BMW iDrive der nächsten Generation: Riesiges Head-up-Display und OS 10 starten mit Neuer Klasse
Mit der ab 2025 geplanten Neuen Klasse von BMW feiern zahlreiche technische Entwicklungen des Konzerns ihre Premiere. Dazu gehört auch die nächste Generation iDrive mit dem neuen BMW OS 10, einem riesigen 3D-Head-up-Display, das sich über die Breite der Windschutzscheibe spannt, sowie ein neues Central Display und Lenkrad.
Dass sich eines Tages annähernd die gesamte Windschutzscheibe zu einem Head-up-Display entwickeln könnte, hatte BMW bereits zu Beginn dieses Jahres zur CES mit dem „i Vision Dee“ in Aussicht gestellt. Schon im Januar hieß, dass es das Feature mit der „Neuen Klasse“ in ähnlicher Form auch in die Serie schaffen soll. Die Neue Klasse ist dabei nicht als ein einzelnes neues Fahrzeug von BMW zu verstehen, sondern soll ab 2025 mit mehreren Modellen eine neue IT- und Software-Architektur sowie eine neue elektrische Antriebs- und Batteriegeneration einführen. Einen Ausblick auf die nächste Generation iDrive zeigt BMW jetzt in dem zur IAA präsentierten Konzeptfahrzeug „Vision Neue Klasse“, das ComputerBase in einem eigenen Artikel näher erläutert.
QuickSelect wird mit BMW OS 10 fortgesetzt
Unter der Bezeichnung BMW iDrive ist das gesamte Anzeige- und Bedienkonzept zu verstehen, das mit der Neuen Klasse in die nächste Generation geht. Es handelt sich um eine konsequente Fortsetzung der mit iDrive und BMW OS 8 sowie zuletzt OS 8.5 und OS 9 eingeführten Entwicklungen, die aufseiten der Software mit BMW OS 10 den nächsten Schritt auf Basis von Android (ohne Google) gehen. Android ist dabei erneut der Baustein für das Infotainmentsystem, während darunter Linux auf dem Shared Service Layer (Node0) oberhalb der Hardware läuft. Bei der Software will BMW auch künftig auf die mit OS 8.5 und OS 9 eingeführte QuickSelect-Funktion setzen, die im linken Bereich des zentralen Bildschirms die wichtigsten Funktionen für einen Schnellzugriff zur Verfügung stellt, während im rechten Bereich groß der Inhalt wie etwa eine Karte angezeigt wird.
Großes Central Display mit Mini-LED-Backlight
In der „Vision Neue Klasse“ entfällt die bisherige Unterteilung in das Control Display vor dem Fahrer sowie das Information Display rechts davon. Stattdessen kommt ein großes Central Display zum Einsatz, das per Touch bedient wird. Dabei setzt der Hersteller erstmals auf eine Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung, die für einen intensiven Kontrast unabhängig von den jeweiligen Lichtverhältnissen sorgen soll. Ein Mini-LED-Backlight sorgt unter der Voraussetzung, dass es über viele einzeln ansteuerbare Zonen verfügt, dafür, dass sich die Hintergrundbeleuchtung feinteilig steuern lässt, sodass bei Schwarz der Grauschleier stark reduziert werden kann und Highlights etwa bei HDR-Effekten besser zur Geltung kommen. Eine gänzlich andere Herangehensweise der BMW Group gibt es derzeit beim neuen (elektrischen) Mini, wo im Cockpit ein rundes OLED-Display zum Einsatz kommt.
HUD auf gesamter Breite der Windschutzscheibe
Ob es in den Serienfahrzeugen der Neuen Klasse ebenso kein digitales Kombiinstrument mehr geben wird, ist noch nicht bestätigt, zumindest im aktuellen Konzeptfahrzeug ist dieses jedoch nicht mehr zu finden. Stattdessen erhält der Fahrer ein neues 3D-Head-up-Display (HUD), das die wichtigsten erforderlichen Informationen etwa für das assistierte Fahren bis Level 3 oder die Straßenführung mittels 3D-Animation in der Sichtachse des Fahrers darstellt. Mit BMW Panoramic Vision beschränken sich die Anzeigen in der Windschutzscheibe aber nicht nur auf den Fahrer, sondern werden über die gesamte Breite auch für den Beifahrer und weitere Insassen zur Verfügung gestellt. Die Darstellung erfolgt dabei über eine Projektion aus dem Armaturenbrett heraus auf den unteren Bereich der Windschutzscheibe bis zu einer von BMW abgestimmten Höhe, die sich anders als beim dedizierten 3D-Head-up-Display noch im Bereich der Motorhaube befindet.
Multifunktionslenkrad mit haptischem Feedback
Steuern lassen sich die Inhalte über ein neues Multifunktionslenkrad, das von BMW mit einer aktiven Haptik für besseres Feedback bei der Navigation durch die verschiedenen Ebenen sowohl des 3D-Head-up-Displays als auch der BMW Panoramic Vision und dem Central Display mit OS 10 versehen wurde. Das Unternehmen will damit das Prinzip „Eyes on the road, hands on the wheel“ sicherstellen. Dabei soll auch eine erweiterte Sprachbedienung helfen. Ganzheitlich betrachtet will BMW mit der Neuen Klasse die Bedienelemente im Fahrzeug weiter in Richtung einer „optimierten Konzentration auf das Nutzererlebnis“ reduzieren. In dem Konzeptfahrzeug ist deshalb auch kein klassischer iDrive-Controller mehr auf der Mittelkonsole zu finden. Wichtige Bedienelemente etwa der Klimatisierung sind auf dem Central Display aber weiterhin auf erster Ebene omnipräsent.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von BMW im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Garching unter NDA erhalten. Die Kosten für Anreise, Abreise und zwei Hotelübernachtungen wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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