss auf die Bildqualität, aber im Gegenzug einer „game-winning responsiveness“.
Zum Start ist Anti-Lag+ in den nachfolgenden Spielen verfügbar:
Radeon Boost
Radeon Boost reduziert die Renderauflösung eines Frames dynamisch, falls schnelle Bewegungen in First- oder Third-Person-Spielen erkannt werden. AMD verspricht damit einhergehend höhere Bildraten bei nur kleinen Einbußen auf die wahrgenommene Bildqualität. Neu ist Radeon Boost ab sofort beim Remake von Resident Evil 4 (Test) und Ghostwire: Tokyo (Test) verfügbar.
Radeon Super Resolution oder FidelityFX Super Resolution
Bei Radeon Super Resolution handelt es sich quasi um FSR als Treiber-Funktion. Dabei wird als Basis der Algorithmus von FidelityFX Super Resolution benutzt, sodass auch RSR ein Spatial-Upscaler ist. Da RSR aber aufgezwungen werden kann und nicht von den Entwicklern manuell implementiert werden muss, wird die Lösung mit Nachteilen wie einer reduzierten Qualität und dem Einbeziehen von HUD-Elemente zu kämpfen haben. HUD-Elemente werden bei der Integration von FSR gezielt ausgeschlossen. Wird HYPR-RX in einem Spiel aktiviert, für das die Technik optimiert ist – AMD spricht von „HYPR-Tuned Games“, dann setzt RSR die Render-Auflösung automatisch auf eine Stufe unter die native Auflösung – oder auf FSR Quality, falls FSR 2 im Spiel integriert ist.
Fluid Motion Frames
Was dann noch fehlt ist AMDs Konkurrenz zu Nvidias Frame Generation, also Fluid Motion Frames. Noch ist die als FSR 3 geläufige Technik aber nicht fertig und entsprechend auch vorerst kein Teil von HYPR-RX. Einen Starttermin gibt es noch nicht, sein Debüt wird der Algorithmus aber aller Voraussicht nach noch im Jahr 2023 in Forspoken (Test) oder Immortals of Aveum haben.
The HYPR-RX experience will continue to grow, including support for AMD Fluid Motion Frames to boost FPS using frame generation for DirectX 11 and 12 games in Q1 2024.
AMD
In den Treiber-Notizen zum neuen Adrenalin 23.9.1 wiederum spricht AMD nun davon, dass Fluid Motion Frames im ersten Quartal 2024 Teil von HYPR-RX sein soll – also spätestens im März nächsten Jahres, wenn AMD Wort behält. Unklar bleibt dabei allerdings, ob FMF sich damit noch einmal verzögert oder aber FMF schlicht und ergreifend erst dann Teil von HYPR-RX und damit auf RDNA-3-Grafikkarten per Treiber erzwingbar sein wird. Wahrscheinlich ist aber letzteres, hätte AMD der erst zwei Wochen alten Aussage zu FMF ansonsten doch direkt widersprochen.