Champions League und iOS 17: Fußball und Apple bescheren Datenverkehr-Rekord am DE-CIX
Der Frankfurter Internetknotenpunkt DE-CIX verzeichnete gestern Abend einen neuen Rekord beim Datendurchsatz. Mehr als 15 Terabit pro Sekunde wurden gemessen, das entspricht dem gleichzeitigen Streaming von 5 Millionen Videos in HD-Qualität.
Gemessen wurde der Rekord am 19. September um 21:26 Uhr, also parallel zum Start der Champions-League-Saison 2023/2024 im Männer-Fußball. Hinzu kam noch das Update eines laut DE-CIX namenhaften Smartphone-Herstellers, gemeint sein dürfte damit Apples iOS 17. Das war bereits am Montagabend erschienen, dürfte viele Nutzer aber erst am Dienstagabend zur Installation bewegt haben.
Datenrekorde durch Streaming-Events und Gaming
Solche Events sind es, die bis dato für die Rekord-Datensätze sorgen. Den letzten vermeldete die DE-CIX-Betreiber im Dezember 2022, als das Halbfinale bei der Fußball-WM zwischen Frankreich und Marokko übertragen wurde. Erreicht wurde damals ein Durchsatz von 14,4 Terabit pro Sekunde, gestern Abend waren es 15,29 Tbit/s.
Nicht nur in der Spitze, sondern auch allgemein legte der Datenverkehr in den letzten Jahren – auch aufgrund der Corona-Pandemie – deutlich zu. Seit Anfang 2022 wurde ein Plus von über 40 Prozent erfasst, innerhalb der letzten fünf Jahre lag es bei 150 Prozent.
Erwartet wird zudem, dass es nicht mehr in erster Linie den Streaming-Events und Software-Veröffentlichungen sind, die den Datenverkehr antreiben. „Für den steigenden Datendurchsatz wird auch die wachsende Nutzung von digitalen und KI-Services (z.B. Text- und Sprachanwendungen), Cloud-Diensten und anderen datenintensiven Anwendungen verantwortlich sein, die sowohl für Privatnutzer als auch für Unternehmen mittlerweile immer mehr zum Alltag gehören“, sagt Thomas King, Chief Technology Officer beim DE-CIX. Angesichts der erwarteten Datenmenge baut man bereits Kapazitäten aus.
Auch bei Privathaushalten wird Sprung erwartet
Was der DE-CIX an einem der größten Internetknotenpunkte der Welt misst, sind absolute Zahlen. Angaben zu der Entwicklung bei privaten Nutzern lassen sich damit nur schwer ableiten, so etwas ermöglichen aber Marktanalysen wie des Provider-Verbands Breko aus dem August dieses Jahres.
Demnach lag der durchschnittliche Verbrauch bei Festnetzanschlüssen im Jahr 2022 bei 305 Gigabyte, zu denen nochmals 5,3 Gigabyte aus dem Mobilfunk kommen. Bei den Festnetzanschlüssen ist das ein Zuwachs um 19 Prozent gegenüber 2021. Für 2025 wird ein Sprung auf 717 Gigabyte prognostiziert.